Logbuch vom 02.11.2020
Wir liegen heute am Montag, den 02.11.2020 immer noch an der Westkaje in Helgoland. Der Wind weht mit Windstärken bis zu 9 Bft über uns hinweg. Obwohl wir im geschützten Innenhafen liegen verursachten die Böen eine erstaunliche Krängung des Schiffes nach Stb. Wir verstärkten heute nochmals die Festmacherleinen und sicherten alle Leinen gegen Durchschamfielen.
An Bord sind alle wohlauf und die Stimmung ist immer noch gut. Diesmal wird allerdings die für Seeleute und alle anderen wichtige Charaktereigenschaft „Geduld zu haben“ erheblich von den Wetterbedingungen auf die Probe gestellt.
Während von den Backschaftern in der Kombüse sehr leckere Mahlzeiten zubereitet werden, sind die Tage mit zahlreichen Aktivitäten ausgefüllt: Person über Bord (POB)-Manöver, Unterricht in terrestrischer Navigation, Aussetzen des Rescuebootes, Großreinschiff, Run and Dip um die Insel mit Dip im 14° kalten Wasser, geführter Besuch zum Naturschutzgebiet Düne mit Fährtransfer und Sichtung von Robben und Seehunden, Workshops z.B. in Fotografie und Theater, und Fußballspiel auf dem Fußballplatz von Helgoland mit Genehmigung des Bürgermeisters.
Heute Morgen waren in Helgoland am Saisonende und im Zeichen der Corona-Pandemie die „Bürgersteige hochgeklappt“ und es wurde auch der tägliche Fährverkehr nach Hamburg eingestellt. An Bord jedoch haben wir mit Schokokuchen gebührend den 16. Geburtstag von Marie gefeiert. Dabei saßen wir als Schiffsgemeinschaft mit 50 Personen ohne Maske in der Messe (Innenraum), das wahrscheinlich zurzeit wieder eine Besonderheit in ganz Deutschland darstellt.
Wir planen mit vorübergehender Wetterberuhigung am Mittwoch die Reise nach Westen fortzusetzen.
Detlef Soitzek, Kapitän und Dr. Ruth Merk, pädagogische Leiterin