Logbuch vom 23.02.2021
Nach 17 Tagen auf See liegen wir seit gestern Abend 21.30 Uhr BZ fest an der Commercial Pier im Nordhafen von Horta auf Faial. Alle sind gesund und die Stimmung ist gut.
Die letzten Tage verbrachten wir unter Einfluss von Starkwind bzw. Sturm eines Tiefs, dessen Kern nördlich von uns nach Nord-Osten zog. Beim Durchgang der Fronten hatten wir Böen bis 10 Bft.
Am Samstag und Sonntag lag der Schwerpunkt des Schiffsalltags in der Vorbereitung dieser Sturmphase. Segel wurden geborgen und sturmfest gepackt, alles sorgfältig gelascht bzw. unter Deck verstaut, die Schlagklappen eingesetzt und zugeschraubt und Strecktaue sowie Laufleinen gespannt. So segelten wir unter Sturmbesegelung (Baumfock, gereffte Breitfock und gereffter Schoner) weiter. Nach dem Durchgang der ersten Front am Montag 14.00 BZ bargen wir noch das Schonersegel, um den Kurs auf Horta absetzen zu können. Die geplante Schiffsübergabe fand aufgrund der Windbedingungen nicht statt. Wir werden sie nach dem Landaufenthalt auf den Azoren nachholen.
Erfreulicherweise sind die Corona Fallzahlen auf den Azoren zurzeit sehr gering (auf Faial eine Person), so dass wir hier sehr geringe Einschränkungen für unseren Landaufenthalt vorfinden. Unabhängig davon gelten für uns jedoch die selbstauferlegten Corona-Regelungen, um sich vor vermeintlichen Ansteckungen zu schützen. Da wir mehr als 14 Tage auf See waren, müssen wir keinen PCR-Test durchführen, um an Land gehen zu können.
Heute verbrachten wir den Tag damit, alles hafenklar zu machen. Dies bedeutet, Großreinschiff und alle Segel hafenfein packen. Obwohl viele Besatzungsmitglieder gerne noch länger auf See geblieben wären, war die Neugierde groß, an Land das berühmte Seglercafe Peter Cafe Sport aufzusuchen (und den bekannten Schokoladenkuchen zu genießen) sowie die Bilder an der Pier aller vorherigen KUS-Jahrgänge zu finden.
Die nächsten Tage werden wir Unterricht abhalten, der auch den Physik-Test beinhaltet sowie die Workshops dieser Etappe abschließen. Am Samstag werden wir mit Einheimischen von „No more plastic for the Azores“ unterwegs sein, mehr über ihre Aktivitäten erfahren und tatkräftig einen Einsatz unterstützen. Am Freitag erhalten die Jugendlichen ihre Smartphones und können sich dann bei ihren Angehörigen melden.
Dr. Ruth Merk, pädagogische Leiterin und Detlef Soitzek, Kapitän