Es ist soweit

Autoren: Gruppe 1

Wir sitzen zu neunt um einen Tisch unter‘m Carport und warten darauf, dass die Einzelge-
spräche beginnen. Hinter uns liegt eine sehr ereignisreiche Woche, vor uns vielleicht das
Abenteuer unseres Lebens.

Wir arbeiten noch an unserem Gedicht für unseren bunten Abend, der in ein paar Stunden
anfangen wird. Wir reden, lachen, tauschen uns über die Zeit aus, die hinter uns liegt. Waren
das wirklich nur sechs Tage? Es fühlt sich so an, als lägen zwischen unserem Anreisetag und
heute mehrere Wochen. Trotzdem ist die Zeit extrem schnell vergangen. Obwohl wir uns erst
vor einer knappen Woche zum ersten Mal gesehen haben, sind wir als Gruppe schon zusam-
mengewachsen und gehen miteinander um als würden wir uns schon viel länger kennen.
Wir blicken zurück auf unseren ersten Tag hier in Sundsacker an der Schlei. 50 neue Gesich-
ter, eine neue Umgebung und ganz viel Wind. Alles war neu. Wir konnten zum ersten Mal all
die Leute sehen, die, genau wie wir, davon träumen, ein halbes Jahr auf der Thor verbringen
zu dürfen. Aus allen möglichen Städten Deutschlands sind wir zusammengekommen. Kaum
einer kannte jemanden und am Anfang fiel es uns noch schwer, die ganzen Namen den vielen
Gesichtern zuzuordnen. Doch das Kennenlernen fing schon auf der Busfahrt an. Aus neugie-
rigen Blicken wurden Namensvorstellungen und daraus entstanden Gespräche. Nach der Bus-
fahrt (die, wie man aber sagen muss, für manche wirklich lang war) hatte man schon erste
Freundschaften geschlossen.

Auch als wir für die Kleingruppen noch einmal bunt durcheinander gewürfelt wurden, kamen
wir schnell ins Gespräch und schnell entstanden die ersten Insider, über die wir alle lachen
konnten.

Es ist lustig darüber nachzudenken, wie wir ganz am Anfang in unserer Gruppe, der Gruppe
1, darüber diskutierten, wie viel Couscous wir für eine elfköpfige Mannschaft brauchen wer-
den. Wir haben wohl ETWAS überschätzt, wie viel wir essen und bereits am ersten Abend
waren wir bei allen Betreuern bekannt als die Gruppe, die 6 Kilo Couscous hatte.
Für die Vorbereitung der dreitägigen Tour und auch für die Tour selbst war Teamwork ge-
fragt. Es wurde ausgeholfen, wo man konnte und jeder und jede packte mit an. Es war ja auch
ganz schön viel zu tun. Und da merkt man ganz schnell: bei so einer Tour muss man zusam-
menhalten. Es gab so viele schöne Momente in unserer Gruppe auf der Tour: das erste Mal als
wir unseren Kutter Calamares komplett alleine gesegelt haben und Nico „Urlaub machen
konnte“, wie sie gesagt hat. Der Moment, wo wir als Gruppe auf einer Mauer an der Ostsee
gesessen und das Meer angeschaut haben. Als wir zusammen gekocht und gegessen haben
(Vor allem als wir aus Versehen den Risotto-Reis für unseren Milchreis verwendet haben.)
Das war erst einmal ein großer Schreck, aber hinterher wurden wir sogar gelobt, wie lecker
unser „Milchreis“ sei. Der Moment, an dem wir im strömenden Regen unser Zelt aufbauen
mussten und die Zeltplane dann komplett nass war. Die Nacht, als bei der Wache die einzige
trockene Jacke immer weitergereicht wurde, damit wir es warm hatten und der Tag, an dem
wir abends mit unserem harten Milchreis auf dem Boden im Kreis saßen und den Tag reflek-
tiert haben.

Das alles hat uns zusammengeschweißt und aus fremden Menschen eine Gruppe gemacht.
Eben diese Gruppe, die hier sitzt und gespannt auf das wartet, was kommt.

Wenn man sich hier im Camp von Event Nature umsieht, sieht man überall lachende Jugend-
liche, man hört von irgendwo Musik und manche tanzen zu alten Kinderliedern. Andere üben
Theaterstücke für den bunten Abend und wieder andere sitzen an den Tischen und schreiben
Tagebuch. Wir alle kennen uns erst seit Sonntag und trotzdem haben wir schon viele gemein-
same Erinnerungen an unsere Zeit hier in Sundsacker an der Schlei. Und es werden hoffent-
lich noch viele, viele, neue Erinnerungen als große Gruppe entstehen, wenn wir uns auf der
Thor wiedersehen.

Diesmal dann aber mit einer realistischen Menge Couscous und echtem Milchreis!