Logbuch vom 07.11.2022
Wir befinden uns heute, Montag, den 07.11.2022 um 20:00 Uhr BZ im Hafen von Celeiro (ca. 35 sm nordöstlich von La Coruña. Hier möchten wir das weitere Sturmtief, das zurzeit über den Atlantik in die Biskaya und Kap Finisterre zieht, abwarten, bevor wir weiter Richtung Kanaren fahren.
Hinter uns liegen herausfordernde Tage auf See. Nach dem Verlassen des geschützten Hafens von Falmouth bei Windstärken bis zu 8 Bft aus N-NW überquerten wir am Freitag mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,1 kn den Englischen Kanal und liefen gegen Mittag in die Biskaya. Dort konnten wir aufgrund vorherrschender SW-licher Winde der Stärke 6-7 nicht direkten Kurs zum Kap Finisterre absetzen, sondern mussten einen süd- bzw. südöstlichen Kurs Richtung Gijon an der Nordküste Spaniens fahren. Den heutigen Tag liefen wir bei zunächst schwachen später zunehmenden SW-lichen Winden an der Nordküste Spaniens entlang Richtung Westen bis in den geschützten Hafen von Celeiro.
Die starken bis stürmischen Winde gepaart mit einer hohen NW-lichen Dünung bis zu 5 m führten zu sehr starken Schiffsbewegungen, die erneut bei vielen Besatzungsmitgliedern die Seekrankheit hervorrief. Die Tage waren zum einen geprägt von Krängungen bis zu 40°, Brechern über Deck, Gurtpflicht in den Wachen, schlechtere Luft in den Innenräumen aufgrund des Verschlusszustandes und leicht verdaulichen und zubereiteten Speisen. Zum anderen kamen aber auch zur Freude aller die ersten gemeine Delfine und die ersten Wale (wahrscheinlich Grindwale) vorbei.
Alle genießen den ruhigen Hafen. Wir planen Dienstag Abend oder Mittwoch Früh unsere Reise Richtung Kanaren fortzusetzen. Bis nach Teneriffa sind es noch 1100 sm.
Dr. Ruth Merk, pädagogische Leiterin und Dr. Christian Haehl, Kapitän