Logbuch vom 16.03.2023

Am Dienstag, 14. März 2023, dem ersten ganzen Tag der Schiffsübergabe, hat die nautische Schiffsleitung mehrmals versucht Sterne und Sonne zu schießen, um unsere Position genauer zu bestimmen. In den Wachen wurde auch regelmäßig gekoppelt, wobei die ungefähre Position mithilfe des Kurses und der Geschwindigkeit bestimmt wird. Da das GPS für den Großteil der Schiffsübergabe „kaputt“ war, konnten wir auch die Geschwindigkeit nicht einfach im Navigationsraum ablesen. Stattdessen haben wir mit Bioabfällen aus der Kombüse auf einer festgelegten Strecke die Zeit gestoppt. In der Nacht wurde stattdessen aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse die Geschwindigkeit geschätzt, was erstaunlich gut funktioniert hat. Um nicht von gut sichtbaren Bioabfällen wie Orangen- oder Bananenschalen abhängig zu sein, haben unsere Bootsleute im Laufe der letzten Tage eine Art Logge aus einem Stück Holz mit daran befestigter Schnur gebaut, die ebenfalls zum Einsatz kam. Nach dem Mittagessen hat uns Jona mit seinem Referat in die faszinierende Welt der Wale entführt. Am Nachmittag fand auf dem Achterdeck auch eine Schülerversammlung statt, bei der es um den kommenden Landaufenthalt ging.

Der Mittwoch, 15.03.2023, begann mit einem erfolgreichen Schießen der Sonne durch die Schülerschiffsleitung, zudem passierten wir die westlichste Insel der Azoren Flores. Dadurch konnten wir auch feststellen, dass unser Koppelort ziemlich genau zu unserer richtigen Position passt. Nachmittags hat uns Finn in seinem Vortrag die Azoren vorgestellt und im Anschluss haben wir uns innerhalb unserer Projekte getroffen. Beim Abendessen wurde uns von Christian berichtet, dass wir die 50sm-Grenze erreicht haben. Daraufhin ist auch unser GPS wieder zum Einsatz gekommen. Unsere geschossene Position wich gerade mal 15,2 sm von unserer tatsächlichen ab.

In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag, den 16.03.2023, wurden viele Segel geborgen, da wir zu schnell unterwegs waren, um erst bei Tageslicht in den Hafen von Horta einzulaufen. Auch wurde gehalst und wir haben angeluvt, um weniger Angriffsfläche für den Wind darzustellen. Um 07:30 Uhr kam Lotse Christian „an Bord“ und es gab ein Signal K. Vor dem Einlaufen wurden letzte Segel geborgen und gezeisert. An der Hafeneinfahrt von Faial hat Christian wieder das Kommando zum Anlegen übernommen. Generell hatte der Großteil der Besatzung nur wenig geschlafen, doch wurden wir mit dem Blick auf die Azoren belohnt. Auf das erfolgreiche Anlegen wurde mit warmem Kakao angestoßen und im Anschluss gab es ein leckeres Frühstück. Danach wurden die Segel hafenfein gepackt und gleichzeitig lief Großreinschiff, um das Schiff ordnungsgemäß zu übergeben. Nach dem Mittagessen hat Christian offiziell das Schiff wieder übernommen. Nach einer Mittagspause, die viele für den ersten Landgang nutzten, gab es mehrere Feedbackgespräche zur Schiffsübergabe.

In den letzten Tagen sind wir viele Halsen gefahren. Durch den starken Wind gab es viel Schwell, aber wir wurden dafür immer wieder von Regenbögen, sogar in der Nacht, belohnt. Jetzt sind wir wieder zurück in Europa und freuen uns auf den bevorstehenden Landaufenthalt.

Felix, Schülerkapitän und Janne & Esther, Schülerprojektleiterinnen