Probetörn 2024 – Eine musikalische Perspektive

von Johannes L. und Johanna

Einzigartig. Viel besser lässt sich der Probetörn dieses Jahr wohl nicht in einem Wort zusammenfassen. Wir alle durften eine Woche bis oben hin gefüllt mit Segeln, Abenteuer, Herausforderungen, Gemeinschaftsgefühl und so vielem mehr erleben. Und interessanterweise lässt sich alles, was den Probetörn für mich so besonders gemacht hat, mit einem Wort verknüpfen: Musik.

Musik hat viele Bestandteile. Den Takt, das Tempo, die Tonart, verschiedene Instrumente, verschiedene Themen, aber ganz wichtig ist der Rhythmus. Während es zum Beispiel Akkorde wirklich nur in der Musik gibt, hat fast alles auf dieser Welt seinen eigenen Rhythmus, angefangen schon bei der Erde selbst. In diesem Fall bestimmt er, dass ein Jahr 365 Tage und ein Tag 24 Stunden hat. Auch jeder Mensch hat seine persönlichen Rhythmen – von der Reinfolge, in der man sich anzieht, bis hin zum Schlafrhythmus. Und an der Stelle ist der Bogen fertig gespannt, denn letzterer war in der vergangenen Woche bei uns ein bisschen anders als in unserem normalen Alltag. Zum einen begann, trotz der Ferien in Bayern, kein Tag nach 7 Uhr. Ob zum Frühstück machen oder sogenannten Run and Dip – einer kleinen Laufrunde inklusive anschließendem Bad in der Schlei – es gab immer genug zu erledigen und erleben. Zum anderen wurden unsere Nächte teilweise von Nachtwachen unterbrochen. Das war definitiv eine einprägsame Erfahrung, denn Nachtwache konnte bedeuten, von 0 bis 2 Uhr draußen im Regen zu sitzen und seiner Melodie zu lauschen oder von 5 bis 7 Uhr still den Sonnenaufgang zu betrachten.

Trotz aller Erschöpfung blieb aber eine Sache immer gleich – die Tonart aller Interaktionen. Von dem Moment an, in dem wir in den Zug gestiegen sind, war klar, dass wir uns prächtig verstehen werden. Es wurde viel gespielt, geredet und gelacht. Schon nach einer Woche gibt es ein riesiges Repertoire an Running Gags und viele Grundsteine für Freundschaften. Ich will ja nichts schönreden, selbstverständlich wurde auch mal erschöpft geseufzt und heiß diskutiert. Und trotzdem herrschte immer eine Atmosphäre, in der sich alle wohl und willkommen gefühlt haben. Wir haben harmoniert und uns gegenseitig ergänzt. So hat sich innerhalb weniger Tage, ja fast Stunden, ein unbeschreibliches Gemeinschaftsgefühl entwickelt, das durch jedes weitere zusammen überwundene Hindernis merklich gestärkt wurde.

An unserem letzten Abend haben wir ein weiteres Mal zu spüren gekriegt, was für eine Dynamik wir inzwischen hatten. Nachdem wir noch einen entspannten Bunten Abend mit vielen von uns vorbereiteten Liedern und Gedichten genießen durften, haben wir alle zusammen einen Volkstanz gelernt und getanzt (danke Cosi!). Apropos Musik, abgerundet wurde die Woche mit einem letzten Mal Riptide Singen und einer Gruppenumarmung. In diesem Sinne, fatal, dass nicht alle genommen werden können – aber egal (kleiner Insider, Grüße an Falk).