Logbuch vom 20.01.2025

Wir befinden uns heute, Montag, den 20.01.2025, um 16:00 Uhr BZ und 21:00 Uhr UTC auf der Position 10°59,7’N und 081°12,9’W. Bei NE Wind um 3-4 Bft laufen wir unter Maschine Kurs 010° und 4,3 kn. Luft und Wasser 29 °C, sonnig bis bewölkt. An Bord gibt es einige Seekranke und noch vereinzelte Personen mit Erkältung, die sich aber auf dem Weg der Besserung finden und unser Hygienekonzept (z. B. Maske tragen unter Deck) einhalten. Dem Rest der Besatzung geht es gut.

Unser Landaufenthalt in Panama war geprägt von vielen verschiedenen Eindrücken.
Im Camp im Regenwald hatten die Jugendlichen sichtlich Spaß, trotz oder sogar wegen des vielen Regens und Schlamms. Sie lernten viel über den tropischen Regenwald und konnten unter Anleitung das Kunsthandwerk mit den Samen der Tagua-Pflanze ausprobieren. Im starken Kontrast dazu stand die Großstadt Panama Stadt mit ihrer Skyline. Dort schauten wir uns die Miraflores Schleusen des Panamakanals an und bekamen am nächsten Tag von der Tagesprojektleitung eine Stadtführung in der Altstadt, Casco Viejo. Die nächste Tagesprojektleitung organisierte uns einen Bus nach Boquete, wo die Jugendlichen mehrere Tage in Gastfamilien lebten und ihre Spanischkenntnisse dort und in der Sprachenschule erweitern konnten. Ein Highlight in Boquete war die Besteigung des mit 3475 m höchsten Berg Panamas, dem Baru. Nach einem anstrengenden Aufstieg in der Nacht, konnten wir beim Sonnenaufgang den Ausblick auf Atlantik und Pazifik gleichzeitig genießen.

Abschließend waren wir für drei Tage in einem Dorf der Naso-Indigenen und bakamen einen Einblick in ihre Lebenswelt, ihre Traditionen und ihre Kulinarik. Den krönenden Abschluss bildeten die beiden Fußballnationalspiele Naso vs. KUS, welche dieses Jahr sowohl von der Frauen- als auch der Männermannschaft von KUS gewonnen wurden. Am 17.01. kamen wir in Schnellbooten gemeinsam mit ca. 20 Bewohner/-innen des Naso Dorfts an der Thor Heyerdahl an. Nachdem die Schülergruppe mehrere Tage das Zuhause der Nasos kennenlernen durften, genossen sie es, nun auch den Nasos unser Zuhause zu zeigen und gemeinsam an Bord Mittag zu essen.

Nach diesen erlebnisreichen Tagen der Landgänger/-innen, waren alle sichtlich froh wieder auf ihrem schwimmenden Zuhause „Thor Heyerdahl“ zu sein und es gab ein fröhliches Wiedersehen zwischen der Stammbesatzung und den Jugendlichen. Abends herrschte eine seltene Ruhe im Schiff – ganz ohne Anordnung von Nachtruhe. Alle hatten wohl viele Eindrücke zu verarbeiten. Die Tage darauf versorgten wir uns in Boca del Tores mit frischem Proviant, machten das Schiff seeklar und alle hatten bis zum Auslaufen nochmal die Gelegenheit zum Landgang. Auch die Badeleiter kam häufig zum Einsatz.

Gestern, am Sonntag, den 19.01.2025 war es dann so weit. Nach einer planmäßigen Ausklarierung durch die Behörden lichteten wir um 14:00 Uhr BZ den Anker und starteten zu unserer 860 sm langen See-Etappe nach Kuba. Momentan kommen wir gut voran, allerdings haben wir den Wind genau von vorne, so dass aktuell motort werden muss. Der Bordalltag hat uns wieder und die Stimmung ist gut.

Joachim Bach, Kapitän und Corinna Göpfert, Projektleiterin an Bord