Logbuch vom 05.11.2020

Wir befinden uns heute am Donnerstag, den 05.11.2020 um 19.00 Uhr auf der Position 52°20,4´N und 003°08,2´E. Zurzeit laufen wir unter Maschine Kurs 225° mit 6,3 kn. Trotz Wind aus West der Stärke 3 kommen wir gut voran.

Wir verbrachten aufgrund der stürmischen Winde aus West in Böen bis 10 Bft insgesamt 12 Tage auf Helgoland. Die Wetterlage ließ es für uns nicht zu, in Richtung Westen weiter zu fahren. Diese doch sehr lange Zeit nutzten wir mit der Erforschung Helgolands, mit nautischem-, seemännischem und „klassischem“ Unterricht sowie mit Sicherheitsübungen.

Gestern, am Mittwoch, den 4.11.20, verließen wir endlich um 0800 deutsche Zeit Helgoland mit Kurs West Richtung Eingang Englischer Kanal. Trotz der anfangs noch angesagten 6 Windstärken aus West gelang der „Ausbruch“ und im Verlauf des Tages nahm der Wind mit zunehmender westlicher Länge auf W4 ab. Die starken Schiffsbewegungen beim Auslaufen führten dazu, dass ca. 80 % der Besatzung seekrank wurde und nicht einsatzfähig war. So hatte bspw. unser Kapitän Detlef die Messe alleine für sich zu einem ausgedehnten Frühstück – leider jedoch ohne Bedienung, da diese auch seekrank war.

Heute Morgen wurden wir von einem schönen Sonnenaufgang begrüßt und viele Seekranke konnten schon wieder ihren Dienst antreten. So finden zum ersten Mal auf der Reise Seetage mit normalen Wachrhythmen sowie Backschaft- und Reinschiffsdiensten statt.

Die Stimmung an Bord ist gut, die Messe zum Abendessen war heute wieder normal gefüllt. Auch die Seekranken haben sich bis auf wenige, die noch leicht seekrank sind, erholt. Alle freuen sich über die neugewonnene Lebensqualität. Morgen Vormittag werden wir die Straße von Dover passieren.

Dr. Ruth Merk, pädagogische Leiterin und Detlef Soitzek, Kapitän