Willkommen in der Karibik – Landaufenthalt Dominica Gruppe 1
Wir haben es geschafft, wir sind nach knapp 17 Tagen endlich in der Karibik angekommen.
Aber jetzt geht’s direkt weiter, mit einem der wohl schönsten Landaufenthalte von unserer diesjährigen KUS-Reise. Neun Tage Dominica!
Dafür haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt (Gruppe 1, Gruppe 2, Gruppe 3), in diesem Blog werde ich mich nur auf die Ereignisse von Gruppe 1 beziehen, für die jeweils anderen Gruppen wird es einen eigenen Blog geben. Unser Aufenthalt bestand aus drei Teilen: drei Tage Haus Wiederaufbau, drei Tage Schiffsarbeiten & eine drei-tägige Regenwald Wanderung (in dieser Zeit haben wir die Gruppen so gewechselt, dass die Gruppen die Stationen so tauschen, dass immer eine Gruppe an einem Ort ist). Da es für die jeweiligen Stationen wieder einen eigenen Blog gibt, werde ich hauptsächlich über die Erlebnisse und neue Erfahrungen unsere Gruppe sprechen.
Unsere Gruppe (Gruppe 1) hat mit dem Haus Wiederaufbau gestartet, dafür haben wir unseren Tag Nummer eins um 6:30 gestartet, um 7 Uhr sind wir dann von Bord, um mit einem bestellten Bus eine Stunde lang von Portsmouth nach Marigot zu fahren. Passen 13 KUSis, 2 Begleiter (Anna, Englisch Lehrerin & Willi, unser Maschinist) und Ruth und Detlef, dazu kam von jedem noch der Trekkingrucksack und 150 Liter Wasser in 5 Liter Kanister in einen mittel großen Toyota Bus? Nein – auch wenn schon jeder von uns sein Gepäck auf den Schoß genommen hat (was nebenbei erwähnt echt witzig aussah), hat der Platz einfach nicht ausgereicht. So mussten wir dann kurzerhand einen weiteren Bus mieten. Die Fahrt war aber auch etwas ganz Außergewöhnliches, nicht nur die wunderbare Landschaft, durch die wir gefahren sind, sondern auch hatte der Busfahrer einen ganz besonderen Geschmack bei der Musik Auswahl. 5 % Musik, 95 % Bass. Damit auch jeder seine Musik hörte, hat er im hinteren Teil des Busses vier große Lautsprecher verbaut, die er so weit aufdrehte, dass der ganze Bus vibrierte. Eine Pause bekam man davon nur, wenn das Handy Signal abbrach. Aber auch aus diesem Grund gehört diese Busfahrt wohl zu den besten und witzigsten, die wir bis jetzt hatten.
Als wir in Marigot angekommen sind, war unsere erste Tagesaufgabe, uns in der Herberge „My Father’s Place“ einzurichten. Die Mädchen haben das Zimmer genommen und die Jungs haben die Zelte aufgebaut und hatten somit auch einen sehr schönen Ausblick auf einen kleinen Strand und das Meer. Zum Schlafen war es aber nicht unbedingt der beste Platz, so lag ich in der Nacht ziemlich schräg und hatte als Kopfkissen eine große Baumwurzel. Nach dem Einrichten haben wir uns dann auf den Weg zu unserem eigentlichen Projekt gemacht. Ein etwas kleineres Haus in Meeresnähe, das vom Hurrikan Maria (2017) großenteils zerstört worden ist. Als wir ankamen, wurden die zerstörten Wände von den Arbeitern vor Ort schon wiederaufgebaut, sodass wir uns um den Aufbau vom Dachstuhl gekümmert haben (mehr dazu im Haus Blog).
Während sich die einen um den Wiederaufbau vom Haus gekümmert haben, haben sich die anderen um die Einfuhr und Verteilung der zahlreichen Spenden (von Dominica Hilfe e.V. und von uns) gekümmert. Dazu fuhren wir in verschiedene Schulen und überreichten die zahlreichen Schultaschen und weiteres Lernmaterial. Auch das Werkzeug wurde an eine neuaufgebaute Selbsthilfewerkstatt übergeben. Leah, Jonathan, Anna und Dayton, ein ehemaliger Abgeordneter der Regierung, verbrachten zwei Tage lang zahlreiche Stunden am Zoll, damit die Spenden in das Land eingeführt werden durften. Dies gab uns einen guten Einblick in das politische System von Dominica.
An unserem letzten Tag beim Hausbau besuchten wir dann noch einen kleinen einheimischen Souvenirladen, in dem wir kleine selbst genähte Taschen oder Kissen, aber auch selbst gemachtes Kokosnussöl kaufen konnten. Während unseres Aufenthaltes Vorort hatten wir auch viel Kontakt zu Einheimischen, aber wohl am meisten zu dem ältesten Sohn Ronald von Brendalee, deren Haus wir wiederaufgebaut haben. Er nahm uns viel mit in seine zwei Gärten und zeigte uns viele Früchte, die wir dann auch probieren konnten. Ebenso erzählte er uns viel über das Leben und die Insel an sich.
Am nächsten Morgen haben wir dann unsere Sachen gepackt und haben gegen Mittag eine kleine Übergabe mit Gruppe 2 gemacht, die nach uns am Haus weiterarbeitete. Wir dagegen haben uns wieder auf den Weg zur Thor gemacht, wo wir gegen Abend angekommen sind. Wieder auf dem Schiff hatten wir einen Abend mit Gruppe 3, die am nächsten Morgen zur Wanderung aufgebrochen sind. Wir dagegen haben mit den Schiffsarbeiten begonnen und für die nächste Woche auf dem örtlichen Markt eingekauft. Unsere Schiffsarbeiten bestanden im größten Teil damit, den Rost am Schiff zu entfernen und den weißen Streifen außen am Schiff neu zu streichen.
Der nächste Tag bestand großenteils darin, die Füße hochzulegen, am Strand zu sitzen, durch die Stadt zu laufen oder einfach mit Freunden und Familie zu telefonieren. Auch das gemeinsame Schwimmen am Strand durfte dabei natürlich nicht fehlen. Das war unser freier Tag an Bord. An unserem dritten Tag, haben wir einen kleinen Ausflug zum „Indian River“ gemacht, ein Naturpark mit einer großen Artenvielfalt. In einem der Nebenflüsse wurde Fluch der Karibik 2 gedreht, den wir uns darauf hin noch angeschaut haben. Am Abend kam dann wieder die Gruppe 2, mit denen wir dann den dritten Abend auf der Thor verbracht haben. Dazu kamen dann auch noch drei weitere Gäste, die an dem Hausbau maßgeblich beteiligt waren und die wir eingeladen hatten, ihnen unser Zuhause zu zeigen, unter ihnen der Sohn von Brendalee. Am nächsten Morgen sind wir um 6 Uhr aufgestanden, um dann um Punkt 7 Uhr mit dem Bus zum Start unserer Wanderung zu fahren.
Dann hat es erst mal geregnet. Ich würde mal sagen, dass es keinen Zweifel gab, dass wir im REGENwald waren, der Name hat dem Wetter alle Ehre gemacht. Jedenfalls haben wir dann unsere Wanderung im strömenden Regen begonnen (mehr dazu dann im Wanderblog). Was man aber sagen muss ist, dass in der gesamten Zeit die Gruppe zusammengeblieben ist und sich unterstützt hat, egal in welcher Situation. Auch wenn man zum fünften Mal hingefallen ist oder Wasser oder Schlamm schon wieder in die Schuhe gelaufen ist, sind immer alle motiviert weitergelaufen.
Der letzte Tag der Wanderung war dann weniger nass, sondern eher trocken und extrem heiß, bevor wir wieder frühzeitig zur Thor gefahren sind, um im Krankenhaus einen Corona Test zu machen, damit wir unsere Weiterreise antreten konnten. Zuvor haben wir noch einen etwas längeren Stopp am Meer gemacht und alle waren über diese Abkühlung sehr erfreut. Jetzt freuen wir uns noch auf ein paar Tage auf Antigua und dann auf die spannende 30-tägige Überfahrt zu den Azoren!