2351 Höhenmeter

Wenn man von einem Moment auf den anderen plötzlich von einer windigen, kalten und nassen Umgebung an einem steil abfallenden Hang mitten in den Wolken auf ein Plateau kommt, das voll mit warmer Luft, warmen Wasserdampf und Sonne ist, wenn sich genau das nur kurze Zeit später wieder umdreht, dann ist man auf Pico, also dem höchsten Berg Portugals mit 2351m über normal Null.

Damit ist er auch der dritthöchste Berg des Atlantiks, nach dem Pico do Fogo auf den Kap Verden, den wir vor knapp 2,5 Monaten bestiegen haben, und dem Teide auf Teneriffa, den wir während unseres Landaufenthaltes auf den Kanaren aus der Ferne bestaunen konnten. Und um eben diesen Pico zu bezwingen, mussten wir erstmal um 05:30 Uhr aufstehen, kurz frühstücken, um die Fähre, die uns in knapp 30 Minuten von Faial nach Pico bringen sollte, zu erreichen. Gegen 08:00 Uhr konnten wir die Fähre verlassen, auf der wir die Schüler*innen eines ähnlichen Projektes getroffen haben, die ebenfalls die Wanderung machen wollten.

Als wir das Fährterminal von Madalena auf der Insel Pico verlassen haben, wurden wir bereits von der grandiosen Aussicht auf unser Ziel, den Berggipfel, begrüßt. Eigens für uns gemietete Kleinbusse haben uns dort abgeholt, um uns zur ca. 1000 hm höheren Basisstation zu fahren. Nach 30 Minuten waren wir da.

Dort wurden wir von unseren Wanderguides begrüßt, die uns eine Sicherheitseinweisung über die Bergbesteigung gegeben haben. Dabei wurde uns ein kurzer Film gezeigt, der uns den Weg vorgestellt hat. Außerdem wurden unserer Gruppe GPS-Tracker gegeben, mit denen wir im Falle eines Notfalles hätten lokalisiert und abgeborgen werden können. Spoiler: Wir haben sie zum Glück nicht gebraucht :).

Dann war es auch schon so weit, die drei Guides haben sich in unserer Gruppe aufgeteilt und wir haben den Aufstieg begonnen. Am Anfang hat es noch leicht geregnet, was aber dank unserer Regenjacken und der erfrischenden Lufttemperatur eher ein Vor- als ein Nachteil war.

Nach 15 Minuten haben wir an einer alten Schutzhöhle unsere erste Pause gemacht, wo uns die Guides einiges über den Berg erzählt haben. Anschließend sind wir durch unterschiedlich anspruchsvolles Terrain gewandert – von flachen Wegen, die um den Berg herumgeführt haben, bis zu steilen Passagen, wo wir nicht gewandert, sondern eher geklettert sind. Das hat einen riesen Spaß gemacht, aber es war auch anstrengend.

Zwischendurch hat der Regen aufgehört, die Wolken sind weggezogen und wir haben einen Blick auf die Nachbarinseln Sao Jorge & Faial ergattern können. Unbeschreiblich. Nach knapp 4 Stunden sind wir am Kraterrand angekommen und der Wind hat aufgefrischt. Unsere Guides haben uns die Möglichkeit gegeben, die letzten verbliebenen Höhenmeter bis zum Gipfel zu erklimmen. Fast alle von uns haben diese Möglichkeit auch genutzt, auch wenn der starke Wind und die kühlen Temperaturen den Aufstieg schwer gemacht haben. Oben wurden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Da war uns allen klar, die Anstrengungen hatten sich gelohnt.

Knapp 30 Minuten haben wir Rast gemacht, bis wir zum Abstieg aufgebrochen sind. Dieser ging dann erheblich schneller als der Aufstieg, und war dementsprechend auch erheblich leichter. Dort, wo es morgens noch geregnet hatte, war der Himmel nun wolkenlos mit strahlendem Sonnenschein.

Gegen 17 Uhr war er bezwungen, die Wanderung war vorbei. Wir wurden mit den Bussen, die uns morgens abgeholt haben, wieder zum Fährterminal gefahren, wo wir die nächste Fähre genommen haben, die uns wieder nach Faial gebracht hat.

Auf unserer Thor wurden wir herzlich mit einem Abendessen wieder in Empfang genommen.

KUS-Ticker

Dienstag, der 15.03.2022

Mittagsposition: Horta Marina, Faial
Etmal: 0,0 nm
Lufttemperatur: 15,5°C , Wassertemperatur: 15°C

  • 05:30 Uhr: allg. Wecken
  • 06:00 Uhr: Frühstück
  • 07:30 Uhr: Abfahrt Fähre nach Pico
  • 18:00 Uhr: Rückfahrt Fähre nach Faial