Eingefangener Moment

Donnerstags abends um kurz nach halb acht,
schiebt sich ein Schatten durch die neblige Nacht.
Ein schwarz-weißes Ungetüm, das die Wellen bricht,
ein Stück Zuhause schiebt sich durch die Gischt.

Ein Zuhause für ein paar in Ölzeug gehüllte,
von Erfahrung gezeichnet und mit Erinnerung gefüllte,
Gestalten, die auf dem Deck ihres Schiffes steh’n,
und fasziniert auf das sie umgebende Wasser seh’n.

Man sieht Gesichter, die von gewachsenen Haaren
umspielt lachen, als ob sie nie woanders waren.
Einer steht am Ruder, der Rest steht daneben,
sie schauen in die Ferne, sie genießen das Leben.

Aber es sind nur Gestalten aus der Sicht aller der,
die nur ein Foto betrachten…nur Gestalten nicht mehr.
Doch Gestalten, bei denen vor einem halben Jahr,
fast niemand den anderen je zuvor sah.

Die sich jetzt so gut kennen, aber alle nicht kannten,
als sie Bewerbungen schrieben und für das Projekt brannten.
Als niemand wusste, was passiert,
ob man sich selbst findet oder vielleicht auch verliert,
als einem nur die Fantasie von der Reise erzählte,
als man darüber dachte und seine Entscheidung wählte.

Ab diesem Punkt wurde eine Geschichte geschrieben,
wurde das Schicksal in eine Richtung getrieben,
zog sich ein Faden durch das verwirrende Leben,
lohnte es sich auf einmal, für etwas zu streben.

Zwar von Zweifeln geprägt, aber im völligen Bann,
trat man eine Reise, trat man eine Geschichte an.
Nahm an Zoommeetings teil, packte lange Zeit,
kam nach Kiel zur Thor, war nun endlich so weit.

Sprach die Sprache des Segelns, lernte neue Namen,
kannte neue Personen, die von woanders herkamen.
Und war schließlich an dem Punkt, stand um kurz nach halb acht,
auf dem erleuchteten Achterdeck, in der nebligen Nacht.

Und alles, was man bisher nur von den Fotos wusste,
war auf einmal real, weil es so kommen musste.
Jedoch waren die Gestalten keine Gestalten mehr,
es waren Menschen, waren Freunde, es war nicht irgendwer.
Da ist auf einmal viel mehr, weil man nicht nur das Foto kennt,
man ist Teil der Geschichte, und man sieht nicht nur den eingefangenen Moment…

KUS-Ticker

Freitag, der 15.04.2022

Mittagsposition: 54°10,6’N, 007°53,5‘E

  • 06:00 Uhr: Allgemeines Wecken
  • 06:30 Uhr: Signal „K“ und Verholen vom Ankerplatz zum Anleger für das Bunkern
  • 08:30 Uhr: Frühstücken und Aufnahme des Wassers und Diesels
  • 09:30 Uhr: Anlegen im Hafen von Helgoland
  • 10:00 – 13:00 Uhr: Großreinschiff auf allen Stationen & restliches Packen der Segel
  • 13:00 (14:00) Uhr: Zeitumstellung zurück auf anfängliche, deutsche Zeit und anschließendes Mittagessen
  • 15:00 Uhr: Rückübergabe des Schiffes von Moritz an Detlef und das dadurch entstehende Ende der Schiffsübergabe
  • 15:00 – 18:30 Uhr: Erster Landgang auf der Insel
  • 19:00 Uhr: Abendessen

Samstag, der 16.04.2022

Mittagsposition: 54°10,6’N, 007°53,5’E

  • 07:00 Uhr: Allgemeines Wecken
  • 07:30 Uhr: Gemeinsames Frühstück
  • 08:30 – 09:45 Uhr: Reinschiff auf allen Stationen
  • 10:00 – 15:00 Uhr: Erneute Zeit an Land
  • 15:00 Uhr: Treffen zur gemeinsamen Fahrt mit der Fähre zur Düne, Nachbarinsel von Helgoland
  • 15:30 – 17:30 Uhr: Rundgang entlang des Strandes der Insel
  • 18:00 – 21:00 Uhr: Abendessen am Osterfeuer von Düne
  • 21:30 – 22:00 Uhr: Kurzer abendlicher Landgang vor der Rückkehr zur Thor