Mein Tag als Tagesprojektleitung

Hallo liebe Leser!

Wenn ihr die Überschrift lest, fragt ihr euch bestimmt: Tagesprojektleitung – Was ist das? Als Tagesprojektleitung ist man verantwortlich für das Organisatorische und die Zeitplanung an einem zugeteilten Tag mit zwei weiteren KUSis. Hiermit möchte ich euch einen kleinen Einblick geben in den Tag, an dem das meine Aufgabe war. Er begann so:

Nach dem Frühstück hatte ich ein Treffen mit Joschua, Paulina und Judith auf dem Achterdeck. Judith übergab uns das Programm und Listen, die wir gebrauchen könnten. Auf dem Programm stand für uns, dass alle von Bord kommen, wir den Bus aufsuchen, der Vortrag von Ronja über Piraterie, ein Anruf bei Miguel, unserem Campleiter, um ihn nach dem genauen Weg zu fragen und die Klärung weiterer Dinge wie der Hüttenzuteilung. Um alle diese Punkte gut zu bewältigen, haben Pina, Joschi und ich uns erst einmal besprochen. Der erste Punkt war der Dingi-Transfer an Land. Um 10 Uhr sollte die erste Fuhre gehen und um 11 Uhr die letzte. Wir kamen zu dem Entschluss, dass Pina und Joschi das erste Dingi nehmen und schon einmal den Bus suchen und alles abklären, während ich mit der letzten Fuhre fahre und dafür sorge, dass alle Gepäckstücke und alle KUSis dabei sind. Am Busausstiegsort angekommen wollte ich mich dann mit Pinas Unterstützung um das Telefonat kümmern. Da ich noch nicht viel Spanisch kann, habe ich mir im Vorhinein Sätze auf einen kleinen Zettel geschrieben, in denen ich erklärt habe, wer ich bin und von welchem Projekt. Zum Beispiel wollte ich mit der Frage „¿A dondé tenemos que ir?“ klären, wohin wir müssen. Die weitere Organisation sollte beim Camp folgen. Und so lief es dann wirklich:

Wir sind in ein Reinschiff gestartet und haben alles gründlich geputzt. Um 09:30 Uhr beschlossen wir, eine Ansage für alle zu machen, damit jeder weiß, wie der Transfer abläuft. Als erstes hakten wir nach, ob alle von der Thor mitzunehmenden Sachen auch dabei sind. Abgesehen von einem Zelt, welches keiner nach mehrfachem Suchen gefunden hatte, war alles eingepackt. Alle, deren Gepäck oben auf dem Berg an Gepäck lag, wurden als erstes an Land gefahren. Bevor die zweite Fuhre losgefahren ist, bin ich nochmals durch Schiff gelaufen und habe kontrolliert, dass nichts vergessen wird. Ein paar Leuten musste ich noch ein wenig Dampf machen, aber wir schafften es trotzdem, um 11 Uhr alle beim Bus an Land zu stehen.

Kurz vor dem Busausstiegsort kam spontan Janet (die das Camp mitleitet), um uns zum Camp zu begleiten. Wir erklärten, dass wir gerne eineinhalb Stunden laufen würden, und sie zeigte uns einen geeigneten Ort zum Loslaufen. Das eigentlich geplante Telefonat fiel weg. Auf einmal stand die Frage, wo wir denn essen sollten, im Raum. Etwas, an das wir nicht gedacht hatten. Schnell fand sich aber ein geeigneter Platz am Fluss, an dem auch eine Badepause folgte. Dann ging es weiter. Miguel, den wir kurz vorher getroffen hatten, meinte, es seien noch 15 Minuten Fußweg bis zum Camp. Unterwegs kontrollierten wir immer wieder, dass alle da sind. Dazu hatte jeder eine spanische Nummer, die wir riefen, sobald man dran war. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, dass Joschi hinten läuft und alle einsammelt, während Pina und ich vorne mit dabei waren.

Im Camp angekommen hat Miguel uns alles gezeigt, woraufhin wir die Hütten einteilten und die Hängemattenschläfer berücksichtigten. Am Abend setzten wir uns nochmals zusammen und besprachen, was denn gut und schlecht funktioniert hat und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es gut war, sich die einzelnen Punkte am Morgen aufzuteilen. Dennoch hätten wir mit Miguel noch besser kommunizieren können, denn er wusste nicht immer, was genau unser Plan ist. Das haben wir auch als Tipp an die nächste Tagesprojektleitung weitergegeben. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Ich hoffe ihr habt einen kleinen Einblick in den Job der Tagesprojektleitung bekommen und könnt es euch so besser vorstellen.

Viele Grüße,
eure Miriam