Kochen im Regenwald
Im Regenwald in Miguels Camp wurden wir größtenteils von zwei Leuten (Miguels Küchenteam) bekocht. Die „Kombüse“ (= Küche) war im Vergleich zu unserer an Bord sehr groß und offen. Sie bestand aus vier Holzwänden mit einer Öffnung als Tür und hatte einen festgetretenen Erdboden. An die Kombüse grenzte ein Gemeinschaftsraum mit einigen Tischen an. Das gesamte Gebäude hatte offene Wände und ein Blechdach, das von einigen Holzstämmen gehalten wurde.
Gekocht wurde in der „Kombüse“ sowohl auf einzelnen Gaskochern auf einer Art Ablage als auch auf dem Boden in großen gusseisernen Kesseln. An sich war die Kombüse eher schlicht eingerichtet. Es gab zwei Spülbecken ohne Stöpsel, in denen man mit einer Mischung aus Regen- und Quellwasser abspülen konnte. Das Spülmittel war keine Flüssigkeit in einer Flasche, sondern eine Art Paste in einer Dose. Auch die Schwämme waren sehr ungewohnt, manche waren sehr rau und hatten eine Konsistenz, die an Sandsäcke erinnert, andere wiederum waren sehr weich und schleimig. Messer, Löffel usw. hingen an Nägeln, die in einen Balken der Hütte geschlagen waren.
Besonders cool fand ich, dass es zu jedem Frühstück einen großen Kessel heißen Kakao gab. Ebenfalls besonders für uns waren die Nachspeisen nach jedem Mittag- und Abendessen. Eine weitere schöne Erfahrung war es, wie in „Früchte der Tropen“ beschrieben, selbst so etwas wie z.B. Yucca zu ernten und wenige Stunden später zu beobachten, wie daraus eine Mahlzeit entsteht.
Das Essen war sehr lecker, allerdings konnte die Backschaft leider nur wenig mithelfen. Wir haben zu jeder Mahlzeit nicht viel mehr beitragen, als den Salat zuzubereiten, der in einem kleinen Regal am Eingang der Kombüse gelagert wurde. Außerdem haben wir das Essen ausgegeben und danach abgespült.