Der tropische Regenwald und der Mensch

Als wir bei Miguel während unserer ersten Urwaldexpedition den geplanten Weg verlassen hatten, sind wir auf eine große, mit Palmen bepflanzte Fläche gekommen, auf der die Gräser am Boden ganz und gar vertrocknet waren. Ich betrat diese Fläche und mir wurde von Johannes erzählt, dass man sie nur dafür gerodet habe, damit wir in Deutschland in den Supermarkt gehen können, um dort Kokosmilch zu kaufen.

Während ich über diesen abgeholzten Teil des Regenwalds gegangen bin, habe ich mich – muss ich sagen – sehr schlecht gefühlt. Die Tatsache, dass eine so große Fläche tropischer Regenwald allein für unseren täglichen Konsum abgeholzt wird, hat mich schlicht und ergreifend geschockt. Neben Kokosnussplantagen sind wir auf unseren Touren mit Miguel mitten im Regenwald auch oft über Kuhweiden und über Bananenplantagen gelaufen. Das liegt daran, dass die Landwirtschaft einen sehr großen Einfluss auf die Rodung von großen Flächen in den tropischen Regenwäldern hat. Außerdem hat uns Lukas von „The Generation Forest“ (worüber Jona in seinem Blog schreibt), berichtet, dass, wenn man beispielsweise hier einen Wald besitzt und es um die Ernährung der Familie geht, der Platz für ein Feld geschaffen werden muss, mit dem man Nahrung produzieren kann. Um diesen Platz zu bekommen, wurde dann in der Vergangenheit immer der Wald abgeholzt, da dieser im Gegensatz zum Feld eben „weniger Wert“ hat.

Während des Referats zum Panamakanal wurde ebenfalls berichtet, dass für den Bau von neuen Schleusen im Panamakanal sehr viel der Flora und Fauna zerstört wurde. Allein für den Schleusenbau wurden 500 Hektar Regenwald abgeholzt. Ich finde es persönlich erschreckend, dass auch für den wirtschaftlichen Profit eines Landes, in diesem Fall Panama, die Erhaltung der Natur nachrangig ist.

Hier in Panama ist mir dieses Phänomen der Abholzung zum ersten Mal so direkt begegnet und auch auf unserer Besichtigung der Fincas von „Futuro Forestal“ sind wir an vielen kahlen Flächen vorbeigefahren.

Ich finde es sehr wichtig, dieses Thema anzusprechen, da es unseren Kampf gegen den Klimawandel massiv beeinflusst. Hier in Piriatí, wo ich gerade bin, sind wir gerade auch deswegen bei einem Aufforstungsprogramm, um gegen diese Regenwaldholzung etwas zu tun und die Wiederaufforstung zu unterstützen, was ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel ist.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder von uns gegen den Klimawandel vorgehen kann, indem man zum Beispiel weniger Plastik verwendet. Und ich kann nur dazu appellieren, zusammen diesen Weg gegen den Klimawandel zu begehen und mit vereinten Kräften langfristig den Klimawandel einzudämmen.