Die Geschmäcker Panamas

Es ist 07:15 Uhr und es gibt Frühstück.

„¿Es típico en Alemania?“, fragt mich Elisabeth, eine unserer Spanischlehrerinnen – sie fragt, ob dieses Frühstück auch in Deutschland gegessen wird. Ich blicke auf das Hühnchen mit Reis auf meinem Teller. „Nein, eigentlich nicht“, versuche ich ihr mit meinem bisschen Spanisch zu antworten. Hier in Panama ist das allerdings ein typisches Frühstück. Warm und herzhaft. Teilweise wird dreimal am Tag Reis gegessen. Und so essen wir auch im letzten Drittel unseres Aufenthaltes viel Reis oder Gerichte aus Mais, ähnlich zu Polenta. Die Einheimischen aus dem Dorf nahe dem Aufforstungsgelände kochen uns oft Hühnchen und wir dürfen viele einheimische Gerichte wie besondere Fladen oder Yuccabrei probieren. Bei uns in der Gruppe sind viele Vegetarier, was in Panama wohl ungewöhnlich ist, da es für die Einheimischen sehr schwierig war vegetarisch zu kochen. So landete mehrfach doch Fisch oder Fleisch im vegetarischen Essen.

Yucca sind Pflanzenwurzeln, die wir bei Miguel im Camp auch selbst geerntet haben. An dem Tag gruben wir auch Lianenwurzeln aus und kochten aus all diesen Dingen ein Abendessen. In dem Zuge zerstampften wir auch eine weiße Frucht mit leicht durchsichtiger Haut. Sie hatte einen beißenden und abstoßenden Geruch, aber Miguel meinte, dass man sie essen könne und deswegen waren viele neugierig, sie zu probieren. Von dem Geschmack waren die meisten nur mäßig begeistert. Aber es war trotzdem eine tolle Erfahrung. Wovon viele weitaus mehr begeistert waren, war der Reis im Dschungelcamp. In diesen war interessanterweise Kokos untergemischt. Das hat sehr gut geschmeckt. Das Frühstück dort bestand tatsächlich aus Toast, den wir am Tag vorher durch den Regenwald getragen hatten. Auf diesem aßen wir Ananas-, Guaven- und von Miguel selbstgemachte Jobomarmelade. Guavenmarmelade findet man auch in allem möglichen Gebäck.  Fast jeden Tag aßen wir Bananen. Panama ist ein Land der Bananen. Immer und überall kann man einzelne Bananen, Bananenstauden, Bananenblüten oder auch Bananenpalmen entdecken. Und diese Vielfalt! Es gibt unzählige Bananenarten, manche davon sind ausschließlich zum Kochen. Bei Miguel haben wir sogar rote Bananen gegessen. Der Geschmack erinnert an Bratäpfel und ein bisschen an rote Bohnen.

In Panama City angekommen begegnete uns auf dem Streetfoodmarket erneut das Hühnchen mit Reis, das wir noch sehr oft essen sollten. Allerdings probierten wir auch Empañadas. Das sind Blätterteigtaschen gefüllt mit Käse oder eben Hühnchen.

Nun geht es zurück auf die Thor und ich werde das teilweise wirklich sehr frische Obst von hier vermissen. Ich denke der eine oder andere wird selbst ausprobieren und zuhause versuchen, die leckersten Spezialitäten nachzukochen. Aber viele freuen sich auch schon auf eine leckere Thormahlzeit ohne Hühnchen und mit gutem selbstgemachtem Brot.