Vorbereitungen auf Starkwind

Mit einer fröhlichen Stimme und Ausblick auf leckeres Frühstück geweckt zu werden, ist auf jeden Fall schön. Um 07:30 Uhr – statt wie die Tage zuvor um 04:30 Uhr – aufzustehen toppt allerdings alles. Nach dem Frühstück ging es mit Reinschiff weiter. Meine Wache ist diese Woche für das Putzen der Last verantwortlich, wo ich die Oberflächen gereinigt habe. Was erst einfach klingt, ist tatsächlich sehr zeitaufwändig. Denn egal wie lange und gründlich du in der Last putzt, es wird immer eine Ecke oder Kante geben, die noch nicht sauber ist. Somit habe ich eine Stunde lang die 1,5 Quadratmeter große Pumpenecke gereinigt. Bei der anschließenden Schülerversammlung haben wir entschieden, dass wir an einem Tag die Möglichkeit bekommen wollen unser Handy zu benutzen. Durch die hohen Windstärken, die in den nächsten Tagen auf uns zukommen sollen, mussten viele Segel enger gepackt werden, um dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Außerdem mussten auch einige andere Arbeiten erledigt werden, wie z.B. das Entknoten von Flaggen. Diese hatte durch die starken Winde der letzten Tage einige Knoten entwickelt. Um jene zu entfernen, bin ich auf den Großmast geklettert. Obgleich es etwas schwankte, war die Aussicht von dort oben herrlich. Das Entknoten hat sich als etwas schwieriger herausgestellt als ursprünglich gedacht, weil die Knoten sehr fest waren. Nach etwa einer halben Stunde war die Flagge aber endlich wieder entknotet. Unten angekommen gab es nach dem Mittagessen und der darauffolgenden „Lost & Found“-Versteigerung Zeit für unsere Projekte und Beauftragungen. Hier habe ich von Guilhelm beigebracht bekommen, wie man Taue spleißt, also einen Zeiser macht. Das hat mir so viel Spaß gemalt, dass ich direkt drei Zeiser gemacht und zwei anderen gezeigt habe, wie das funktioniert. Am Nachmittag ging es mit Beeke, Svea, Anna, Toni und Leslie in die Stadt. Der erste Stopp war – wie so oft – der Supermarkt. Vor allen Dingen wurde hier Schokolade und Baguette gekauft. Als nächstes haben wir uns das erste Eis in Spanien gekauft, das köstlich schmeckte. Ebenfalls sehr lecker waren die Empanadas, die wir uns zuletzt gekauft hatten. Auf dem Rückweg kamen wir an einem süßen Laden vorbei. Dort mussten wir natürlich hinein gehen und kamen anschließend jeder mit mindestens einem Bandana heraus.

Ich glaube ich spreche im Namen aller, wenn ich sage, dass wir Beeke am nächsten Morgen sehr dankbar waren, denn sie hatte unfassbar leckere Pancakes gemacht. Da sich das Schiff im Hafen sehr viel bewegt hatte und wir unsere Leinen nicht weiter beschädigen wollten, haben wir das Schiff zu einem geschützteren Platz im Hafen verholt. Während des Manövers war die ganze Zeit gutes Wetter, bis kurz vor Ende natürlich nochmal eine Regenfront durchlaufen musste. Da am nächsten Tag die Hygieneabnahme, die jedes halbe Jahr erneuert werden muss, stattfinden sollte, dominierte das „supergroß“-Reinschiff den gesamten Tag. Nach dem Mittagessen fing es mit der Aufteilung in verschiedene Bereiche an. Hier gab es die Stationen: Kombüse, Kühllast, Last, Sanitär, Messe und Trockenlast. Die Kombüse haben wir wortwörtlich auseinandergebaut, gereinigt und wieder zusammengesetzt. Für die meisten endete das Putzen als Belohnung mit Pizza und Softdrinks, was für viele auch das Highlight des Tages war.

KUS-Ticker

Mittwoch, 01.11.2023

Mittagsposition: 43°22’N; 008°24’W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 16,5°C, Wassertemperatur: 17°C, Wind: S 1

  • 10:00 – 11:00 Uhr: Reinschiff
  • 14:00 – 18:00 Uhr: Landgang A Coruña
  • 18:00 Uhr: Lost & Found-Versteigerung

Donnerstag, 02.11.2023

Mittagsposition: 43°22’N; 008°24’W
Etmal: 0 sm

  • 08:00 Uhr: Signal K
  • 08:00 – 09:00 Uhr: Verholen an eine andere Pier im Hafen
  • 09:00 – 12:00 Uhr: Groß-Reinschiff