Wieder unterwegs

Jetzt ist es schon wieder soweit – der nächste Landaufenthalt ist vorbei und wir machen uns auf den Weg. Wir sind uns eigentlich alle einig, dass wir am liebsten noch länger auf Kuba geblieben wären, aber es kommt trotzdem auch Vorfreude auf die Bermudas und Azoren auf. Es hat eben immer zwei Seiten und besonders Kuba hinterlässt bei vielen von uns ganz besondere Eindrücke, über die wir noch lange nachdenken können.

Nach einem ersten Treffen in den neuen Wachen, in denen wir die neuen Stammmitglieder etwas besser kennengelernt und über unsere Erwartungen für die kommende Etappe gesprochen haben, ertönt das vertraute Signal K: Lang-Kurz-Lang

Das bedeutet nach langer Zeit mal wieder, dass wir uns in Wachaufstellung auf dem Hauptdeck versammeln, kurz den Plan für die nächsten Tage durchsprechen und dann heißt es von unserem neuen Kapitän Johannes: „Klar vorn und achtern!“ Damit geht mit Kurs auf die Bermudas los. Bzw. erstmal zu einer anderen Pier, an der wir ausführlich von den kubanischen Behörden kontrolliert werden und letztendlich auch ausklarieren. Jetzt geht es aber wirklich los. Die Wellen halten sich, besonders zu meiner Erleichterung, heute in Grenzen, aber trotzdem dauert es nicht lange, bis bei einigen von uns das Gefühl von Seekrankheit wieder aufkommt. Zum Glück ist es insgesamt aber deutlich entspannter als nach dem Auslaufen aus Panama und es geht allen verhältnismäßig gut.

Jetzt, wo wir wieder unterwegs sind, kehrt auch wieder der normale Bordalltag ein. Wir gehen Wachen, machen Reinschiff und haben Backschaft. Dazu kommt aber auch noch viel Vorbereitung auf die kommende Schiffsübergabe. Denn heute (16.02.) hat unsere neue Projektleitung an Bord, Marlene, angekündigt, dass diese nächste Woche stattfinden wird. Die Besonderheit im Gegensatz zum letzten Mal: Wir dürfen keine elektronischen Hilfsgeräte zur Navigation nutzen, also müssen wir mit astronomischer Navigation auskommen. Wie wir mit Hilfe der Sonne, Sterne und anderer Himmelskörper navigieren können, haben wir in den letzten Wochen gelernt und jetzt wird jede freie Minute genutzt, um zu rechnen. Denn es geht um mehr als Messungen mit dem Sextanten. Wir müssen z.B. auch unsere Geschwindigkeit analog, also in unserem Fall durch Geschwindigkeitsmessungen von Biomüll, den wir über Bord geben, ermitteln. Dieses Wissen ist für die wichtig, die sich als Schiffsführung, also Kapitän oder Steuermann, bewerben.

Nebenbei fallen Arbeiten rund ums Schiff an und wir arbeiten auch regelmäßig an der Stellung unserer Segel. So vergeht die Zeit wirklich schnell und es wird nicht langweilig.

KUS-Ticker

Donnerstag, 15.02.2024

Mittagsposition: 24°21,6’N, 080°42,4’W
Etmal: 130 sm
Wetter: Lufttemperatur: 24°C, Wassertemperatur: 25°C, Wind: E 4

  • 13:45 Uhr: Übung Generalalarm
  • 14:00 Uhr: Auslaufen Kuba mit Signal K
  • 14:30 Uhr: Segel setzen

Freitag, 16.02.2024

Mittagsposition: 27°29,8’N; 079°41,0’W
Etmal:  228 sm
Wetter: Lufttemperatur: 27°C, Wassertemperatur: 25,5°C, Wind: SSE 2

  • 15:00 Uhr: Geburtstagfeier Korbinian
  • 15:15 Uhr: Projektetreffen