Logbuch vom 07.03.2024
Wir befinden uns heute, Donnerstag, den 07.03.2024 um 20:00 BZ (23:00 UTC) auf 37°35‘N und 045°34‘W. Mit Wind WSW 3 laufen wir unter Segeln mit Maschinenunterstützung einen Kurs von 125° bei 7 kn. Luft- und Wassertemperatur betragen 18°C, es ist leicht bewölkt. Alle an Bord sind wohlauf und die Stimmung ist nach mehreren sommerlichen Segeltagen und dem Überstehen des Mathetests gut.
Im schulischen Bereich stand in den letzten Tagen vor allem der Unterricht im Fokus, da die Schüler*innen sich auf den heutigen Mathematik Test vorbereiteten und gleichzeitig die letzten regulären Unterrichtsstunden auf der Reise im Fach Deutsch absolvierten. In den kommenden Wochen werden nun vertiefenden Inhalte zur Vorbereitung auf die Heimatschulen im Fokus stehen. Damit werden nun auch die Gedanken an zuhause und das Zurückkommen für manche immer präsenter.
Die letzten Abende verbrachte ein großer Teil der Besatzung häkelnd, spielend und nähend in der Messe – begleitet von wohlklingenden Proben des „KUS-Chors“ unter Leitung von Lukas B. Neuerdings hat es vielen das Schachspielen angetan, sodass die Schachbretter in der Mittagspause und am Abend stets sehr begehrt sind und sich bereits die eine oder der andere KUS-Schach-Großmeister*in herauskristallisiert hat.
Im nautischen Bereich konnten wir in den vergangenen Tagen die Früchte unserer Anstrengungen zu Beginn der Etappe ernten, als wir segelnder und motorenderweise nach Norden gelaufen waren, um auf der Nordseite verschiedener Hochdruckgebiete für uns segelbaren Wind in Richtung Azoren zu finden. Seit letztem Wochenende konnten wir nun – oft unter Vollzeug – in sonnigem Hochdruckwetter mit Generalkurs Ost segeln und den Atlantik von seiner freundlichsten Seite kennenlernen. Der Segelbetrieb mit entsprechenden Aktivitäten wie Segelsetzen, -bergen und –trimmen brachte allen Besatzungsmitgliedern viel Spaß und gute Laune.
Nach einem Flautentag morgen erwarten wir ab Samstag die Vorboten eines Sturmtiefs, das uns voraussichtlich am kommenden Sonntag und Montag nördlich passieren wird. Wir werden die kommenden zwei Tage nutzen, um das Schiff auf Schwerwetter und stürmische See vorzubereiten.
Bis Horta sind es noch ca. 900 sm. Wir erwarten ein Einlaufen am 14. oder 15. März.
Johannes Schiller, Kapitän, und Marlene Scholder, Projektleiterin an Bord