Landaufenthalt in Falmouth
Datum: 19.10.2024
Mittagsposition: Liegen im Inner Harbour von Falmouth (50°10´N; 005°04´W)
Lufttemperatur: 15° C, Wassertemperatur: 14° C
Um 8 Uhr morgens kam das vertraute Signal: „Riiiiiing Ring Riiiiiiing“ (Signal K, bei dem die ganze Besatzung hilft, ein Manöver durchzuführen) und die KUSis stellten sich, mehr oder weniger gut ausgeschlafen, auf dem Deck auf. Währenddessen kreiste die Thor vor dem Hafen von Falmouth, nur darauf wartend, endlich einfahren zu dürfen. Wir mussten die Thor zwischen zwei riesigen metallenen Liegetonnen befestigen, sodass unser wunderschönes Zuhause beim ankommenden Sturm nicht an Land gespült wird. Unser Rescueboot wurde ins Wasser gelassen und ist um die Thor herumgefahren, um die Leinen, die die Thor befestigen sollen, entgegenzunehmen. Diese wurden an die Tonnen gebunden. Am Bug und Heck standen jeweils fünf Schüler/-innen, die die Leinen ins Motorboot hineinreichten und, als es an der Tonne befestigt war, daran zogen, um die Lose rauszunehmen (die Leine auf Spannung zu bringen). Eine Person legte die gespannte Leine dann um einen Poller, der dieses halten soll.
Nach diesem Manöver gab es noch kurz Mittagessen (Gyros mit Reis, es war sehr lecker). Ruth verkündete nach dem Essen, dass wir Jugendliche von 13 bis 17 Uhr an Land gehen dürften und unsere Pflichten wie Putzen und Aufräumen erst, nachdem wir wieder zurückgekommen seien, erledigt werden müssten. Dann ging es los: Unsere Kammern wurden auf den Kopf gestellt, weil jeder seinen Rucksack aus der Unterkoje herausräumen wollte. Anschließend wurden wir in die beiden Motorboote gesetzt und an Land gefahren. Als langsam die Thor hinter den Masten der anderen Segelboote verschwand, hatten wir die Möglichkeit, uns die Stadt genauer anzuschauen.
Falmouth ist eine kleine Stadt in einem Naturhafen im Süden Englands. Am Wasser stehen bildhübsche englische Häuser, auf dem Berg dahinter weiden Schafe und Kühe. Der kleine Hafen hinter unserem Anlegeplatz war trockengelegt aufgrund des starken Tidenhubs. Die Hauptstraße der Stadt, die am Wasser entlangführt, ist geprägt von kleinen Geschäften, Cafés, einem Friseur und einem Kino. Man sieht, dass in dieser Stadt viele Kunststudenten leben. Als wir vom Pier aus die Innenstadt das erste Mal sahen, war die Hauptstraße festlich geschmückt, überall hingen pinke und blaue Girlanden von Haus zu Haus über die Straße.
Eines der ersten Dinge, die wir an Land getan haben, war, mit unseren Eltern, Verwandten und Freunden zu telefonieren. Auch, wenn wir uns erst vor einer Woche das letzte Mal gesehen haben, war es wieder sehr schön, von ihnen zu hören.
Danach bin ich mit anderen KUSis die Straße entlanggebummelt und schauten in ein paar sehr nette kleine Geschäfte rein, deren Fenster einen wunderschönen Blick auf das Meer freigeben.
Eine Sache durfte bei einem Landaufenthalt in England nicht fehlen: Fish and Chips. Diese habe ich in einem netten Imbiss-Restaurant bestellt, wobei neben Salz auch Essig nicht fehlen durfte. Auch, wenn es erst einmal ein neuer Geschmack war, haben wir uns sofort darüber hergemacht und innerhalb weniger Minuten war die Kartonbox bis auf ein paar Krümel leer gegessen.
Nachdem wir wieder an Bord waren, gab es Abendessen. Da heute Samstag ist, durften fast alle KUSis (bis auf die Nachtwache) einen Film in der Messe schauen. Ich hatte als Bibliotheksbeauftragter die Ehre, drei Filme vorzuschlagen, aus denen dann die Besatzung wählen durfte. Aus den drei Filmen wurde schließlich „Avatar“ ausgewählt. Also wurde es sich auf den Messebänken gemütlich gemacht, sich zurückgelehnt, noch der ein oder andere Snack geholt und der Film begann.
Der sehr ereignisreiche Tag endete mit dem riesigen Schriftzug „AVATAR“ und alle, die bis zu diesem Moment auf den Bänken noch nicht eingeschlafen waren, standen langsam auf, verließen die Messe und gingen nach und nach ins Bett.
KUS-Ticker
Sonntag, 20.10.2024
- 09:00 Uhr: Brunch
- 10:00-12:00 Uhr: Treffen in Beauftragungen
- 13:00-17:00 Uhr: Landgang der KUSis in Falmouth