Como se dice…? – Spanisch lernen in Panama
Datum: 09.01.2025
Deutsch, Englisch und Französisch, das sind alles Sprachen, die für die meisten von uns Alltag beziehungsweise vertraut sind. Jetzt ist noch eine neue dazu gekommen, nämlich Spanisch. Diese Sprache ist für unsere Reise natürlich besonders wichtig, weil wir vor allem in spanischsprachigen Ländern unterwegs sind. Deshalb haben wir, um unsere Spanischkenntnisse zu verbessern, eine Sprachschule in dem kleinen Ort Boquete in den Bergen Panamas besucht. Nach einem herzlichen Willkommen von unseren neuen Spanischlehrern und der Leitung der Sprachschule wurden wir in unsere Gastfamilien eingeteilt. Am nächsten Morgen sollte es mit dem Unterricht losgehen. Um kurz vor acht standen wir dann vor der Sprachschule und wurden in drei Gruppen unterteilt. Unsere Gruppe ging in einen kleinen Raum mit einem Tisch, um den alle herumsaßen – ganz im Gegensatz zu den normalen Klassenräumen von zuhause.
Die drei Unterrichtstage liefen alle sehr ähnlich ab. Wir wurden in den verschiedensten Themen unterrichtet, beispielsweise Zeitformen, Vokabeln, Verbformen, Präpositionen, nützliche Sätze, und so weiter. Das erinnerte mich von den Themen her sehr an unserem Unterricht in Deutschland, aber die Art zu lernen war viel interaktiver, zum Beispiel wurde wenig aufgeschrieben und viel gesprochen, und die Atmosphäre war insgesamt viel ruhiger und familiärer als zuhause. Zum Abschluss jeden Tages haben wir immer ein Spiel gespielt. An unserem letzten Tag in Boquete gab es dann noch eine große Abschiedsrunde. Dort wurden uns unsere Zertifikate für die Teilnahme an den Kursen überreicht. Es gab verschiedene Stufen des Könnens, A1 oder B1, je nachdem, an welcher Gruppe man teilgenommen hatte. Natürlich wurden auch Fotos gemacht und es wurde sich ausgiebig verabschiedet.
Wir lernten aber auch außerhalb der Sprachschule sehr viel Spanisch. Wie meine Gastmutter so schön sagte, lernt man eine Sprache auch, wenn man einfach redet. In den Gastfamilien spricht man fast nur Spanisch und nur in Ausnahmen wechselt man auf Englisch, zum Beispiel, wenn wirklich wichtige Infos vermittelt werden sollen. Da die meisten Familien schon sehr lange KUSis aufnehmen, fällt die Kommunikation aufgrund sehr langsamen Redens auch sehr viel einfacher. Wenn man etwas nicht verstanden hat, wird es oft in sehr viel langsamer und deutlicher wiederholt. Dadurch lernt man auch sehr viel mehr und traut sich, selbst ein bisschen Spanisch zu sprechen. Auch, wenn dies oft noch ziemlich schwer ist und man etliche Wörter erfragen oder nachschlagen muss, lernt man unheimlich viel und ich habe auch das Gefühl, dass das Sprechen schon etwas leichter fällt. Das Spanischlernen wird aber auch dadurch erleichtert, dass fast alle Leute, die wir treffen, entweder nur Spanisch sprechen oder ein Englisch-Verbot durch unsere Lehrkräfte bekommen haben. So konnte unser Guide im Regenwald, Miguel, eigentlich fließend Englisch, hat aber konsequent nur Spanisch gesprochen, was zwar zu ein paar Missverständnissen geführt hat, jedoch auch sehr lehrreich und lustig war.
Eine weitere Sache, welche das Spanischlernen erleichtert hat, war das ganze spanische Umfeld, zum Beispiel Lebensmittel um sich herum. Bereits auf der Thor hat dies angefangen, da durch die Verproviantierung in Teneriffa die allermeisten Lebensmittel spanisch beschriftet waren. Dies ist in Panama im Vergleich zur Thor natürlich deutlich verstärkt, zum Beispiel durch Ansagen in U-Bahn-Stationen oder Schilder. Dieses Lernen ist eher unterbewusst und fällt viel leichter, da man direkt einen Bezug zu den Wörtern hat. Dies ist sehr hilfreich, da man durch den vielen Input sich nicht alles gleich merken kann und so einiges wieder vergisst, oder nach einiger Zeit nicht mehr richtig zuordnen kann. Die täglichen vier Stunden Spanisch in der Schule sind wirklich sehr interessant und lehrreich, aber alles behalten kann man nicht. Natürlich kann man den Stoff wiederholen – was auch einige Leute machen – aber der Bezug zum Alltag erleichtert trotzdem viele Sachen.
Allgemein kann man also sagen, dass das Spanischlernen durch den Unterricht als auch durch Alltagssituationen und Gespräche gewährleistet wird und zudem sehr vielfältig sein kann. Es ist manchmal ziemlich schwer, alles zu behalten und sich zu verständigen, da unsere Spanischkenntnisse noch überschaubar sind. Trotzdem gewöhnen wir uns immer mehr an die neue Sprache und freuen uns sehr auf Kuba, wo wir das Gelernte dann unter Beweis stellen können.