Projektleitung, eine „Horizonterweiterung“
Datum: 13.01.2025
Unsere Tage als sogenannte TPL (Tagesprojektleitung) verliefen sehr lehr- und ereignisreich und wir wollen euch ein wenig von unseren eindrucksvollen Erfahrungen und spannenden Erlebnissen erzählen:
Während unseres Aufenthaltes in Panama hat jede/-r Schüler/-in von uns die Ehre, in Gruppen von zwei bis drei Leuten den Tag mit dem kompletten Programm sowie der Finanzierung und Organisation zu leiten. Dabei ist es oft erforderlich, viel mit den Einheimischen in Kontakt zu treten, meist mit dem grade erst erlernten Spanisch und einem Wörterbuch in der Tasche. Besonders wichtig ist es dabei, die über den Tag anfallenden Kosten zu dokumentieren und sich bei jeder Ausgabe einen Beleg ausstellen zu lassen. Das Budget zu verwalten ist eine große Verantwortung und geht etwas schief, zahlt man aus eigener Kasse. Oft ist es nicht nur sehr lustig mit den anderen, sondern man lernt auch viel dabei. Verantwortung, Planung, Umgang mit Menschen und am wichtigsten: sich zurecht zu finden in einem fremden Land!
(Caspar) Ich war TPL am 06.01. zusammen mit Vroni. Wir mussten an diesem Tag die Fahrt vom Urwald nach Panama City organisieren: Es gab also viel zu tun! Die ersten Vorbereitungen liefen noch in Miguels Camp am Lagerfeuer mit Reiseführer und Landkarte, bis am nächsten Morgen die Sonne überm Dschungel aufging und unseren Tag als TPL ankündigte. Bereits in der Früh hatten wir zu kämpfen mit Verspätungen und komplizierten Gesprächen in gebrochenem Spanisch. Für uns hieß es also: „Ruhe bewahren und mit klarem Kopfe die Probleme angehen“. Spannend war für uns die Fluss-Überquerung: Während unser Gepäck von Miguel über den Fluss geschifft wurde, durchquerten wir den Fluss schwimmend. Ich persönlich habe über den ganzen Tag verteilt gelernt, dass man eine Sprache nicht perfekt beherrschen muss, um sich über das nötigste zu verständigen. Die spannende Busfahrt kurz darauf wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Große Verantwortung zu haben ist schwer, ich fand dennoch für mich heraus, dass es mich erfüllt. Denn hast du deine Aufgabe pflichtbewusst gemeistert, fühlst du dich umso leichter. Dieses Gefühl hatte ich auf der Busfahrt. In einigen Situationen am Tag mussten wir Spontanität walten lassen, zum Beispiel bei Verspätungen, unerwarteten Planänderungen von außen oder improvisierten Mittagseinkäufen für 36 hungrig zwitschernde Münder. Der Großeinkauf war dennoch recht amüsant und wir haben es geschafft die Münder, sogar unter dem Budget, reichlich zu stopfen. Mich ehrten die Dankbarkeit und der Respekt, den mir die Schüler über den Tag verteilt widmeten. Grob gesagt trainierte dieser Tag aus meiner Sicht einige Kompetenzen, die man im Leben wirklich braucht, darunter auch den sorgfältigen Umgang mit Finanzen, welcher mir schon immer viel Freude bereitete. Man lernt nicht nur Gelder sinnvoll auszugeben, sondern auch die Ausgaben festzuhalten, um sich danach ein Bild davon machen zu können.
(Johannes L.) Meinen Tag als Tagesprojektleitung hatte ich am 09.01. zusammen mit Johannes O. und Flora. Unsere Aufgabe war es, eine acht Stunden lange Busfahrt von Panama Stadt nach Boquete zur Sprachschule zu organisieren. Dafür begannen wir schon drei Tage vorher mit der Planung, Recherche und schließlich der Organisation unserer Lunchpakete.
Der Tag selbst startete für mich sehr früh mit meinem Wecker, da ich noch meine letzten drei Dinge in meinen Rucksack packen musste, bevor ich mit dem allgemeinen Wecken begann. Schon da gab es die ersten Schwierigkeiten, denn manche hatten noch nicht, wie abgesprochen, gepackt und mussten das noch tun. Schließlich dann doch pünktlich ging es los zum Busbahnhof. Johannes O. und ich mussten noch die Tickets organisieren und fuhren deshalb mit dem Auto unserer Gastgeberin aus dem Hostel. Die anderen kamen mit der Metro nach. Als dann schließlich auch die große Gruppe beim Busbahnhof ankam, waren die Tickets gekauft und wir bereit zum Losfahren. Dann also los: sieben Stunden Busfahrt bis Davíd. Nach kurzen Gesprächen mit unserem Busfahrer, weiter in einem neuen Bus nach Boquete. In der Sprachschule angekommen, bekamen wir noch kurz ein paar Infos zu unserem Aufenthalt in der Sprachschule. Schließlich wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt und damit war mein Tag als TPL vorbei.
Besonders gelernt an dem Tag habe ich, einfach mal im Spanischen darauf loszureden, da man sich dann schon irgendwie verständigen kann. Ansonsten fand ich es auch lehrreich, für eine so große Gruppe einen Tag organisieren zu dürfen, aber auch für alles verantwortlich zu sein. Das lässt einen deutlich aufmerksamer werden. Zusätzlich zu den Dingen, die Caspar schon erwähnt hat, würde ich mir auch gerne die Spontanität beibehalten, die neue unbekannte Orte so mit sich bringen.
Wir haben diese Erfahrungen sehr genossen und freuen uns bereits auf unsere Tage als TPL in Kuba!