Kulinarische Köstlichkeiten Panamas
Datum: 14.01.2025
Käsespätzle, Franz-Brötchen oder auch Schnitzel – all das ist jetzt Geschichte. Das war eines der ersten Dinge, die wir hier bemerkt haben. Wir sind so tief in die Kultur Panamas eingedrungen, dass wir fast nur noch einheimisches Essen gegessen haben. Schon im Regenwald ging es los, denn hier haben wir zum Beispiel Yucca selbst gepflückt. Dabei handelt es sich um eine Wurzel, welche gekocht fast wie Kartoffeln schmeckt. Man kann Yucca aber auch zu Mehl verarbeiten und zum Beispiel Pfannkuchen backen. Was mir aber am besten geschmeckt hat, waren Yucca-Chips. Dafür muss man die Wurzel in dünne Scheiben schneiden, würzen und frittieren. Eine weitere Besonderheit sind Kochbananen. Diese werden auch vielseitig zubereitet. Man kann sie einfach gekocht zusammen mit Reis essen. Man kann sie aber auch in Scheiben schneiden, plattdrücken und frittieren. Dann hat man eine Art Pommes. Das Leckerste, was man daraus machen kann, sind aber wieder Chips. Was es aber fast zu jedem Essen gibt, ist Reis. In den Gastfamilien gab es zu jeder Mahlzeit Reis mit Fleisch und ein bisschen Salat. Damit ging es bei den Naso dann weiter. Hier gab es auch sehr viel Reis. Diesen schälen die Naso sogar selbst. Hier konnten wir aber auch viele andere Dinge probieren, alle frisch geerntet, da sie diese komplett ohne Pestizide selbst anbauen. Es gab weitere Wurzeln, Yucca, Orangen und Kakao, aber mein Highlight ist Zuckerrohr. Dieses wird gepflückt, geschält und in kleine Stücke geschnitten. Man darf es aber nicht runterschlucken. Man kaut es und trinkt das Zuckerwasser, den Rest wirft man weg. Aber nicht nur das Essen ist besonders, sondern auch das Trinken, denn es gibt häufig selbstgemachte Säfte, wie bei den Gastfamilien und den Naso: aus Orangen, Papaya oder auch anderen Früchten.
Doch bei unserem Landaufenthalt können wir uns nicht immer auf solche Köstlichkeiten freuen, denn, wenn wir uns selbst um das Essen kümmern, so fällt unsere Auswahl dann doch auf anderes.
Das liegt daran, dass bei einer Mahlzeit ca. 3$ pro Person einplant werden. Hat man eine Küche, so kann man mit den 108$ ein gutes Essen zubereiten. Wollen wir aber zum Beispiel im Bus zu Mittag essen, so müssen wir uns auf etwas simpleres Essen einstellen. Der Klassiker bei uns war Toastbrot mit Tomatensoße oder Ketchup. Weil dieses Essen ein ständiger Begleiter während unseres Landaufenthalts war, möchte ich auf diese Köstlichkeit in diesem Blog ebenfalls eingehen und einmal bewerten.
Auf der Fahrt vom Regenwald nach Panama haben wir kurz an einem Supermarkt gehalten, um Mittagessen zu kaufen. Das schnellste und einfachste Essen war: Toastbrot und Milchbrötchen mit Tomatensoße. Pragmatismus: 5/5 Sterne
Nicht nur krümelt das Brot, sondern ist es auch eine Herausforderung, die Soße aus der Quetschtüte zu drücken, ohne auch mal das Brot zu verfehlen. Sauberkeit: 1/5 Sterne
„Haben wir noch Käse?“; „Können wir mal die Soße haben?“; „Wie viel Toast bekommt jetzt eigentlich jeder?“ Wird im Bus schließlich gegessen, dann nicht ohne solche Fragen, welche durch den ganzen Bus gerufen auf die Tagesprojektleitung einprasseln. Auch, wenn das Einkaufen recht unkompliziert war, so ist ein solches Essen dann doch recht stressig. Entspanntheit: 1/5 Sterne
Man mag es vielleicht kaum glauben, aber das geschmackliche Erlebnis hält sich bei trockenem, ungetoastetem Toast und Tomatensoße aus der Tüte doch in Grenzen. Geschmack: 2/5 Sterne
Doch um die Moral aufzubauen, gibt es oft einen leckeren Nachtisch. Da die Hauptspeise recht billig war, können wir uns einen guten Nachtisch leisten. Preis-Leistung: 5/5 Sterne
Wenn man für 36 Leute einkauft, muss man auf Quantität und nicht auf Qualität achten. Hier bieten sich einige Packungen Toast und Käse, sowie ein paar Tüten Tomatensoße oder Ketchup sehr an. Massentauglichkeit: 5/5 Sterne
Doch auch, wenn so viel gekauft wird, wird man von dieser Mahlzeit auch nicht so richtig satt und der Hunger wird nur auf das darauffolgende Abendessen verschoben. Selten wurde in etwas so viel Vertrauen gesteckt, wie in das Abendessen, welches nach so einem Mittagessen sehnlich erwartet wird. Experten sind sich noch uneinig, ob man deshalb nicht satt wird, weil es nicht genug gibt, oder ob es daran liegt, dass sich der Körper nach ein paar Toast weigert, noch mehr davon zu essen. Sättigend: 2/5 Sterne
Insgesamt bekommt Toast mit Tomatensoße also solide 3/5 Sterne. Kommenden KUS-Jahrgängen empfiehlt sich, sich schon im Vorhinein Gedanken zu Alternativen zu machen. Im Zweifel ist Toast mit Tomatensoße aber eine super Möglichkeit, um die Köstlichkeiten Panamas, welche im ersten Teil des Blogs vorgestellt wurden, doch besser wertschätzen zu können.