Schlaglochkategorien
Datum: 31.01.2025
Die Fahrradtour geht los: Mit deinem altem Fahrrad aus Deutschland traust du dich auf die Straßen Kubas. Sofort erscheint auf der rechten Seite das erste Schlagloch. Und es bleibt nicht bei einem – doch Schlagloch ist nicht gleich Schlagloch: Bei unserer Reise durchs Land sind uns viele verschiedene Schlaglocharten aufgefallen. Wir haben versucht, die verschieden Schlaglocharten und Formen in Kategorien zusammenzufassen und zu vergleichen. Wir bewerten jedes Schlagloch anhand der Kriterien: „Zerstörungskraft“, „Tarnfähigkeit“ und „Häufigkeit“.
Schlaglöchlein
Schlaglöchlein haben einen Umfang von ungefähr 10 Zentimeter. Ihre Tiefe kann variieren. Durch ihren kleinen Umfang können sie allerdings unabhängig von ihrer Tiefe einfach überfahren werden. Sie treten häufig in kleinen Gruppen auf, was dafür sorgt, dass Radfahrende die Gefahr besser erkennen können.
Zerstörungskraft: 1/10
Tarnfähigkeit: 5/10
Häufigkeit: 7/10
Schlagstraße
Die Schlagstraße beschreibt kein einzelnes Schlagloch, sondern einen bis zu mehrere Meter langen Abschnitt. In diesem Abschnitt ist die Straße sehr uneben. Es gibt viele Erhöhungen und es können sogar kleine Schlaglöchlein-Familien vorkommen. Die Gefahr besteht hierbei vor allem in Sand, der sich in den Unebenheiten ablagert. Auf Dauer lockert das Durchschütteln außerdem die Schrauben.
Zerstörungskraft: 4/10
Tarnfähigkeit: 5/10
Häufigkeit: 8/10
Achtermacher
Der Achtermacher ist ein mittelgroßes Schlagloch mit einem Durchmesser von 20 bis 40 Zentimetern und bis zu 10 Zentimeter tief. Eine Durchfahrt bemerkt man deutlich. Je nach Federung und Sattel kann eine Durchfahrt die Gesäßschmerzen verstärken. Zudem geht der Stoß deutlich aufs Material. Ich (Finn) habe mir wegen dieser Art von Löchern einen ziemlich üblen Achter zugelegt.
Zerstörungskraft: 6/10
Tarnfähigkeit: 7/10
Häufigkeit: 7/10
Reifenschlucker
Diese Art von Schlagloch ist besonders fies. Der Reifenschlucker ist ein Einzelgänger und fühlt sich vor allem in Gebieten wohl, in denen es keine anderen Schlaglöcher gibt. Er ist sehr gefährlich, denn neben seiner Breite, die weit über jene eines herkömmlichen Fahrradreifens hinausgehen kann, ist es besonders tief. Manche Stimmen nennen dieses Loch auch ,,Seeungeheuer der Straßen“. Zum Glück wurde keiner unserer Menschen verschluckt. Wir sind diesen Kreaturen aber tatsächlich ab und zu begegnet.
Zerstörungskraft: 10/10
Tarnfähigkeit: 8/10
Häufigkeit 1/10
Wir als Gruppe haben aber selbstverständlich Strategien entwickelt, um dieser Gefahr zu trotzen. Bei einer Schlaglochsichtung sollte in der Theorie jedes Mal auf der entsprechenden Seite mit der Hand das „Hol durch“-Zeichen gemacht werden. Das hat am Anfang gut funktioniert, aber mit der Zeit leider nachgelassen. Am Ende haben wir uns auf ein anderes Zeichen geeinigt: Wir haben auf das Schlagloch gezeigt.
Wie ihr sicherlich merkt, können die Straßen Kubas sehr gefährlich sein. Aber durch unsere gute Vorbereitung und unser Handzeichen, haben alle die Tour gut überstanden und sind heil in Pinar del Río angekommen.