Person(s) over board
Datum: 02.11.2025
Mittagsposition: 030°24,0‘N; 013°04,0’E
Etmal: 113 sm
Wetter: Lufttemperatur: 24 °C, Wassertemperatur: 23,5 °C, Windrichtung und Stärke: ENE 4
„Mann über Bord!“, schallt es über das Deck und mehrere Personen zeigen auf den „leblosen Körper“. Sofort wird der Generalalarm durch den Wachführer ausgelöst und alle stellen sich mit Rettungswesten an Deck auf. Die Wachen werden nacheinander vollzählig gemeldet, bis die fehlende Person ausfindig gemacht wird: Franz. Während die PoB-Boje ausgesetzt wird und eine Person ins Rigg klettert, um die über Bord gefallene Person besser im Auge behalten zu können, kümmern sich Wache 1 und 2 um das Aussetzen des Rescuebootes. Zudem wird das Schiff in den Wind gedreht und die Dinghi-Besatzung macht sich bereit zum Einsteigen. Tobi, der als Springer fungiert, macht sich auch bereit, um im Notfall, durch eine Leine gesichert, ins Wasser zu springen. Da das Aussetzen des Rettungsbootes zu lange dauert, gibt Detlef Tobi das Kommando zu Franz zu schwimmen und ihn zurück an Bord zu bringen. Dort warten schon die Menschen aus Wache 1 und 2, um Franz mit der Heißtalje und einer Schlinge wieder an Bord zu hieven. Wieder an Bord versammeln sich alle am Achterdeck und der Kapitän erklärt diese Übung für beendet. Die Nachbesprechung des Manövers zeigt, dass wir für die Rettung von Franz nur acht Minuten gebraucht haben. Allerdings fand die Übung bei nur leichter Welle und perfekter Sicht statt. Nachdem alle Übungsmaterialien wieder verstaut wurden, wird das Freibad „Thor Heyerdahl“ ca. 100 sm vor der Küste Afrikas eröffnet. Am Bug stellen wir uns alle in einer Reihe auf, springen in das Meer und lassen uns an das Heck treiben, um über eine Leiter wieder an Bord zu klettern. Damit niemand in den Tiefen des Atlantiks „verloren“ geht, sitzen drei Stammis im Rescueboot und sind bereit, die Schwimmer im Notfall wieder einzufangen. Nachdem jeder drei Mal die Tiefe und Schönheit des Ozeans erkunden konnte, wird das Freibad wieder geschlossen. An diesem Tag sind wir wohl alle von Bord gegangen.
Zum nächsten Mittag hören wir ein sehr interessantes und aufschlussreiches Referat von Fenja über Kartografie und darüber, wie verschiedene Kartenprojektionen entstehen. Da am Samstag durch das PoB-Manöver keine Zeit mehr für Großreinschiff und Besanschot-An war, wurden beide Tätigkeiten kurzerhand auf diesen Sonntag verschoben. Daher wird an diesem Tag Großreinschiff an allen Stationen gemacht, diesmal mit schärferen Augen und einem besseren Blick fürs Detail. Da am Freitag eine Hygieneprüfung auf Teneriffa ansteht, müssen alle Stationen und Kammern ordentlich herausgeputzt werden, um für die Prüfung gewappnet zu sein und diese auch zu bestehen. Nachdem der Schiffsrat seine Kontrollrunde durch das Schiff gedreht hat und alle angefallenen Mängel beseitigt wurden, wird zu Besanschot-An geklingelt. Nach der üblichen Versteigerung, den kulturellen Beiträgen und einem leckeren Getränk wird die Stimmung lockerer. Neben gekühlter Cola, die durch die Backschaft an uns herausgegeben wird, gibt es zusätzlich noch Melone und Kekse. Außerdem wird der Film heute (nach drei Wochen auf See) zum ersten Mal auf das Großsegel projiziert. Teilweise in Hängematten liegend oder auf Backskisten sitzend, nimmt uns Danny Ocean mit auf einen spektakulären Kasinoraub in Las Vegas. Da das Wetter in den letzten Tagen so gut war, fangen außerdem manche Jugendliche an Bord an, in Hängematten an Deck zu schlafen und die frische Seeluft zu genießen.
Meiner Meinung nach waren die letzten Tage an Bord die besten der bisherigen Reise, weil wir als KUS-Familie so stark zusammengewachsen sind und schon viele unglaubliche Momente miteinander erleben konnten und noch erleben werden.
KUS-Ticker
Samstag, 01.11.2025
- 14:00-15:00 Uhr: Person über Bord – Manöver (Übung)
Sonntag, 02.11.2025
- 13:00-14:00 Uhr: Referat „Kartografie“ von Fenja
- 14:15-16:00 Uhr: Großreinschiff
- 15:45 Uhr: Sitzung des Schiffsrats
- 16:00 Uhr: Besanschot an
- 17:20 Uhr: Schülerversammlung
- 20:15 Uhr: Filmabend
