Unter den Sternen

Datum: 28.11.2025
Mittagsposition: 15°27,7’N; 043°39,7’W
Etmal: 140 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28 °C, Wassertemperatur: 27,5 °C, Windrichtung und Stärke: ENE 5

Wurdest du schon einmal von einem Eimer mit kaltem Wasser geweckt? Nein? Ich auch nicht, aber dafür wurde ich heute Nacht von einer Welle geweckt, die über das Schanzkleid floss, meine Hängematte traf und mich damit aus dem Tiefschlaf gerissen hat.

Schon bevor wir in Teneriffa eingelaufen sind, wurden draußen auf dem Deck die ersten Hängematten gespannt. Jetzt, da es von Tag zu Tag wärmer wird, sind die Plätze oft stark umkämpft, weil es unten in den jeweiligen Kammern nachts sehr warm und stickig ist. Wenn man dann auch noch zufälligerweise in einer der Kammern schläft, die auf der Luv-Seite ist (der windzugewandten Seite) und man seine Oberlichter nicht aufmachen darf (die Fenster der Kammern), dann schätzt man den grundlegenden Sauerstoff zum Atmen noch einmal auf eine ganz neue Art und Weise.

Deshalb mussten wir zu Beginn der Etappe schnell kreativ werden und alle möglichen Schlafplätze für draußen finden, die auch den Regeln entsprechen, wie z. B., dass man aus Sicherheitsgründen nicht höher als 1 m über dem Boden hängen darf. Nachdem sich eine kleine Gruppe aus Schülern zusammengesetzt und sich diesem Problem angenommen hat, wurde uns recht zügig ein Plan mit 24 wunderbaren Schlafmöglichkeiten vorgestellt. Davon sind allein schon sieben Stück auf unserer ca. 4 m langen Ladeluke, wo es schnell sehr kuschelig wird, man zumindest aber keine Sorgen mehr haben muss, dass einem in der Nacht kalt wird. Dieser Plan war vielen von uns ein Anliegen, denn wenn man nachts oder auch morgens eine bestimmte Person wecken soll, dann will man nicht erst bei jeder einzelnen Hängematte oder bei jedem Schlafplatz auf der Ladeluke, bzw. auf den Backskisten nach der Person suchen müssen. Vor allem für Wache 3 ist es eine große Erleichterung, da diese morgens einen Großteil von der Mannschaft wecken muss und sich davor oft eine komplizierte Liste schreiben musste.

Viele Schlafplätze sind vielleicht nicht perfekt und vor allem die Plätze in den Hängematten haben das gewisse Risiko, dass man von einer Welle eher unangenehm geweckt wird, aber ich gehe es immer wieder gerne ein, da sich allein der Blick in den Himmel, in diese unendliche Weite von Sternen und diese Vielfalt von Sternschnuppen für mich lohnt und ich mich dort nach einem anstrengenden Tag ausruhen kann. Da wir letztens einen Vortrag von Lena über Sternbilder und deren Mythen gehört haben, suche ich so viele Sternbilder wie es geht und versuche dann natürlich mich auch zu erinnern, was deren Geschichte war und wenn sie mir nicht einfällt, überlege ich mir einfach selbst eine.

Dadurch, dass wir immer weiter in den Süden fahren, kann man neue Sternenbilder sehen und in Büchern nachlesen oder andere Personen fragen, wie diese heißen und was es Großartiges über die jeweiligen Entdeckungen zu wissen gibt.
Wenn man sich abends oder nachts schlafen legt, sieht man die Sterne und morgens, wenn man aufwacht, sieht man den größten von ihnen aufgehen: die Sonne. Die Sonnenaufgänge sind hier wirklich etwas Besonderes, denn du siehst zuerst nur die Morgendämmerung in allen schönen Rot-, Orange- und Gelbtönen und erst dann schaut die Sonne über den Horizont.

Für mich ist es jedes Mal ein magischer Moment, denn um mich herum ist es noch still und ich sitze in meiner Hängematte oder geselle mich auf das Achterdeck zur Fahrwache und realisiere immer ein Stückchen mehr, was für ein Glück ich habe, dass alles mit diesen Leuten zu erleben und noch weitere schöne Erinnerungen zu sammeln.

KUS-Ticker

Freitag, 28.11.2025

  • 11:00 Uhr: Fang einer kleinen Dorade und einer Flaschenpost
  • 11:30 Uhr: Sichtung indischer Grindwale
  • 15:15-16:45 Uhr: Treffen in den einzelnen Projekten
  • 15:45 Uhr: Fang einer weiteren kleinen Dorade
  • 16:45-17:15 Uhr: Schiffsversammlung
  • 17:30-17:45 Uhr: Vortrag ,,English as a global language” von Clara M. 
  • 19:15-20:45 Uhr: Schülerversammlung