Kuba in Bewegung
Wenn man in Kuba durch die Straßen läuft, fühlt man sich wie in einem Film. Man hört ein immer näherkommendes Klappern, bis sich schließlich eine den Schlaglöchern ausweichende Pferdekutsche an einem vorbeischlängelt. Der Dieselgeruch, welcher von wunderschönen alten Autos aus der Vorrevolutionszeit (vor 1959) stammt, steigt einem auch sofort in die Nase. Zusammen mit dem Fahrrad sind das die drei Hauptfortbewegungsmittel in Kuba.
Oldtimer sehen wir wirklich an jeder Ecke und häufig auch live in Aktion – oft werden sie als Taxi genutzt. Dazu stellt man sich an den Straßenrand und streckt den Daumen heraus. Den Preis muss man unbedingt vor der Abfahrt aushandeln, um sicher zu gehen, nicht zu viel zu zahlen. Einige von uns haben dies schon erlebt und hatten ihren Erzählungen nach viel Spaß beim Fahren, da es hin und her ruckelte, was aber auch den Schlaglöchern geschuldet war. Danach wurde noch eine Runde gepost und Fotos geschossen.
Ebenso gibt es in Kuba sehr viele Pferdekutschen. In der Stadt zwar eher weniger, aber dafür umso mehr auf dem Land. Diese kann man ebenfalls als Taxi benutzen, was ich schon zusammen mit Jan, Quentin und Franzi ausprobiert habe. Wir wollten während unseres Aufenthalts im Viñales-Tal nach Viñales fahren und uns nahm dann eine Pferdekutsche mit. Es war ein sehr schönes Erlebnis, vor allem, weil wir selbst einmal die Kutsche steuern durften.
Fahrräder sind, im Vergleich zum Pferd, eine praktischere und unkompliziertere Fortbewegungsmethode, da sie keine Nahrung und kein Wasser brauchen. Ebenfalls kann man mit diesen problemlos zur Arbeit oder Einkaufen fahren. Deshalb ist in Kuba aktuell zum Teil ein Fahrrad mehr wert als ein Pferd. Den Nutzen der Räder erfuhren wir auch persönlich auf unserer Fahrradtour. Denn wir kamen nicht nur voran, sondern genossen auch die Landschaften, anstatt im Bus zu schlafen, wobei man nichts von Kuba sieht. Da die Fahrräder eben so viel wert sind, spendeten wir unsere Räder an die Federico-Engels-Schule in Pinar del Rio. Dort werden die Fahrräder ausgewählten Schülern und Mitarbeitern geschenkt. Diese haben sich natürlich total gefreut und wir haben neue Kontakte geknüpft. Es war spannend, die Fortbewegungsmittel, welche ich sonst nur aus Filmen kenne, real zu erleben.