Kuba kulinarisch erleben
Datum: 03.02.2025
Kuba ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Land: aus der Kolonialzeit entstanden, zwei Unabhängigkeitskriege hinter sich und schließlich von den USA durch das Handelsembargo wirtschaftlich isoliert. Mit einer solchen Ausgangslage gibt es viele Besonderheiten im Alltag, so beispielsweise auch das Essen. Vorerst muss man sagen, dass wir Kuba kulinarisch wahrscheinlich weitaus facettenreicher erlebt haben als die einheimische Bevölkerung.
Die durchschnittliche Bevölkerung verdient etwa 6000 bis 8000 kubanische Pesos pro Monat, was ungefähr 20 bis 25 Euro entspricht. Mit diesem Lohn ist es natürlich unmöglich, sich zu westlichen Preisen zu ernähren, weshalb es in Kuba sogenannte „Bodegas“ gibt.
In dieser können Kubaner mit einer Art Guthaben auf einer Karte fast kostenlos Reis, Bohnen, Erbsen und ähnliches erwerben, um sich selbst und ihre Familie zu ernähren. Jedoch ist das Angebot an unterschiedlichen Lebensmittel dort begrenzt, weshalb die Gerichte oft etwas einfacher ausfallen.
Einen Obst- oder Gemüsemarkt, wie wir ihn vielleicht kennen, gibt es nicht unbedingt, es gibt jedoch viele kleinere Straßenstände, an denen es in 90% der Fälle ein Sortiment von Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Yucca und Knoblauch gibt.
Nun zu den Lebensmitteln, die wir selbst haben kosten dürfen: In unserer Zeit auf Kuba ist uns des Öfteren ein kleines Gebäck begegnet, das aussieht wie ein Kuchen in der Größe eines Kekses, welcher mit Zucker überzogen und in einzelnen Fällen auch mit einer Art Creme gefüllt ist und welches es besonders oft in Pinar del Río zum Frühstück gab.
Vor dem Landaufenthalt hat Luki, einer unserer Stammis, uns von der kubanischen Pizza erzählt, auch genannt „Peso-Pizza“. Der Name kommt daher, da sie früher tatsächlich nur einen Peso gekostet hat, was dem Bruchteil eines Cents entspricht. Heute kann man sie für 200 CUP fast überall bekommen – und 200 CUP sind immer noch weniger als 1 Euro, also für uns KUSis eine 1A-Gelegenheit für einen Snack zwischendurch. Die Pizza hat circa 25 Zentimeter im Durchmesser, besteht aus einem dicken, fluffigen Hefeteig und ist mit Käse und etwas Tomatensoße belegt. Die Pizza ist wirklich köstlich und super für zwischendurch, weil man sie auch einfach wie einen Taco zusammenklappen und so genießen kann.
Am Straßenrand findet man zudem manchmal auch kleine BBQ-Streetfoodläden, welche eine Art Pork-Sandwich anbieten. Das Besondere hierbei ist, dass man an manchen Ständen sogar ein ganzes Schwein auf dem Grill liegen sehen kann.
In Havanna kann man viele Verkaufsstände finden, die verschiedene Arten von selbstgemachten Riegeln anbieten. Manche Riegel bestehen aus Erdnüssen, andere aus Sesam. Es gibt sogar eine Art Erdnussbutter-Riegel, der aus gepressten zerkleinerten Erdnüssen mit Zucker besteht. Bei anderen Riegeln sind die Körner oder Nüsse von einer honigartigen Flüssigkeit zusammengeklebt.
Wenn wir auswärts in einem Restaurant gegessen haben, konnte man beobachten, dass die Restaurants nur ein ausgewähltes Spektrum an Gerichten anboten. Dieses überschreitet nicht oft Fleisch, Reis, Bohnen und einfaches Gemüse.
Während unserer Reise durch Kuba haben wir nicht nur verschiedene Gerichte, sondern auch verschiedene Getränke probiert. Eines davon war frisch gepresster Zuckerrohrsaft. Man kann sich kaum vorstellen, dass der Saft einer Pflanze so süß sein kann. Dieser hat manchen besser geschmeckt als anderen.
Abschließend kann man sagen, dass es faszinierend ist, mit wie wenigen verschiedenen Nahrungsmitteln die Kubaner unzählige wohlschmeckende Gerichte zaubern können.