Kaffee, Domino und gute Laune

Datum: 20.03.2025
Mittagsposition: 38°31,8 N; 028° 37,4 W (Horta/Faial)
Lufttemperatur:16 °C, Wassertemperatur: 17 °C, Windrichtung und Stärke: NW 6

Wir stehen im Regen am Straßenrand und diskutieren, denn während einige lieber weiter bergauf laufen würden, sind andere schon etwas erschöpfter oder nervös, da wir noch keinen Schlafplatz haben und es schon nachmittags ist.

Doch wie kam es überhaupt soweit? Unser Tag begann um 5.30 Uhr, als wir von Helena zum Frühstück geweckt wurden. Warum so früh? Weil wir die Fähre nach Pico bekommen mussten und die einzige, die eben die in unseren Zeitplan passte, war jene um 7.30 Uhr. Zum Fähranleger mussten wir laufen und noch davor frühstücken und unseren Trekking-Rucksäcken den letzten Feinschliff verschaffen. Schließlich saßen wir dann auf der Fähre und während einige noch ein bisschen vor sich hin dösten, war ich mit Lotta und Jakob R. schon eifrig am Kniffeln. Schließlich erreichten wir den Fährhafen auf Pico. Unser Plan für den Tag, völlig utopisch: Ans andere Ende der Insel trampen oder busfahren und anschließend noch in die Highlands laufen. Bis mittags hat es geklappt. Die eine Hälfte der Strecke sind wir getrampt, die andere Hälfte Bus gefahren. Wir haben an unserem Way-Point in Calheta de Nesquim zu Mittag gegessen und ein Gruppenfoto zum Beweis gemacht, dass wir dort waren. Ab dann gab es etwas schlechte Laune, denn 13 Menschen haben auch 13 Meinungen, wo es am besten hingehen sollte, ob wir wirklich in die Highlands gehen oder lieber bald einen Schlafplatz suchen sollten. Als es dann auf dem Weg bergauf auch noch zu schütten anfing…

Entschieden wurde dann erstmal, eine Pause zu machen und so landeten wir auf einer Kuhweide in einem kleinen Dorf. Nach ein paar Keksen und etwas Schokolade war die Laune schon gleich viel besser. Während ich mit ein paar Anderen bei unseren Rucksäcken blieben, um darauf aufzupassen, gingen Jovan, Julian, Philipp und Luca auf Erkundungstour, um einen Ort zum Schlafen zu finden, ohne die ganze Zeit unser Gepäck tragen zu müssen. Zehn Minuten später kamen sie zum Glück mit der Info wieder, ein Stückchen die Straße rauf gebe es einen kleinen Tannenwald, der zum Campen geeignet sei. Um diesen Wald einmal zu sichten, ging erneut eine kleine Gruppe los. Weitere zehn Minuten später hatten wir dank Zoes Portugiesisch-Kenntnissen dann sogar eine noch bessere Option: Wir durften in einer kleinen Hütte übernachten, in der sich normalerweise immer ein paar Männer aus dem Dorf treffen, um Domino zu spielen. Der ältere Mann, der das für uns organisiert hatte, brachte uns sogar Kaffee und einen Wasserkocher vorbei. Ich war ganz schön erleichtert, denn schließlich saßen wir im Warmen mit Kaffee, Domino und guter Laune.

KUS -Ticker

  • Kleingruppenexpeditionen auf Faial und Pico