Bienvenido a Fuencaliente

Etappe: Landaufenthalt Kanaren

Fuencaliente ist ein kleines Dorf an einem Hang im Süden von La Palma. Von dort aus hatte man einen schönen Blick zum Meer, dem Kraterrand vom Vulkan San Antonio und auf dem Hang mit vielen Kiefernbäumen.

Wir waren in zwei bis vier Bettzimmern untergebracht und das Viererzimmer, wo wir vier Mädchen untergebracht worden sind, hatte eine große Küche, wo wir abends gemeinsam gekocht haben. Auf der Dachterrasse hatten wir unsere Besprechungen, haben mittaggegessen und manchmal haben wir auch nachts dort geschlafen. Das war besonders schön. Auch wenn es etwas kalt war, da man die ganze Nacht den klaren Sternenhimmel und den Mond beobachten konnte.

An unserem Ankunftstag haben wir noch das Essen für die nächsten Tage geplant und sind dann mit der langen Einkaufsliste in den nahelegenden Supermarkt gegangen. Dort hatten wir ein paar kleine Schwierigkeiten damit, das Obst und Gemüse richtig abzuwiegen. Daher hat uns eine Kassiererin geholfen und rasend schnell auf Spanisch auf uns eingeredet. Tja -so richtig verstanden, was sie von uns wollte und wie genau das jetzt funktioniert, haben wir nicht, aber irgendwie hat es dann doch geklappt. An der Kasse hat sie uns dann erneut seltsam angeschaut, als wir mit unserem riesigen Einkauf gekommen sind, um zu bezahlen. Sie wird sich wohl darüber gewundert haben, dass ein paar Jugendliche so viel verputzen wollen. Nachgefragt hat sie jedoch nicht mehr, wohl auch, weil sie mitbekommen hat, dass unser Spanisch dafür nicht wirklich ausreichen würde. Das ganze Essen zur Unterkunft zu bekommen, hat sich als kleine Herausforderung dargestellt. Bei unserem ersten Abendessen mussten wir erstmal genügend Teller und Besteck zusammensuchen. Als wir nach einer Weile genug gefunden haben, haben wir gemerkt, dass kein Teller zu dem anderem passt. Um unser Ritual mit der stillen Minuten vor jedem Essen weiterzuführen, wie auf der Thor, mussten wir ein wenig erfinderisch werden, um einen guten Ersatz für das Glockensignal zu bekommen. Am Anfang des Aufenthaltes waren es zwei Gläser, jedoch haben wir von Topf bis Kelle alles ausprobiert. Nichts hat jedoch so gut wie auf der Thor geklungen.

An unserem ersten Tag haben wir eine Wanderung über die Vulkanlandschaft, bis runter zum Leuchtturm gemacht. Von unserer Unterkunft aus sind wir zum Besucherzentrum Vulkan San Antonio gegangen. Bevor wir uns im Besucherzentrum unter anderem über die verschiedenen Gesteins- und Vulkanarten informiert haben, sind wir über den Kraterrand des Vulkans gelaufen. Von dort aus konnten wir schon sehr gut den Leuchtturm und die Salinen erkennen, die unser Ziel waren. Oben auf dem Kraterrand war es sehr kalt und windig und als wir weitergegangen sind, hat es angefangen zu regnen. Der Weg war am Anfang noch etwas breiter und wurde dann schmaler und somit auch immer steiniger. Bei einem Felsen sind wir aus Versehen falsch abgebogen und sind dann ein kurzes Stück auf betonierten Wasserleitungen gegangen, die uns dann auch wieder zum richtigen Weg geführt haben. Für unsere Mittagspause sind wir auf einen großen Berg hochgewandert. Dort haben wir die Aussicht genossen, vor allem konnten wir sehen, wie viel wir schon geschafft hatten, und haben unsere Lunchpakete gegessen. Oben auf dem Felsen war es sehr windig, genauso wie auch schon auf dem Kraterrand. Dazwischen waren wir die meiste Zeit windgeschützt gewesen. Nach unserer Mittagspause ist es weiter zum Leuchtturm gegangen. Ab dann wurde es auch wärmer, da wir im Windschatten laufen konnten. Nach und nach haben wir unsere Regenjacken, Thermopullis und so weiter ausgezogen. Das letzte Stück zum Leuchtturm sind wir auf einer Straße runtergelaufen. Unten angekommen haben wir am Fuße des neuen Leuchtturms, der wie die meisten rot-weiß gestreift war, und dem alten aus grauem Gestein kurz Halt gemacht. Nach der kleinen Verschnaufpause haben wir uns die Salinen angeschaut. Dort konnten wir in verschiedenen Becken sehen, wie der Salzgewinnungsprozess funktioniert. Anschließend sind wir noch ein kleines Stück weiter zu einem Strand gewandert, der laut unserem Gastgeber schöner sein sollte, als der direkt beim Leuchtturm. Da hatte er auch recht. Relativ erschöpft von der Hitze und dem Bergablaufen sind wir am Strand angekommen, wo wir entweder geschlafen haben oder im Meer baden gegangen wurde. Nach dem Stopp am Strand sind wir wieder zurück zum Leuchtturm gestapft, wo wir dann von Andi erfahren haben, dass wir mit dem Bus zurückfahren, da wir es nicht mehr im Tageslicht zurück zu unserer Unterkunft geschafft hätten. Leider waren wir auf diese Situation nicht vorbereitet und hatten daher keine Stirnlampe dabei. Ansonsten hätte ich persönlich auch nichts gegen einen Nachtspaziergang gehabt. Unsere Laune war deshalb nicht so gut, da die meisten am liebsten trotzdem noch zurückgewandert wären. Wir haben allerdings aus dieser Situation gelernt, dass wir uns bei den nächsten Wanderungen unsere Zeit besser einteilen müssen.

An unserem zweiten Tag sind wir mit dem Bus nach Puerto Naos gefahren, um eine ökologische Bananenplantage zu besuchen. Da der Bus schon so früh gefahren ist, hatten wir noch genügend Zeit, entspannt am Strand zu frühstücken, Frisbee zu spielen oder baden zu gehen. Anschließend sind wir zur Bananenplantage gegangen, wo uns unser Guide abgeholt hat. Als Erstes hat er uns ein paar generelle Sachen über die Plantage erzählt. Unser Führer hatte einen echt witzigen Humor und hat uns sein Wissen sehr unterhaltsam vermittelt. Wir waren alle total begeistert, wie schön es dort war. Zwischen den Bananenpflanzen hat sich ein kleiner Weg befunden, wo wir langgegangen sind. Von kleinen Minibananen bis hin zu den großen, reifen haben wir alles gesehen. Außerdem konnten wir noch andere Pflanzen und Tiere, wie zum Beispiel Schmetterlinge, Spinnen und Vögel entdecken. Kurze Zeit später konnten wir noch Gänse, Esel und Schafe mit Maiskörnern und Bananen füttern. Am Ende unserer Führung durften wir sogar verschiedene Früchte probieren. Unterschiedlichste Arten von Bananen, dicke säuerliche und kleine süße, aber auch Papayas waren im Angebot. Dazu haben wir einen köstlichen Ingwer-Zitronengrastee getrunken, der in einem Solarofen gekocht wurde. Dann war die Führung leider auch schon vorbei und wir sind in einem kleinen, typisch spanischen Restaurant essen gegangen. Dort haben wir Tapas bestellt und ein Gofiogericht probiert, eine Spezialität auf den Kanaren. Von einem netten älteren Herrn haben wir anschließend auch noch einen süßen Gofiopudding mit Honig spendiert bekommen.

Abends in unserer Unterkunft haben wir uns Kakao gemacht, um uns damit auf die Dachterrasse zu setzen und den letzten Tag im Süden La Palmas ausklingen zu lassen. Was für eine erlebnisreiche Woche!