Von Unterkunft zu Unterkunft auf Santo Antao (Teil 1)

Wandern in Afrika. Die Sonne prallt von oben auf meinen Körper herab und es ist sehr warm. Das Gewicht meines Rucksackes lastet auf meinen Schultern und ich setze ein Schritt vor den anderen. Um mich herum erblicke ich trockene Landzüge. Nur vereinzelt sind grüne Pflanzen oder Tiere zu sehen. Die Luft flimmert, meine Zunge klebt am trockenen Gaumen. Ich habe Durst, entsetzlichen Durst.

So die Erwartungen. Tatsächlich gestalteten sich die ersten Tage unseres Wandertrips auf Santo Antao dann doch etwas anders als vorgestellt.

Alles begann in Mindelo beim letzten Abendessen im Hotel. Hier wurden die vier Kleingruppe für die nächste Woche vorgelesen auf die alle schon gespannt gewartet hatten.

Gruppe A: Mika, Luis, Linn, Lisa, Joshua, Carlo, Anouk, Carla, Willhelm, Johannes

Gruppe B: Bella, Moritz, Leon, Peer, Elliot, Sebastian, Caroline, Marie, Celine, Andreas

Gruppe C: Emma, Ansgar, Kai Lun, Paula, Melanie, Laura, Lennart, Ole, Johannes, Morten

Gruppe D: Mats, Hanno, Keana, Clara, Jonas, Nalu, Johannes, Eva, Frederik, Dietmar, Simon

Ab diesem Moment waren die meisten gedanklich schon beim Landaufenthalt auf Santo Antao und voller Vorfreude. Nach dem Essen ging es dann ans Packen. Jeder versuchte sein Gepäck so leicht wie möglich zu machen und noch die letzten Dinge, die nicht unbedingt notwendig sind, auszusortieren und wieder zurück auf die Thor zu geben.

Am nächsten Morgen ging es dann los in Richtung Thor. Dort angekommen musste das überflüssige Gepäck zusammen mit den Fahrrädern zurück aufs Schiff, die Spenden für die Kap Verden an Land und das Mittagessen eingekauft werden. Dann war es Zeit für die Spendenübergabe. Nachdem das geschehen war und wir uns von unserem Sprachlehrer James, der extra nochmal für die Übergabe gekommen war, verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg zur Fähre, um nach Santo Antao zu gelangen. An der Fährstation angekommen, mussten wir noch ein Gesundheitsformular ausfüllen und es wurde bei jedem Fieber gemessen. (Die Fieberpistole kannten wir ja alle schon von Jo bei der Busfahrt ganz am Anfang der Reise.) Danach ging es endlich auf die Fähre und nach weiteren 45 Minuten waren wir dann bereits auf Santo Antao angekommen.

Dort erwarteten uns 4 Busse, je einer für jede Kleingruppe. Vor uns lag nun eine zweistündige Busfahrt, die die Gruppen anfangs noch zusammen machten. Während der ersten Stunde hielten wir ein paar Mal an, um an schönen Stellen für ein paar Minuten den Ausblick genießen zu können. Danach trennten sich aber die Wege der Kleingruppen. Für meine Gruppe ging es dann weiter nach XoXo, einem Ort auf Santo Antao. Gegen 20 Uhr erreichten wir dann unsere etwas abgeschiedene Unterkunft, wurden von dem Besitzer auf Französisch begrüßt und bekamen unsere Zimmer gezeigt. Danach gab es dann ein typisch kapverdisches Abendessen. Nach diesem anstrengenden Tag waren alle relativ erschöpft und verschwanden schnell in ihren Betten.

Am nächsten Morgen sollte sich die anfängliche Vorstellung sofort widerlegen. Wir wachten auf und es regnete in Strömen. Einige von uns bekamen es schon nachts wegen einer undichten Stelle im Dach zu spüren. Nach einem leckeren Frühstück ging es dann los zur ersten Wanderung. Die Tage und die Wanderungen wurden immer von einer Tagesprojektleitung organisiert, die von 2 bis 3 Schülerinnen und Schülern übernommen wurde. Die Tagesprojektleitung von diesem Tag sah einen Rundweg vor, der, da es die erste Wanderung war und nicht das beste Wetter, in schon 4h zu schaffen war. Der Weg führte uns durch ein kleines Dorf und immer wieder entlang an Terrassen, von denen es nicht wenige auf Santo Antao gibt. Die meiste Zeit bleib es sogar regenfrei, wir waren dennoch froh, es nach 4 Stunden geschafft zu haben. Nach der Wanderung saßen wir dann noch gemütlich beisammen. Ein paar von uns sind am Nachmittag spazieren gegangen und haben an einem Bach ein Rennen aus selbstgebastelten Bananenblätterbooten veranstaltet. Gegen Abend wurde es dann relativ kalt und da wir alle, um Gewicht zu sparen, nur einen dünnen Pulli dabeihatten, gingen nach dem Essen alle relativ schnell in ihre warmen Betten.

Am Tag darauf ging es für uns nach dem Frühstück in XoXo mit dem Auto zu unserer nächsten Unterkunft im Paul-Tal. Von dort hatte die Tagesprojektleitung eine Rundwanderung zum Meer geplant, erstmal wurde aber das Gepäck ausgeladen und unsere Lunchpakete eingepackt. In der Unterkunft trafen wir dann auch auf Magdalena, die aufgrund ihrer Fußverletzung nicht die ganze Woche bei uns sein konnte. Dann ging es los und wir folgten einem Tipp, den uns der Guide gegeben hatte, der uns am Morgen zur Unterkunft gefahren hatte. Nach 2 Stunden trat Magdalena dann wieder den Rückweg zusammen mit unserem Lehrer Dietmar an, um ihren Fuß zu schonen. Der Tipp des Guides hatte zufolge, dass wir unser Zwischenziel, den Pico Antonio, erst nach dreieinhalb Stunden erreichten.

Oben angekommen bot sich uns ein fantastischer Ausblick, bei dem wir unser Lunchpaket verzehrten. Aufgrund der relativ weit vorangeschrittenen Zeit mussten wir die Route etwas anpassen, sodass wir schlussendlich nicht am Meer vorbeigekommen sind. Nach 7 Stunden erreichten wir dann wieder die Unterkunft. Es war trotz des etwas improvisierten Weges eine tolle Wanderung. Am Abend trafen wir dann noch auf Milan und Detlef, die auch wandern waren, und Magdalena und Dietmar, und aßen zusammen zu Abend. Danach vielen wir alle erschöpft in unsere Betten voller Vorfreude auf den morgigen Forschertag. Fortsetzung folgt!

Kus Ticker

Samstag, 09.01.2021

Mittagsposition: Mindelo

  • 08:00: Auszug aus dem Hotel in Mindelo
  • 09:00: Transport des Gepäcks zur Thor
  • 10:00: Verstauen des Gepäcks auf der Thor und vorbereiten der Spenden
  • 10:30: Einkaufen und Vorbereiten des Mittagessens
  • 11:00: Spendenübergabe
  • 12:30: Mittagessen an der Pier
  • 15:00: Fähre nach Santo Antao
  • 16:00: Ankunft auf Santo Antao
  • 16:30: Weiterfahrt in die Unterkünfte mit Bussen
  • 19:00: Ankunft nach einigen kurzen Pausen zum Anschauen der Insel

Sonntag, 10.01.2021

Gruppe A

  • Küstenwanderung von Ponta de Sol nach Cha de Igreja
  • Übernachtung in Cha de Igreja in der Casa Adilza

Gruppe B

  • Forschertag im Paul Tal
  • Vortrag von Paula über Zuckerrohr und Grog
  • Autofahrt nach Ponta de Sol
  • Besichtigung einer traditionellen Grog-Destillerie
  • Übernachtung in Ponta de Sol im Beira Mar Hotel

Gruppe C

  • Wanderung im Paul Tal
  • Übernachtung im Paul-Tal in Sandros Haus

Gruppe D

  • Wandern im Tal Ribeira da Torre

Montag, 11.01.2021

Gruppe A

  • Wanderung von Cha de Igreja nach Mocho Caibros
  • Übernachtung in Mocho Caibros in Zecas house

Gruppe B

  • Küstenwanderung von Ponta de Sol nach Cha de Igreja
  • Übernachtung in Cha de Igreja in der Casa Adilza

Gruppe C

  • Forschertag im Paul-Tal
  • Autofahrt nach Ponta do Sol
  • Besichtigung einer traditionellen Grog-Destillerie
  • Übernachtung in Ponta do Sol im Beira Mar Hotel

Gruppe D

  • Autofahrt ins Paul-Tal
  • Wandern im Paul-Tal
  • Übernachtung im Paula Tal in Sandros house