Badeanstalt Thor Heyerdahl

Ja türkis muss das Wasser sein,
bevor die Thor schmeißt los die Lein.
Aber wenn, dann ist sie schnell in Sicht,
und es ergibt sich wie heut eine Geschicht.
Denn fast so schnell, wie Kängurus beim Hüpfen,
Sind KUSis, die in ihre Badesachen schlüpfen.
Ob wie eine Gazelle, ein Delphin oder ein Stein,
alle sprangen sie ins Wasser hinein.
Geplanscht, gelacht und unsern Spaß hatte wir alle mal,
hier in der Badeanstalt „Thor Heyerdahl“.

Wir alle hatten gerade für ein paar Stunden an den verschiedensten Vorbereitungen für den bevorstehenden Landaufenthalt gearbeitet. Ob wir die Fahrräder wieder zusammenschraubten, Sportgeräte sammelten, Unterrichtsmaterialien heraussuchten oder ob die Schüler/innen und Lehrer/innen schon mal ihr persönliches Gepäck packten, wir alle freuten uns auf die kleine Kaffee-Pause. Aus dem ersehnten Päuschen wurde am Ende – zu unser aller Freude – ein doppelter Geburtstagskaffee, sodass wir Claras sechzehnten und Wilhelms siebzigsten gebührend feiern konnten. Nachdem die Crew durch ein frisches Kuchenstück und einer kalte Portion Eis wieder motiviert worden war, hörten die gute Nachrichten, als sie einmal angefangen hatten, nicht mehr so schnell auf. Andere konnten zwar mit dem Begriff Affenleine, oder auch Tarzans Liane, nicht sonderlich viel anfangen, aber das war auch nicht weiter wichtig, solange Detlef die „Badeanstalt Thor Heyerdahl“ wieder für eröffnet erklärte. Noch bevor die letzten Löffel Eis genussvoll verzehrt worden waren und nachdem erklärt wurde, wie ein theoretisch maximal sicherheitsunbedenklicher Sprung aussehen müsse, kam Simon die große Ehre zuteil, ihn vor versammelter Mannschaft auszuführen. Als ich dann auch meinen Spaß hatte und einmal schön geschwungen war, schaute mich eine Menge von fröhlichen KUSis von Bord aus an. Viele meiner Freunde freuten sich genauso wie ich über das traumhafte Spaßbad. Zum einen konnte jetzt schon das zweite Mal der Klüverbaum für Gruppensprünge mit Freunden oder auch für einzelne elegante Köpfer verwendet werden. Zum anderen hatte, wenn man gerade nicht am Springen war, von dort oben auch noch den perfekten 360° Panoramablick auf die nahegelegene Stadt und einen unendlich weit laufenden weißen Sandstrand. Während ich die vielen bunten Häuser betrachtete, hörte man von links und rechts laute „Jooo“ oder „Wooow“ Rufe von weiteren KUSis auf dem Klüverbaum, die Zeugen von einer Reihe cooler Sprünge wurden.

Der Klüver hängt am Ansatz ca. 3,5 Meter und an seiner Spitze ca. 7 Meter über dem Wasser. So hat jeder die Freiheit von dem Ort, den er oder sie bevorzugt, seinen äußerst spektakulären „Hecht“ ins Wasser zu wagen. Das klingt doch schon mal nicht schlecht als Erholung nach einem anstrengenden Tag. Aber das Highlight des Tages war für jeden wahrscheinlich die sogenannte Affenleine oder Tarzans Liane, die von 14 Metern Höhe bis zum von Schüler/innen gefüllten Deck herunterhing. Simon war dafür zuständig sie an der Breitfocknock (dem äußersten Ende eines Rahsegels) zu befestigen. Jeder Bootsmann muss es doch lieben, bei schönem Wetter ins Rigg zu gehen und ohne Druck, nur mit guter Laune und Hilfe einer motivierten Schülerin das Tau zu befestigen. Als man dann später von der Reling aus, die KUSis beobachten konnte, wie sie nach ihrem Sprung fröhlich und natürlich ganz schön nass wieder an Bord kamen, sah man ihre strahlenden Gesichter. Sie tauschten sich oft mit weiteren glücklichen KUSis über den Sprung aus, während sie sich für den nächsten „Hecht“ wieder hintenanstellten. Auch ich stand außen an den Wanden (sind dafür da, den Mast hochklettern zu können) und habe gewartet, bis die Liane nach einem eleganten Schwung mit dem Tau und dem darauf folgenden „Plums“ ins Wasser wieder zur Thor zurückpendelt und Luca sie den nächsten Badenden in die Hand drücken darf. Während er das Tauwerk weiterreichte, wurde er oft mit einem Grinsen über beide Backen angelächelt. Als ich dann noch immer coolere und fantasievollere Sprünge zu Gesicht bekam, musste ich auch unbedingt noch einmal springen. Oben auf der Reling gab mir Carlo die Liane und ich sprang raus aus dem Schiff, Richtung Stadt und dann rein ins klare türkise Nass. Beim Eintauchen sah man die tausenden Luftbläschen, die sich nach oben zu bewegen schienen, und die Sicht zur „Badeanstalt Thor Heyerdahl“ wieder frei gaben.

Vielleicht hat jeder KUSi am heutigen Tag genau das in sein Tagebüchlein geschrieben. Vielleicht haben einige auch eher von den unterschiedlichen Eissorten, die es zum Kaffee gab, erzählt, oder von der Arbeit die wir heute alle zusammen gemeistert haben. Aber das sind weitere Geschichten.

Weitere Geschichten für einen weiteren Blog…

KUS-Ticker

Montag 25.01.2021

Mittagsposition: Maio

  • 07:30: Ankern vor Maio
  • 13:30: Anlandung auf Maio
  • 17:00: Geburtstags-Kaffee von Ansgar
  • 19:45: Willkommensessen der Villa Maris
  • 21:00: Lauras Vortrag über naturräumliche Besonderheiten der Kap Verden

Dienstag 26.01.21

Mittagsposition: Maio

  • 08:30: Unterricht: Englisch, Mathe, Geologie, Unterrichtsgruppe A: Physik B: Chemie
  • 16:25: Vorbereitung Halbzeitfeedback