Eine grüne Oase mitten im Atlantik

Fernab vom Festland liegen mitten im Atlantik die Azoren, das letzte Ziel vor der Heimkehr auf unserer Reise. Die Azoren.

Offiziell sind sie zwar ein Teil Portugals, sind aber dennoch größtenteils unabhängig und eigenständig. Wir haben auf unserem Aufenthalt insgesamt fünf verschiedene Inseln kennenlernen und erkunden können. Diese vielen ähnlichen, aber auch teilweise unterschiedlichen Eindrücke hinterlassen bei mir den prägenden Eindruck eines großen Ganzen.

Ein frischer grüner Duft empfing uns, als wir hier einliefen. Dieser erste Sinneseindruck deckt sich sehr gut mit dem, wie ich die Azoren über unseren Aufenthalt hinweg wahrgenommen habe. Ein frisches Grün der Wiesen, auf dem die Kühe friedlich grasen, weiter hinten malerische grüne Berglandschaft vor dem Blau des Atlantiks. Im Vergleich zu den anderen Zielen unserer Reise, die ebenfalls vulkanischen Ursprungs sind, habe ich auf den Azoren weniger das Gefühl, auf einer trockenen Mondlandschaft zu sein, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Natur ist teilweise eher mit einem Urwald zu vergleichen und die Inseln alle sehr stark bewachsen. Auf den ersten Blick ist kaum etwas zu sehen von vergangenen vulkanischen Aktivitäten, da viele Pflanzen die schwarzen Felsen überdecken und die Landschaft grün färben. Dass die Inseln vulkanischen Ursprungs sind, lässt sich trotzdem auch landschaftlich erkennen, blickt man etwas genauer hin. Immer wieder sieht man Krater und Erhebungen und ein paar Zentimeter unter der Grasnarbe lässt sich der vertraute Basalt finden. Und natürlich zeugen auch die schwarzen Sandstrände, die wir ja bereits von den Kanaren und Kap Verden kennen, von der geologischen Vergangenheit des Archipels.

An den Nordseiten der Insel Sao Jorge gibt es eine beeindruckende Steilküste. Sie besteht aus ca. 200m hohen steilen Hängen, die sich zerklüftet und mit vielen großen Einbuchtungen die Küste entlang ziehen. Die Inseln generell sind sehr bergig und ragen weit aus dem Meer heraus. Die höchste ist Pico und erreicht eine Höhe von 2351m.

Auch das Klima ist hier besonders, es ist angenehm feucht, die Wolken hängen tief und es kommt
öfters vor, dass man sich sogar mitten in ihnen befindet. Durch die Wolken ist Regen auch keine Seltenheit auf den Azoren.

Was die Menschen auf den Azoren betrifft, habe ich nur sehr positive Erfahrungen gemacht. Sowohl auf der Kleingruppenexpedition auf Sao Jorge als auch in Horta oder auf Terceira traf ich nur auf auffällig hilfsbereite und nette Leute, die immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen hatten. Auch wenn sie manchmal kein Englisch sprachen, waren sie immer bereit, sich entweder auf Portugiesisch oder mit Händen und Füßen mit uns zu verständigen. Während der Kleingruppenexpedition auf Sao Jorge war sogar oft jemand bereit, uns bei sich aufzunehmen. Eine Hilfsbereitschaft, wie ich sie aus Deutschland von Fremden nicht unbedingt gewöhnt war. Die Hilfsbereitschaft der Menschen beschränkt sich aber nicht nur auf Gäste. Insbesondere in Horta ist auch eine große Fürsorge der Menschen für ihre Heimat zu spüren. Die teilweise von Müll verschmutzten Strände werden nahezu selbstverständlich von engagierten Einwohnerinnen und Einwohnern aufgeräumt. Mit „No more Plastic for the Azores“ gibt es sogar eine Organisation, die sich explizit damit beschäftigt. Dort haben wir, wie ihr ja aus Sebastians Blog wisst, auch einen Tag mitgeholfen.

Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen auf diesem Aufenthalt auf den Azoren sammeln. Die Hilfsbereitschaft und Offenheit haben mich sehr inspiriert. Auch Landschaftlich war es eine beeindruckende Zeit mit vielen sehr schönen Ausblicken auf diese Grünen Inseln mitten im Atlantik.

KUS-Ticker

Sonntag, 21.03.2021

Mittagsposition: Praia da Terceira
Wetter: Lufttemperatur: 18.5°C Wassertemperatur: 16.5°

  • 07:30: Signal K
  • 08:00: Erste Leine an der Pier
  • 08:03: Aufgebrachter Mann an der Pier winkt
  • 08:06: Leine wird wieder eingeholt und wir fahren wieder weg von der Pier
  • 08:15: Lotsenboot wir mit einem Kran ins Wasser gesetzt
  • 08:20: Neues Anlegen, diesmal unter Aufsicht des Lotsenbootes
  • 08:35: Fest an der Pier
  • 11:00: Segel-Packen
  • 14:00: Schülerversammlung