Sport auf einem Schiff – Geht das überhaupt?

Huh! 23 Grad Lufttemperatur und kühlender Wind – trotzdem läuft mir der Schweiß über das Gesicht. Da soll noch einmal jemand sagen, Sport auf einem Schiff sei nicht möglich! Klar, die Bedingungen sind nicht optimal, das muss ich zugeben. Aber genau diese ungünstigen Bedingungen laden doch zu vielen neuen, kreativen Möglichkeiten ein.

Natürlich stellt einem sich jetzt erst einmal die Frage, wie man sich denn großartig sportlich austoben kann, wenn einem lediglich 40m begehbare Länge zur Verfügung stehen. 40m hoch und runter joggen? Nein, das ist doch viel zu langweilig! Außerdem ist Rennen an Bord sowieso nicht erlaubt. Erschwerend kommt noch die Schiffsbewegung der Thor hinzu, was vielen Übungen noch eine koordinative Note gibt.
Um nach fast 4 Monaten KUS unserer Badehosen/Bikinifigur wieder etwas auf die Sprünge zu helfen, hat eine Workshop-Gruppe letzte Etappe eine Fitnessronde für die Thor erstellt. Badesaison ist zwar leider erst einmal vorbei, aber naja – viele könnten ein bisschen mehr Sport doch ganz gut vertragen 🙂

Dazu wurden verschiedene Übungen erstellt, die man mit den „Workout-Geräten“, die uns an Deck zur Verfügung stehen, prima durchführen kann: Startpunkt ist die Back, dann arbeitet man sich stationsweise bis aufs Achterdeck zurück.

Ich bin gerade dabei, einen „Fluglotsen“ zu imitieren, indem ich gefühlt tonnenschwere Stahl- Belegnägel durch die Gegend wuchte: 1,2,3…9 huh, 10, 11 – noch einer – 12 geschafft! Die Belegnägel zurück in die Nagelbank und weiter geht’s mit der der nächsten Übung: 15 Situps, natürlich auch die Thor Edition.

Während ich dabei bin meine vierte Übung, die Situps abzuarbeiten, hoffe ich inständig darauf, dass keine ungewöhnlich hohen Wellen die Situps weiter erschweren. Ohnehin muss ich gegen die Wellen ankämpfen, die oft scheinbar verhindern wollen, dass ich mein Ziel erreiche. Mit der Zeit haben wir (zumindest die, die die Übungen regelmäßig machen) herausgefunden, in welcher Richtung zu den Wellen wir uns am günstigsten positionieren, damit wir nicht zusätzlich noch gegen die Seitenkrängung ankämpfen müssen.

Um die Motivation noch zu erhöhen, hängen im Deckshaus Übersichts-Listen, in die man die absolvierten Fitnessronden zu seiner Wache eintragen kann. Meine Wache nutzte den Sonntag ausgiebig, wo wir als ganze Wache Wache hatten und deshalb doppelt so viele Leute waren.

Egal, wohin man während dieser drei Stunden schaute, in denen wir Wache hatten, konnte man Menschen am Boden schwitzen, Leute am Mast wandsitzen oder eben mit Belegnägeln seinen Armmuskeln auf die Sprünge helfen sehen. Schlussendlich kamen wir diesen Sonntag auf 45 Fitnessronden insgesamt. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann!

Letzte Etappe hatten wir die Back zu unserem schiffsinternen Fitnessstudio mit Trimm-dich-Fahrrad und Pool erklärt.

Nach einem anstrengenden Tag fand ich es immer schön, die letzten Sonnenstrahlen zu nutzen, um in den Sonnenuntergang „zu fahren“. Wer kann denn schon sagen, auf einem Trimm-dich-Fahrrad mit Blick auf die Wellen auf dem Atlantik geradelt zu sein! Als Belohnung kam dann natürlich anschließend der verdiente Sprung ins kühle Nass.

Zugegeben, ich war anfangs auch skeptisch, wie viel man sich hier sportlich auslasten kann, aber wie ihr seht, man findet immer eine Möglichkeit! Wer immer noch nicht glaubt, dass dies möglich ist, den lade ich ein, selber einmal auf die Thor zu kommen und eine Fitnessronde zu absolvieren. Ich bin sicher, seine Meinung wird sich ändern!!

KUS-Ticker

Sonntag, der 20.02.2022

Mittagsposition: 23°57,5’N, 060°35,1‘W
Etmal: 106,1 sm
Lufttemperatur: 25,5°C,
Wassertemperatur: 26°C

  • 24h Wachbetrieb
  • 10:00 Uhr: Referat von Gianna über “Sustainable Living”
  • Brotbackschaften
  • 12:30 Uhr: Mittagessen
  • 15:00 Uhr: Geburtstagsparty Johanna
  • 18:00 Uhr: Abendessen
  • 19:00 Uhr: Wiederholungsvorträge „Hygiene an Bord“ und „Umgang mit Müll“