Der Forschertag in Horta

Mein Tag sollte eigentlich um 0630 beginnen, da ich Backschaft hatte. Allerdings haben wir alle eine halbe Stunde verschlafen, weshalb wir uns etwas beeilen mussten. Nach dem Frühstück haben wir ein sehr interessantes Referat über das Thema „Geschichte der Azoren und des Walfangs“ auf der Thor gehört und sind losgegangen zum Walfangmuseum. Dort angekommen haben wir einen Vortrag von zwei Forschern über Plastik im Meer angehöhrt. Dieser handelte davon, wie Plastik im Meer in Mikro- und Makroplastik unterteilt wird, wie es sich verteilt und wir hörten von den so genannten „Müllstrudeln“.

Daraufhin wurden wir in zwei Gruppen unterteilt, eine Gruppe sortierte Plastik nach Farben, Arbeit, die auch Forscher machen müssen. Die andere Gruppe wurde wieder unterteilt, eine Dünen-Gruppe und eine Strand-Gruppe, und durfte Proben am Strand sammeln. Das Werkzeug, das wir nutzten, wurde von den Forschern Excalibur genannt. Man führte Excalibur erst ca. 10 Zentimeter in den Sand ein und zog es dann langsam heraus, ohne dass der Sand herausfällt. Dieser Sand wurde dann in einem Eimer gesammelt und später gesiebt, um die Plastikteile auszusortieren und zu dokumentieren. Wir haben dieses Prozedere noch neun weitere Male wiederholt, ab 50 Zentimetern mussten wir dann einen Vorschlaghammer nutzen, um Excalibur weiter in den Sand zu stecken. Leider hat meine Gruppe bei der letzten Probe nichts sammeln können, da dort unten nur noch Steine waren und sehr wenig Sand. Am Ende haben wir unsere Ergebnisse verglichen. Danach wurden die beiden größeren Gruppen getauscht.

Nach einer zweistündigen Mittagspause, während der wir Landgang hatten, ging es mit einem anderen Vortrag weiter, dieser handelte von der Tiefsee. Es ging zuerst um Tiefseekorallen und wie man sie an die Oberfläche bringt. Darauf folgte eine Erklärung der Geographie der Tiefsee, insbesondere über Seen unter Wasser, die aus Wasser bestehen, in dem andere Salze gelöst sind wie im normalen Salzwasser, sodass es sich nicht mit dem normalen Salzwasser vermischt. Danach wurden die zwei unterschiedlichen Arten von Korallen-Ökosystemen behandelt, die Korallengärten und Korallenriffe.  Diese sind beide wie Wälder in der Tiefsee, die, genau wie unsere „normalen“ Wälder auch, vom Klimawandel betroffen sind und so zerstört werden können.

Da wir aktuell noch sehr wenig über die Tiefsee und ihre Bewohner wissen, gibt es auf Faial ein Labor, in dem Tiefseekorallen erforscht werden. Dieses Labor haben wir besucht. Der Teil, den wir besichtigten, bestand aus einem kleinen Raum, der auf circa 13°C gekühlt wird. In diesem Raum befanden sich viele Aquarien mit unterschiedlichen Arten von Tiefseekorallen, unter anderem ein Ableger einer Schwarzen Koralle, die zu den Lebewesen zählen, die am längsten leben können. Der Besuch in dieser Kühlkammer war leider nur sehr kurz, da sich der CO2 -Gehalt in der Luft stark erhöht hat und wir so nicht gut atmen konnten. Danach konnten wir dem Forscher, der uns die Korallen gezeigt hatte, noch viele Fragen stellen.

Dann war der Forschertag auch schon vorbei und wir hatten noch etwas Landgang und es ging zurück zur Thor.

KUS-Ticker

Donnerstag, der 17.03.2022

Position: 38° 32′ N, 28° 38′ W
Lufttemperatur:  15 °C, Wassertemperatur: 15,5 °C

  • 07:00 Uhr: Allgemeines Wecken
  • 07:30 Uhr: Frühstück
  • 08:00 Uhr: Referat „Geschichte der Azoren und des Walfangs“
  • 09:15-12:00 Uhr: Forschertag, Teil 1
  • 12:00-14:00 Uhr: Landgang
  • 14:00-16:00 Uhr: Forschertag, Teil 2
  • 16:00-17:00 Uhr: Landgang
  • 18:00 Uhr: Abendessen