Landwale auf dem Mond

Mit Trekkingrucksäcken ging es durch Faial, wir wanderten durch Lavafelder, an Steilküsten entlang und durch Wälder.

Alles fing damit an, dass Ruth uns unsere Outdoor Expedition am Tag vorher (19.03.) vorstellte, unsere Aufgaben und natürlich in welchem Bereich der Azoren unsere letzte Kleingruppen Expedition stattfindet. Meine Gruppe blieb auf Faial.

Wir hatten in den Gruppen verschiedene Aufgaben zu verteilen: Projektleiter, Wanderführer, Proviantmeister, Materialwart, Journalist und Fotobeauftragte. Da wir zwar Stammcrew dabei hatten, bei uns Jenny und Jonas, aber diese nur da waren, falls uns etwas passieren sollte, waren wir eigentlich auf uns selbst gestellt. Ruth berichtete uns, dass dies sowohl unsere Gemeinschaft noch weiter stärken soll, als auch so ähnlich wie eine Schiffsübergabe sei, nur eben an Land. Wir durften selbst entscheiden, was wir machen, wo wir campen und wie wir den Tag gestalten.

Bevor wir uns allerdings auf den Weg machen konnten, mussten wir die einzelnen Rollen verteilen, dabei wurde ich Materialwart. Bei meiner Rolle musste ich planen, was genau wir mitnehmen, also wie viele Zelte, wie viele Campingkocher, wie viele Gaskartuschen und alles andere, was uns noch nützlich sein könnte.

Am nächsten Tag (20.03.) ging es morgens um zehn für uns los, wir sind mit zwei Kleinbussen nach Praia do Norte gefahren, einer Stadt im Nordwesten von Faial. Eigentlich wollten wir an diesem Tag noch unseren ersten Wegabschnitt wandern, doch das Wetter vernichtete unseren Plan. Es regnete in Strömen, weshalb wir uns entschieden nur zu einem nahegelegenen Ort zu gehen, einem Picknickplatz. Dort gab es Bänke, eine Feuerstelle und in der Nähe noch einen Spielplatz. Nachdem Zelte und Plane aufgebaut waren, spielten wir Räuber und Gendarm, Werwolf, schnitten uns gegenseitig die Haare (dringend nötig!) und feierten noch mit einer kleinen selbstkreierten Süßigkeit unser Geburtstagskind Constantin. Zusammen ließen wir den Abend vor dem Lagerfeuer ausklingen.

Geocaching, eine Lavahöhle und eine Mondlandschaft warteten am nächsten Tag auf uns. Nachdem wir unsere sieben Sachen wieder in alle Rucksäcke verstaut hatten, traten wir unsere Weiterreise an. Es ging über einen schönen Wanderweg, mit Geocashs, zum Leuchtturm in der Mondlandschaft, an der Westspitze Faials. Nach 14 Kilometern mit unseren großen Trekkingrucksäcken waren wir schon ein bisschen erledigt, deswegen ging es nach unserem Abendessen (Nudeln mit Pesto) direkt in die Zelte.

Auch am nächsten Tag stand Einiges auf dem Programm, wir wollten von Varaduro nach Feteira wandern, damit wir am Mittwoch (letzter Tag, 23.03.) pünktlich um 13.00 wieder an Bord sein können. Leider mussten wir hauptsächlich an der Straße entlang gehen, da es kaum Wanderwege auf diesem Stück gab. Mittlerweile konnten wir unser Hab und Gut deutlich schneller zusammenpacken als noch am ersten Tag, auch unser Teamgeist, einer für alle, alle für einen, stieg mit jeder Stunde merklich. Leider war es heute der letzte Abend in der Gruppe an Land, doch wir machten das Beste draus: es gab Buchstabensuppe, jeder half beim Kochen und anschließend beim Abspülen. Aber nach anstrengenden 16 Kilometern waren wir schon früh müde und verabschiedeten uns zeitig in die Zelte.

Am letzten Tag gab es morgens Nutella Brote, so ganz nach dem Motto etwas Süßes am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Die letzten fünf Kilometer zurück zur Thor wanderten wir schnell, denn obwohl wir einen wunderschönen Landaufenthalt hatten, freuten wir uns wieder auf die Anderen. Als Abschluss unserer Expedition aßen wir gemeinsam noch ein Eis.

Unsere Gruppe nannte sich Gruppe Landwal, da wir in der Gruppe extrem viel Spaß hatten und viele Witze gerissen haben (Dieser Begriff ist also als Witz entstanden.)

Generell kann man sagen, dass wir super viel Spaß hatten, und ich zumindest sehr traurig bin, dass dieses Erlebnis leider auch schon wieder vorbei ist.