Zeit an Bord und Schiffsarbeiten

Neben den verschiedenen Ausflügen und den Landaufenthalten hatten wir auch etwas Zeit an Bord im schönen Hafen von Horta auf der Insel Faial. Bereits direkt nach dem Einlaufen hier in Horta fielen uns die unzähligen bunten Hafengemälde auf, welche von Weltumseglern und Schiffen aus der ganzen Welt dort hinterlassen wurden. Sie zeigen die Logos oder Routen der Segelschiffe und sind eine Art Tradition geworden. Natürlich fanden wir schnell auch die Bilder der letzten Klassenzimmer unter Segeln Jahrgänge und begannen bereits mit der Planung für unser Bild.

Allgemein ist die kleine Stadt Horta sehr vom Walfang und der Seefahrt geprägt, so konnten wir uns auf unseren Landgängen beispielsweise eine alte Walfangfabrik sowie das berühmte Peter-Café-Sport, ein Treff für Weltumsegler, anschauen. Überall in der Innenstadt trifft man auf rot gekleidete Gestalten in ihren Ölzeug-Kleidungen, recht schnell kamen wir mit ihnen in Kontakt und lernten die Besatzungen und Schiffe anderer Traditionssegler kennen. Viele von ihnen waren Jugendliche in unserem Alter, die an ähnlichen Projekten wie wir teilnehmen, daher sprachen wir mit ihnen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede unseres Bordlebens.

Die Zeit an Bord stand ganz im Gegensatz zur vergangenen Seeetappe, wir hatten wie schon erwähnt nicht nur die Möglichkeit, die Stadt beim Landgang zu erkunden, sondern konnten auch wieder Kontakt mit Zuhause führen. Das war eine echte Abwechslung zum Wachalltag auf See und alle bekamen die Möglichkeit, etwas auf festem Boden zu entspannen.

Ein weiterer großer Bestandteil der Zeit an Bord waren auch die Schiffsarbeiten. Da die vergangene Nordatlantiketappe auch für Schiff und Material sehr anspruchsvoll war, starteten wir nach unserer Kleingruppenexpedition damit, die Thor wieder etwas zu pflegen und zu warten. Dafür wurden wir zusammen mit dem Stamm in verschiedene Gruppen eingeteilt, um an möglichst vielen Baustellen gleichzeitig arbeiten zu können. Während sich im Proviant mit dem Einstauen der vielen neuen Lebensmittel beschäftigt wurde, schlug eine andere Gruppe an Deck das reparierte Großsegel an. Wegen des teils sehr schlechten Wetters waren Farbarbeiten leider nicht möglich. Stattdessen nutzten wir die Zeit zum Prüfen von Dichtungen, Testen der Feuermeldeanlage, Inventur der Bootsmannslast, Grundreinigen der Kombüse und noch vielem mehr.

Entgegen der Erwartungen sind Schiffsarbeiten für die meisten keine lästige Arbeit, sondern machen wirklich Spaß. Die gesamte Besatzung arbeitet zusammen an ihrem Schiff und machen/halten es dabei seeklar. Musik sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und am Ende freut man sich gemeinsam über das direkt sichtbare Ergebnis.

Wir haben die Zeit im schönen Hafen von Horta also sehr gut genutzt. Neben den Landaufenthalten hatten wir die Zeit zum Entspannen und Herunterkommen, aber eben auch, um unser Zuhause die Thor wieder für die kommende letzte Etappe und die Rückkehr nach Deutschland vorzubereiten.