Unterwegs auf Grenada

Am 24.12 war im Tagesplan eine große Lücke, die erste Kleingruppenexpedition stand an. Wir durften einen kompletten Tag selbst planen und gestalten.

Nachdem drei Kleingruppen zugelost wurden, fingen wir an, alles zu organisieren. Jede Kleingruppe bekam ein eigenes Gebiet zugeteilt, wo sie sich an diesem Tag aufhalten sollte. Es gab die Gebiete St. David, St. Andrew und St. Jones zur Auswahl. Es sollte der ganze Tag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geplant werden. Ein Solo, bei dem jeder die Reise für sich selber an einem stillen Ort reflektiert, sollte auch stattfinden.

Das hieß für uns, rechtzeitig Ziele und Aktivitäten mit Reiseführern oder durch die Befragung von Einheimischen herauszusuchen, miteinander zu verknüpfen und ein Kleinbus für die Gruppe zu organisieren. Innerhalb der Kleingruppe hatte jedes Mitglied eine besondere Aufgabe. In meiner Gruppe gab es folgende Positionen. Die Projektleitung Pina kümmerte sich um das Taxi, zusätzlich gab es eine Kassenwartin Lilly, die das Geld aufbewahrte und sich ebenfalls um die Quittung und Abrechnung kümmerte. Die Fotobeauftragte Carla dokumentierte unser spannendes Erlebnis. Für unsere Sicherheit unterwegs sorgten Paula und Alex.

Um 10:00 Uhr ging es dann los. Ein Taxi kam vorerst nicht, aber nach etwas hin und her telefonieren organisierte die Gruppe doch noch einen Bus. Die Busfahrten dauerten ca. 30 Minuten, wobei wir die schöne Landschaft beobachten konnten. Die Vegetation hier ist sehr unterschiedlich zu der, die wir aus Deutschland kennen, und war deshalb spannend zu betrachten.

Die Gruppe, die das Gebiet St. Jones hatte, suchte sich als Ziel den beeindruckenden Fontain-Bleu-Wasserfall heraus. Um diesen zu erreichen, liefen sie auf matschigen Wegen und wateten durch Flüsse. Dabei konnten sie die atemberaubende Flora und Fauna beobachteten, die zum Beispiel aus Muskatnussbäumen und Kolibris bestand. Hinter einer Wegbiegung kam dann der große Wasserfall zum Vorschein. Das Wasser stürzte von einem grauen Felsen herunter in ein kleines Becken. Darin wurde später auch ausführlich gebadet.

In St. Andrews wurden von einer anderen Gruppe die Seven-Sister-Falls besucht. Nachdem der Eintritt von 2 US$ bezahlt wurde, bekamen sie Bambusstöcke zum Wandern. Auf den matschigen Wegen, die sich unter dem grünen tropischen Blätterdach befanden, war der Bambusstock sehr hilfreich. Nach dem Wandern und Durchqueren von Flussbetten lag dann der von Felsen umarmte Wasserfall vor ihnen. Die Lianen ließen alles richtig paradiesisch erscheinen und das Baden im Wasserfall machte den Tag perfekt.

In St. David gab es keinen Wasserfall, weshalb sich die Gruppe, in der auch ich war, einen malerischen Strand herausgesucht hatte. Dieser zog sich über die halbe Bucht und war nicht ganz so idyllisch wie in den Reiseführern angekündigt. Der Anblick wurde vom angeschwemmten Müll, der dort achtlos liegengelassen wurde, zerstört, weshalb wir als erstes ein Beach Clean-Up starteten. Dann konnten wir die Sonne und das Wasser genießen. Unser Taxifahrer James kam pünktlich um drei nachmittags, um uns abzuholen. Wir hatten noch Zeit übrig und wussten nicht, was wir noch machen sollten, weshalb wir unseren Fahrer um Rat fragten. Er hatte die Idee, eines der drei Forts in St. George zu besuchen. Das machten wir dann auch, eine nette Einheimische ließ uns freien Eintritt und so konnten wir das alte Gefängnis besichtigen und einen wunderschönen Ausblick auf St. George und die Thor genießen. In dem verlassenen Gefängnis zeigte die Natur ihre Macht: Aus den Wänden sprießten Farne und Blumen und in einer kleinen Halle war schon ein kleiner Regenwald entstanden.

Nach der Wegbeschreibung unseres Busfahrers gingen wir den Rest des Weges zu Fuß, wobei wir fast die ganze Zeit einen Blick auf den Hafen hatten. Die Thor, unser Zuhause, kam immer näher und ungefähr um 17:00 Uhr waren wir dort wieder angekommen. Die anderen Gruppen kamen etwas später.

Erst zurück auf dem Schiff realisierten wir, was wir eigentlich erlebt hatten. Wir Jugendlichen haben einen ganzen Tag selber geplant und in einem fremden Land auf einem anderen Kontinent mit einer anderen Sprache überlebt. Jede Gruppe hat für sich das Beste aus dem Tag gemacht, und obwohl nicht immer alles auf Anhieb geklappt hat, haben wir alle etwas gelernt und einen tollen Tag erlebt.

KUS-Ticker

Freitag, 23.12.2022

Mittagsposition: St. George Harbour/ Grenada
Etmal: 0 sm
Wetter: bewölkt; Temperatur: Luft 26,5°C, Wasser 26,5°C; Wind: 1

  • 09:30 Uhr Referat von Mika über „Tourism“
  • 10:30 Uhr Schiffsarbeiten
  • 14:00 Uhr Umzug in die neuen Kammern

Samstag, 24.12.2022

Mittagsposition: St. George Harbour/ Grenada
Etmal: 0 sm
Wetter: bewölkt; Temperatur: Luft 26,5°C, Wasser 26°C; Wind: 1

  • 10:00 Uhr Beginn Kleingruppenexpedition
  • 21:00 Uhr Auslaufen Hafen St. George
  • 22:30 Uhr Anker fallen