Ein Tag im Rigg

Heute Morgen um 07:30 Uhr bin ich auf der Ladeluke aufgewacht. Als ich mich aufgerichtet habe, konnte ich das das azurblaue Wasser und die vielen kleinen karibischen Inseln bewundern, die von den Guna bewohnt werden.

Während die ersten schon ins Wasser sprangen, habe ich meine Isomatte und den Schlafsack zusammengepackt und in der Kammer verstaut. Danach bin ich zum Frühstück gegangen. Heute zum Seemannssonntag gab es anstatt des normalen Obstsalats einen mit Kokosnuss, Kiwi und Papaya, dazu außerdem Rührei und Ananassaft. Nach dem Frühstück hatten wir Reinschiff, in dem meine Wache das gesamte Deck fegte, da dieses nach dem Schnobaso (Schnorcheln, Baden, Sonnen) teilweise sehr sandig war und durch die vielen Schiffsarbeiten an manchen Stellen noch etwas abgeblätterte Farbe lag.

Anschließend gab es von Ferdi ein sehr spannendes Referat über Malaria, ein interessantes, allerdings auch problematisches Thema, welches uns im Regenwald von Panama hoffentlich nicht betreffen wird. Nachdem das Referat vorbei war und die ersten sich für das Schnobaso vorbereitet hatten, haben Finn, Julian und ich uns für die Schiffsarbeiten fertiggemacht. Heute stand auf dem Plan, die Großwanten an Steuerbord und die Besanwanten an Backbord zu Labsalen.

Beim Labsalen bestreicht man die Wanten, welche seitlich den Mast befestigen, damit sie länger haltbar sind mit Labsal. Das Gemisch besteht aus ca. 70% Holzteer, 27% Leinölfirnis und damit das sogenannte Labsal schneller einzieht, gibt man noch ca. 3% Metalle dazu. Nachdem unser Bootsmann uns das Labsal angerührt hatte, füllten wir sie in alte Gefäße und zogen uns unsere Klettergurte an. Das Coole an den Schiffsarbeiten ist, dass man dabei Musik hören darf. Deshalb besorgten wir uns noch einen Takelsack, legten dort eine Musikbox und einen MP3-Player hinein, statteten uns mit Handschuhen und Schutzbrillen aus und enterten dann am Großmast auf.

Wir kletterten zuerst bis zur Saling auf der Hälfte des Mastes, hängten dort den Takelsack auf und arbeiteten uns dann Stück für Stück nach unten vor. Der Ausblick über die Landschaft war gigantisch. Es gab so viele Inseln, Strände und Palmen zu sehen. Außerdem konnte man von dort oben die vielen Riffe und Untiefen sehr gut an dem Brechen der Wellen erkennen. So hingen wir dann zu dritt in den Groß- und zwei andere in den Besanwanten, haben die Wanten gelabsalt, den Ausblick über die Karibik genossen und Musik gehört. Nach ungefähr einer Stunde Labsalen räumten wir unsere Materialien auf und machten uns Mittagessen, welches im Kühlschrank bereitstand.

Als wir satt waren, kühlten auch wir uns noch im Meer ab, zogen dann unsere Schnorchel-Ausrüstung an und schwammen zum Riff. Dort bewunderten wir die vielen Korallen und Fische, welche sich dort tummelten. Das Besondere an diesem Riff war, dass es sehr flach und dadurch sehr hell war, sodass man die vielen Farben und Formen des Riffs viel besser erkennen konnte als an den Tobago Cays, wo es tiefer und dunkler war. Allerdings war das Riff dort um einiges größer. Nachdem wir wieder an Bord waren, holten wir noch die andere Gruppe vom Sonnen auf einer der vielen Inseln mit dem Dinghi ab und danach gab es Abendessen.

Als Überraschung gab es heute Abend noch einen Filmeabend. Deshalb wurde ein Tisch auf dem Deckshaus aufgebaut und daran das Sonnensegel als Leinwand befestigt. Und so haben wir einen Tag am Riff und im Rigg gemütlich mit einem Film ausklingen lassen, während man im Hintergrund noch das leise Plätschern der Wellen am Rumpf hörte.

Mir hat der Tag heute sehr gut gefallen und ich freue mich auf die weitere gemeinsame Zeit mit so vielen tollen Menschen.

KUS-Ticker

Mittwoch, 04.01.2023

Mittagsposition: 09°43,9’N; 078°46,6‘W
Etmal: 14,8 sm
Wetter: sonnig; Temperatur: Luft 29°C, Wasser 28°C; Wind: N 2

  • 07:00 Uhr Verholen zur Insel Banedup
  • 08:15 Uhr Start Unterricht
  • 13:00 Uhr Ankern fällt und Mittagessen
  • 14:00 Uhr Reinschiff
  • 15:00 Uhr Start der Riffferien

Donnerstag, 05.01.2023

Mittagsposition: 09°43,9’N; 078°46,6’W
Etmal: 0 sm
Wetter: sonnig; Temperatur: Luft 30°C, Wasser 28,5°C; Wind: N 2

  • 07:30 Uhr Allgemeines Wecken
  • 09:30 Uhr Referat über Moskitos von Ferdinand
  • 10:30 Uhr Beginn SchnoBaSo
  • 10:45 Uhr Beginn der Schiffsarbeiten
  • 18:00 Uhr Abendessen
  • 20:15 Uhr Filmabend auf dem Hauptdeck