Panama-City – Eine Stadt der Gegensätze
Direkt unter uns sehen wir die große palmengesäumte Küstenstraße, auf der sich unzählige bunte Autos und Busse aneinander vorbeischlängeln. Dahinter die Promenade, an der Einheimische Schmuck, Eis und Getränke an die Touristen verkaufen. Ganz links erhebt sich die beeindruckende Skyline von Panama-City aus dem Wasser. Daneben erblickt man den weitesten Ozean der Erde, den Pazifik, in den wir alle heute zum ersten Mal unsere Füße tauchen dürfen. Rechts der kleinen Hafenbucht sehen wir Casco Viejo, die Altstadt, in der wir unseren Panama-Tag größtenteils verbracht haben.
Diesen wunderschönen Blick haben wir von einem der riesigen Hochhäuser, auf das unsere Landgangsgruppe auf Nachfrage bei dem Hotel glücklicherweise durfte. Jetzt stehen wir hier gemeinsam Arm in Arm und kommen nicht auf unser Leben klar. Wir sind am südlichsten Punkt unserer einmaligen Reise angelangt, in zwei Tagen ist Halbzeit, wir haben so extrem viel erlebt und werden bestimmt noch viel mehr erleben und jetzt gerade genießen wir zusammen die Aussicht auf die Skyline von Panama-City.
Doch die Großstadt ist auf den zweiten Blick nicht immer so, wie sie auf den ersten Blick scheint. Da die prachtvollen Hochhäuser, dort die armen Wohnviertel. Von unserer Tagesprojektleitung wurden wir direkt in die Altstadt geführt, von wo aus dann der eigentliche Landgang in Gruppen aus mindestens fünf Personen startete. Den Mittag und Nachmittag über sind wir dann einerseits durch die wirklich schöne und auffällig saubere Altstadt gelaufen, aber auch durch kleine Teile der Wohnviertel, in denen uns sofort der viele Müll aufgefallen ist. Wenn wir in die kleinen Seitengassen blickten, sahen wir die großen Müllberge und Straßenhunde, die alles nach Essbarem beschnupperten. Allerdings kann man auch wirklich nur in die Gässchen spähen, weil diese aufgrund der hohen Kriminalität hier mit Schildern und bewaffnetem Militär abgesperrt sind. Die hohe Militär- und Polizeipräsenz ist generell sehr auffällig. Häufig sieht man Motorräder mit schwer bewaffneten Einsatzkräften. Nicht zu schweigen von der Touristen-Polizei, die überall rumläuft und auch uns begleitet hat, um uns vor Diebstahl und Kidnapping zu schützen.
Was ich aber viel mehr in Erinnerung behalten werde von unseren eineinhalb Tagen in Panama-City, ist die Herzlichkeit der Menschen. Auf der Straße, in jedem Laden und in jeder Situation, in der wir persönlichen Kontakt mit den Einheimischen hatten, ist man uns immer mit einem fröhlichen Lächeln begegnet. Und auch wenn wir nur einzelne Wörter stammeln können, um uns z.B. etwas zu trinken zu besorgen, mussten sie vielleicht ein bisschen schmunzeln, haben dann aber direkt erklärt, wie es richtig heißt. Die Stadt ist so bunt, jedes Haus, jeder Obststand, jeder Shop, jedes der unendlichen Straßenständen mit Klamotten, traditionellem Schmuck und unnötigem Krimskrams strahlt vor Farbe. An jeder Straßenecke hört man fröhliche Musik, zu der man am liebsten gleich anfangen will zu tanzen. Das ist das Bild, was für immer in meinem Kopf bleiben wird von der in allen Hinsichten bunten Stadt Panama-City.