Moin und bald Ahoi!
31. Mai, in meinem Postkasten liegt ein brauner DinA4 Brief, mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Nach langem Zögern öffne ich ihn, in meiner Hand fühle ich einen Stapel Blätter. Es ist ein Brief von KUS. Mit zittrigen Händen ziehe ich den Stapel heraus und lese die ersten Zeilen, „Liebe Martha, wir freuen uns, dir mitteilen zu dürfen…“ Ein breites Grinsen bahnt sich den Weg in mein Gesicht. Vor lauter Aufregung kann ich gar nicht mehr richtig lesen und muss die ersten Zeilen noch mehrfach durchgehen. Obwohl ich es immer noch nicht realisiert habe, springe ich auf und tanze durch den Raum.
Gefühlte Minuten später hocke ich in meinem Zimmer zwischen Bergen an Zeug und die Abreise steht schon in 5 Tagen an. Ratlos sitze ich da und weiß nicht, wie ich anfange soll zu packen. Gedanken gehen mir durch den Kopf, wie kann es sein, dass ich in einer Woche für sechs Monate auf einem Schiff lebe und eine riesige neue Familie um mich habe, gefällt es mir dort, fühle ich mich wohl und dass es bestimmt unfassbar wird.
Und dann geht auch alles so schnell und es ist der Abend vor der Anreise. Ich kann es immer noch nicht fassen und steige mit einer noch nicht allzu großen Aufregung ins Bett. Um 6 Uhr wache ich auf und fange sofort an, mein Zimmer aufzuräumen und die letzten Sachen zu packen. Beim Frühstück kriege ich mein Müsli kaum runter. Um 14:30 Uhr haben wir dann endlich alles im Auto und es kann los gehen. Ich muss an die anderen KUSis denken, die teilweise schon seit 4 Uhr am Morgen unterwegs sind, und bin unfassbar aufgeregt und vorfreudig, alle wieder zu sehen.
Meine Mutter fährt mich mit dem Auto von Hamburg nach Kiel. Nach einem kurzen Kuchenstopp bei meinem Opa geht es dann gegen sechs Uhr endlich zu dem Treffpunkt nach Marina Wendtorf. Und dann kommen auch schon die anderen. Wir laden unser Gepäck und die Spenden aus und nach ein paar Infos dürfen wir auch schon in unsere Hütten für die Werftzeit einziehen, aber zuvor verabschiede ich mich von meiner Mutter und meinem Opa. Das letzte Mal Drücken und die Gefühle von Freude und Abschied fangen an, sich zu vermischen. Die erste Nacht ist unruhig. Es gießt in Strömen und ich wache häufig auf. Aber schon das erste Frühstück fühlt sich nicht nach dem ersten an und wir starten gut in einen Tag mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen.