Tabakplantage, Freizeit und Salsa-Abend
Bis 07:40 Uhr zu schlafen zu dürfen, klingt für Manche zwar nach früh aufstehen, ist aber für uns schon etwas Besonderes geworden. Denn die letzten Tage sind wir teils weit vor 7 Uhr aufgestanden.
Gefrühstückt haben wir im gleichen Restaurant wie gestern. Leslie und ich (Toni) waren heute Tagesprojektleitung und haben den Tag für alle vorgestellt. Auf dem Plan hat heute die Tabakplantage und etwas ganz Außergewöhnliches gestanden: Freizeit. Durch die drei Tage Fahrradtour, die bisher 175 km lang war, ist eher wenig Zeit für uns selbst übriggeblieben. Deshalb ist Freizeit eine eher ungewohnte Sache für uns.
Um 09:30 Uhr sind wir dann mit den Fahrrädern zur Tabakplantage gefahren. Das ist im Vergleich zu den letzten Tagen relativ schnell gegangen. Dort angekommen, sind wir sehr herzlich von dem Tabakbauern begrüßt worden und die Führung ist direkt losgegangen. In einer Hütte, in der die ganzen Tabakblätter zum Trocknen hängen, ist uns erklärt worden, wie aus einem Samen schlussendlich eine Zigarre entsteht. Da das Ganze auf Spanisch erklärt worden ist, haben unsere spanisch-sprechenden Fortgeschrittenen fleißig übersetzt. Die detaillierte Entstehung hat uns danach noch Felix erklärt, der auf der Tabakplantage sein Referat gehalten und als Anschauungsmaterial eine ganze Tabakpflanze bekommen hat. Im Anschluss haben wir noch Kaffee getrunken und es hat die Möglichkeit gegeben, für Zuhause Kaffeebohnen zu kaufen.
Anschließend ist uns eine besondere Ehre zu teil geworden: Freizeit. Dafür ist uns die komplizierte Aufgabe bevorgestanden, Landgangs-Gruppen einzuteilen, die aus fünf Personen gemischten Geschlechts bestehen sollten. Als wir das alles geregelt hatten, ist es mit den Fahrrädern weiter in das kleine Zentrum von Viñales gegangen. In den Gruppen haben wir uns zu allererst etwas zum Mittagessen besorgt. Das ist bei einigen mehr, bei anderen weniger erfolgreich gewesen. Ich (Martha) bin mit Torge, Ilka, Annika, Svea und Karla unterwegs gewesen. Zuerst sind wir etwas planlos durch die Straßen gefahren und dann irgendwann in einem netten Restaurant gelandet, wo wir Reis mit Bohnen und dazu Tomaten und Kürbis bekommen haben. Anschließend sind wir auf den kleinen Markt gegangen, der eine Seitenstraße gefüllt hat. Um 18 Uhr sollten wir wieder zurück bei unserer Unterkunft sein, denn eine halbe Stunde später gab es Abendessen.
Da wir während unseres Landgangs zu einem Tanzabend eingeladen worden sind, ist es auch unsere Aufgabe gewesen, Jakob davon zu überzeugen, mit uns dorthin zu gehen. Zur großen Freude von allen durften wir bis 23 Uhr dorthin. Netterweise sind wir von unserem Busfahrer Isbel ins Zentrum gefahren worden. Die sonst so leeren Straßen sind plötzlich voller Essens- und Getränkestände mit Lichterketten gestanden und aus großen Boxen erklang laute kubanische Musik. Bis kurz nach 22 Uhr ist es noch etwas ausgestorben gewesen, aber nach und nach haben sich die Straßen gefüllt und es ist auch immer mehr getanzt worden. Die Hauptattraktion hat neben dem Salsa tanzenden Zuckerrohr-Presser aus fünf Personen von einer Salsa-Tanzschule bestanden, die ihre Künste zum Besten gegeben haben, von denen wir alle unfassbar beeindruckt waren. Zu unserer Freude haben wir von der Tanzlehrerin eine Gratis-Tanzstunde für den nächsten Tag bekommen. Dies ist aber eine andere Geschichte. Wir haben den wunderschönen Abend genossen und uns um 23:20 Uhr schließlich auf den Weg zur Unterkunft gemacht.