Fortbewegung in Kuba

Unsere Reise durch Kuba begann in Maria La Gorda. Von dort sind wir weiter nach Sandino und Pinar del Rio, wo wir jeweils nur eine Nacht blieben, wohingegen wir in Viñales drei Nächte verbrachten. Danach ging es zurück nach Pinar del Rio. Aber wie sind wir dort hingekommen und wie kommt die kubanische Bevölkerung von einem Ort zum anderen?

Wir KUSis fuhren mit unseren Fahrrädern insgesamt 200 Kilometer durch den Westen Kubas, stets begleitet von Polizei, Reisebus und erstaunten Blicken der Kubaner*innen, denn für die Einheimischen ist das Fahrrad kein verbreitetes Fortbewegungsmittel – wie wir auf unserer Tour feststellen konnten.

Auffällig waren die vielen Pferde am Wegesrand, so zählten Leslie und Beeke an einem Tag 230 Pferde. Diese sind für die Kubaner*innen nicht nur Arbeitstiere, sondern auch ein bevorzugtes Mittel der Fortbewegung. Jedoch reiten nur die wenigsten, viel häufiger sahen wir Pferdekutschen. Diese bestehen oft aus einfachen, zusammengeschraubten Holzplatten. In diesen Karren werden oft mehrere Personen oder Güter transportiert. Einem Kubaner war dies aber nicht originell genug oder er hatte kein anderes Fortbewegungsmittel, weshalb er sich auf einem Autoreifen hinter zwei Ochsen herziehen ließ.

Die Straßen, auf denen wir mit unseren Fahrrädern gefahren sind, waren meist in einem sehr schlechten Zustand und übersät mit Schlaglöchern. Während es für uns dadurch oft sehr holprig wurde, bekamen das die Autofahrer*innen weniger zu spüren. Die Autos, die uns immer wieder entgegenkamen, waren für uns stets ein besonderer Anblick. Man fühlte sich fast wie in der Zeit zurückversetzt, denn neue Autos gab es kaum. Stattdessen fuhren fast alle hier bunte „Oldtimer“. In einem Hotel erzählte uns einer der Angestellten, dass die Autos aus den 50er- und 60er-Jahren stammen und dass durch das Handelsembargo der USA keine bzw. nur wenige neuen Autos ins Land kommen können, weshalb die alten Autos immer wieder repariert werden müssen. Trotzdem glänzen viele Autos noch, als wären sie frisch vom Förderband gelaufen.

Die Oldtimer werden neben dem privaten Gebrauch auch als Taxi verwendet. Abgesehen davon sind öffentliche Verkehrsmittel fast nicht vorhanden. Ausnahmen bilden Busse für Arbeiter*innen, die zum Beispiel zur Arbeit auf Tabakplantagen fahren.

Abschließend kann man sagen, dass die Fortbewegung in Kuba ganz anders aussieht als wir es aus Deutschland gewohnt sind und auch, wenn es hier zwar länger dauert, an sein Ziel zu kommen, passen die Pferdekutschen und Oldtimer perfekt zu der scheinbar gelassenen und entspannten Lebenseinstellung der Kubaner*innen.