Der höchste Berg Portugals
05:00 Uhr morgens, die Hafenwache betritt mein Zimmer und weckt mich. Schon am vorherigen Tag liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Ausrüstung zusammensuchen, packen und Klamotten rauslegen. Um 05:10 Uhr schaffe ich es, mich aus dem Bett zu schälen und mich anzuziehen. Dann mache ich mich auf den Weg zum Frühstück. Ich frühstücke, schmiere mir Lunchpakete und die Tagesprojektleiter von heute, Isabella und Lennart, machen eine Ansage. Sie geben uns nähere Infos zum Tagesablauf, der Wanderung und dem Wetter:
-1°C auf dem Gipfel, also lieber noch eine Jacke mehr einpacken.
Nach dem Zähneputzen machen wir uns auf den Weg zur Fähre. Um 07:30 Uhr legen wir ab in Richtung Madalena auf der Insel Pico. Die meisten von uns schlafen einfach nochmal. Als wir dann um 08:05 Uhr ankommen, werden wir von unseren Guides mit 4 Bussen abgeholt.
Wir fahren dann ca. eine halbe Stunde den Fuß des Berges hinauf bis zu einem Touristencenter. Hier bekommen wir eine kleine Einführung über den Berg selbst und wie der genaue Verlauf der Wanderung aussehen wird. Außerdem werden kleine GPS-Tracker an uns verteilt, falls wir verloren gehen sollten. Danach starten wir mit unserer Wanderung. Die ersten 20 Minuten stellen sich als äußerst angenehm heraus, denn der Weg ist nicht sonderlich steil und man findet guten Tritt.
Schon bei der ersten Pause sind wir alle überwältigt von der Aussicht. Man hat einen wundervollen Blick auf die Landschaft und die weiten, grünen Wiesen der Insel Pico. Als wir weitergehen, steigt der Weg langsam an und auch der Pfad wird schwieriger. Wir laufen trotzdem in gemütlichem Tempo weiter und legen ab und zu eine Trinkpause ein. Der Ausblick wird immer atemberaubender. Man sieht immer mehr von Pico und auch von den anderen Inseln und nun befinden wir uns auch über den Wolken. Das wird natürlich auch mit ordentlich Gesang festgehalten. Wir merken auch, wie die Luft immer dünner wird, je höher wir uns befinden. Außerdem können wir mittlerweile den ersten Schnee sichten. Hier sind es erst nur minikleine Stellen, aber nach der langen Sonnenetappe freuen wir uns trotzdem unheimlich über den Schnee. Die letzten 200 Höhenmeter bis zum Kraterrand werden wieder flacher und der Schnee immer mehr.
Man muss wirklich darauf achten, nicht im Schnee auszurutschen. Manche von uns legen sich aber auch freiwillig ins kalte Weiß. Von der ein oder anderen Schneeballschlacht wird ebenfalls nicht abgelassen. Am Kraterrand legen wir wieder eine kleine Pause ein, um uns für das letzte Stück zu stärken.
Das letzte Stück auf den Gipfel des Picos, der auf dem Krater sitzt wie ein kleiner Pickel, fehlt uns nämlich noch.
Wir machen uns also auf, der Weg ist dieses Mal schon eher ein Klettersteig als ein Wanderweg. Von hier oben haben wir einen unbeschreiblichen über die Insel und in den verschneiten Krater. Wir packen erstmal alle unsere weiteren Schichten aus den Rucksäcken aus und genießen dann unser Mittagessen auf dem Gipfel. Nach ein paar Gruppenfotos geht es dann auch schon wieder nach unten. Wir sind zwar alle etwas müde, aber immer noch top motiviert. Nach zweieinhalb Stunden Abstieg sind wir dann wieder beim Touristencenter. Von hier geht es wieder mit den Bussen zur Fähre und nach einer kleinen Eispause auch wieder mit der Fähre zurück nach Horta. Es gibt noch ein super leckeres Abendessen und danach fallen alle erschöpft in ihre Betten. Aber ok, man besteigt ja auch nicht jeden Tag den höchsten Berg Portugals.
Kus-Ticker
Freitag, 05.03.2021
Mittagsposition: Horta, Faial, Azoren
- 07:30: Frühstück
- 09:00: Whale-Watching
- 14:30: Besuch im Walfangmuseum
- 19:30: Abendessen und Landgang
Samstag, 06.03.2021
Mittagsposition: Horta, Faial, Azoren
Wetter: Lufttemperatur: 18,5° Wassertemperatur: 16,5°
- 07:30: Besprechung Auslaufen
- 08:00: Auslaufen Richtung Velas-Sao Jorge
- 09:00-15:00: normaler Wachbetrieb
- 11:00: Sicherheitsübung „Person über Bord“
- 15:00: Einlaufen in Velas
- 16:15: Vortag „Naturraum Azoren“ von Anouk
- 17:00: Segel packen und Schiffsratsitzung
- 20:00: Filmabend