Logbuch vom 31.10.2022
Heute um 12 Uhr BZ (Deutschland -2) liegen wir an zwei Mooring-Tonnen vertäut im Hafen von Falmouth. Der Wind weht kräftig mit 5-6 Bft aus SE. Die Lufttemperatur beträgt 16°C, das Wasser ist 15°C warm.
Noch immer beherrschen teils sehr starke südliche Winde die Wetterlage im englischen Kanal und in der Biskaya. Während diese Windrichtungen sowohl uns als auch unseren Familien zuhause in Deutschland warmes Wetter bescheren, verlangen sie von uns Geduld. Unsere nächste See-Etappe soll uns zu den Kanaren führen und so warten wir darauf, dass der Gegenwind nachlässt und wir erneut in See stechen können. Die Zeit in Falmouth können wir gut nutzen und alle genießen die Mischung aus nautischem und schulischem Programm, aber auch die Möglichkeit, die Gegend in und um Falmouth im Südwesten Englands kennenzulernen.
An unserem Ankunftstag in Falmouth konnten wir zunächst Diesel bunkern und so unsere Bestände für den Atlantik auffüllen. Von der Bunkerpier verholten wir dann an zwei Mooring-Tonnen und nutzen die Zeit, parallel das Schiff hafenfein herzurichten. Freitag wurden dann noch alle Segel schick gepackt, die Breitfock für den Atlantik gerefft und die Zeit für ein Treffen in den Projektgruppen (z.B. Projekt Lichtmalerei, Öffentlichkeitsarbeit, Auftakeln und Musik) genutzt. Auch eine erste Ausbildungsrunde im Dinghi-Fahren sowie Ronjas Referat über Kartographie fanden statt.
Nachdem wir den Tag zudem zum Einklarieren nutzen konnten, war es am Samstag endlich so weit: wir alle konnten englischen Boden betreten und das Örtchen Falmouth erkunden. Dabei durften auch bei den Schüler*innen die ein oder andere Portion Fish & Chips, Scones und ein Süßigkeiteneinkauf nicht fehlen. Am Abend genossen alle den ersten Kinoabend an Bord.
Sonntag nutzten wir als arbeitsfreien Tag und so ging es für die gesamte Gruppe auf Wanderschaft. Von Flushing aus erkundeten wir in einer 5-stündigen Wanderung die malerische Landschaft rund um Falmouth und alle freuten sich, einige Kilometer am Stück gehen zu können.
Der heutige Montag steht ganz im Zeichen von Halloween: ein Sensenmann und ein Gespenst übernahmen das allgemeine Wecken am Morgen, weitere Gespenster schmücken das Schiff an vielen Stellen und auch zum Frühstück wurden bereits „Bananen-Geister“ verspeist. Nach nautischem Unterricht in den Wachgruppen, einer weiteren Einheit „Dinghi-Fahrstunde“ und einem nachmittäglichen Landgang, steht heute Abend ein bunter Halloween-Abend an, auf den sich alle freuen.
Neben dem Landprogramm beobachten wir weiter das Wetter und hoffen, Mitte der Woche den Absprung von Falmouth zu schaffen und unsere Fahrt nach Teneriffa fortsetzen zu können.
Dr. Christian Haehl, Kapitän und Dr. Ruth Merk, pädagogische Leiterin