Tests auf dem Schiff
Seit der ersten Atlantiküberquerung haben wir Unterricht an Bord. Und seitdem schreiben wir, wie wir es auch von zuhause kennen, Tests – in jedem Fach einen Test über die gesamte Reisezeit verteilt. Dabei haben wir in den meisten Fächer wie Physik, Biologie, Chemie und Geografie unsere Tests schon geschrieben. Doch diese Tests bringen mehrere Herausforderungen mit sich – sowohl für die Lehrkräfte als auch für uns Schüler*innen. Zum einen wäre da das unterschiedliche schulische Level, auf dem wir alle sind. Dadurch, dass wir alle aus verschiedenen Bundesländern und Jahrgangsstufen kommen, hat jeder von uns anderes Vorwissen zu den im Unterricht behandelten Themen. Auf diese Weise haben manche KUSis die Themen schon behandelt und müssen diese nur noch kurz wiederholen und andere lernen Inhalte komplett neu. Ein Beispiel dafür ist der Mathe Test, den wir geschrieben haben. Für alle 10. Klässler waren das Bogenmaß, Sinus- und Kosinussatz und Exponentialgleichungen ganz neue Themen, die man in zum Teil recht wenigen Unterrichtsstunden hat lernen müssen. Die 11. Klässler mussten den Stoff hingegen nur wiederholen. Eine weitere Herausforderung, mit der man sich hier auf dem Schiff auseinandersetzten muss, ist die knappe Zeit. Uns wird zwar meist ein oder zwei Wochen im Voraus Bescheid gegeben, wann ein Test geschrieben wird. Allerdings ist es im vollen Bordalltag nicht einfach Zeit zu finden. Denn immer, wenn man gerade etwas Zeit hat, in der man lernen könnte, muss man abwägen, ob man diese freie Zeit nicht lieber dazu nutzt, Spiele mit anderen zu spielen, zu lesen, sich zu unterhalten oder anderen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Doch dann muss man wirklich diszipliniert sein und sich alle Zeiten rausnehmen, die man hat, um noch genug Übung zu bekommen. Zeiten wie die Freiwache werden dann auch dafür genutzt, andere Mitschüler*innen abzufragen, wenn sie gerade nichts zu tun haben. Oder in der Backschaft wird sich ein Lernzettel an die Wand gehängt und man lernt, während man die Teller vom Mittagessen abspült. Allerdings kann es auch zu spontanen, aber unvermeidbaren Einschränkungen der Freizeit kommen. Gestern Abend zum Beispiel sind wir noch zwei Halsen gefahren, um auf einen besseren Kurs zu kommen. Dadurch wurde einigen wichtige Zeit zum Lernen „weggenommen“. Während es also oft nicht einfach ist, gibt es auch einige Vorteile des Lernens hier an Bord. Zum Beispiel kann der Jahrgangsstufenunterschied auch nützlich sein. So kann man sich auch nach dem Unterricht mit anderen zusammen setzten, die das Thema schon zuhause behandelt hatten und sich die Inhalte gegenseitig erklären. Dadurch entsteht eine entspannte Stimmung, von der beiden Seiten profitieren. Die, die das Thema noch lernen müssen, bekommen eine gute Erklärung von ihren Mitschüler*innen und die, die es schon in der Schule behandelt hatten, bekommen eine gute Wiederholung. So sind Test zwar durchaus stressig, aber gemeinsam ist das alles möglich. So wird das auch bei unserem letzten Test in Englisch in ein paar Tagen sein.
KUS-Ticker
Donnerstag, 07.03.2024
Mittagsposition: 37°58,6’N; 046°26,2’W
Etmal: ca. 120 sm
Wetter: Lufttemperatur: 19,5°C, Wassertemperatur: 8°C, Wind: WzN 4
- 10:00 Uhr: Mathetest