Wandern

Etappe: Landaufenthalt Kanaren

Rosen sind rot,
Veilchen sind blau,
ich weiß es genau,
darauf gebe ich meinen Schwur,
oh wie gern wär ich mal wieder auf einer Wandertour!

Hier auf unserem Kanaren-Aufenthalt hatten wir die Möglichkeit, in verschiedenste interessante Bereiche der Geologie und auch der Biologie einzutauchen. Uns wurde etwas über das Lampenputzergras und seine dramatische Ausbreitung bereits auf La Palma und Teneriffa berichtet oder auch als wir in einer Windmühle standen, wurde uns erklärt, wie hier früher das traditionelle Gofio produziert wurde. Gofio besteht aus mehreren Getreidearten und ist bei vielen von uns erst morgens vor dem Windmühlenbesuch als Nutella-Ersatz oder Müslizutat gegessen worden. Egal, wie unterschiedlich die Themen der Vorträge und Führungen auch waren, der Weg war umso öfters der gleiche. Anstieg für Anstieg und Regenschauer für Regenschauer, und alles oft nur auf einem schmalen Wanderweg.

Wir kommen dem Ziel aber nur durch viel Hoffnung und noch mehr Anstrengung näher – gute Laune hilft dabei allerdings sehr. Wir als durchgewürfelte Gruppe, sind von Regen, Wind und Wetter und den Kampf gegen den Matsch zusammengeschweißt worden, und das alles auf Kurs „Bergspitze“. Mit einer motivierten Gruppe und guten Freunden geht das alles leichter! Die einen schließen sich einer größeren Gruppe an, die anderen führen lieber Gespräche unter vier Augen. Es wird viel gelacht, erzählt und sogar gesungen! Wer Lust hat, kann sich ein bisschen von der Gruppe abspalten, um nachzudenken. Für jeden ist etwas dabei!

Aber so spannend eine Unterhaltung auch sein mag – immer wieder werden kurze Pausen eingelegt und mit einem „Ah!“ und „Oh!“ die Natur und die überwältigende Aussicht bestaunt. Ob für ein schnelles Bild vom Vulkankrater oder ein Fotoshooting mit einer Ziege – schöne Motive finden wir genug! Von den schönen Blumen im Tal bis hin zu den Kakteen und Sträuchern hoch oben. Einige von uns waren ziemlich überrascht, was so alles in Felsspalten und steilen Klippen wachsen kann. Ziemlich zähes Gewächs! Aber nicht annähernd so zäh, wie zehn motivierte KUSis! Ich bin mir sicher, dass so der eine oder andere unserer Geolehrer zuhause ein bisschen neidisch auf unseren Spaziergang, auf Vulkankrater oder auch auf Vulkangestein ist.

Mit diesen vielen neuen Erlebnissen, Begegnungen und Eindrücken machen wir uns jetzt motivierter denn je auf den Weg zurück auf unsere Thor. Angekommen werden wir schnell unsere Regenponchos einpacken, da wir die kleinen Regenschauer hinter uns lassen werden und uns mit hoffentlich viel Sonne und möglichst wenig Regen auf dem Achterdeck wiederfinden werden.

Nachdem von vielen unterschiedliche Eindrücke, Erlebnisse und Taktiken gegen Langeweile berichtet wurde, möchte ich abschließend meine persönliche Erfahrung in diesen Blogeintrag miteinfließen lassen. Als Paradeeispiel für eine schöne Wanderung und einen anschließenden interessanten Vortrag werde ich von dem ersten Wandertag berichten. Nachdem wir morgens um 6:00 Uhr aufgestanden sind, haben wir uns erst noch ein kleines Schläfchen im Bus gegönnt, als wir oben auf dem Berg angekommen waren, musste leider erst noch Zeit dafür geopfert werden die Aussicht zu genießen oder noch schnell für ein kleines Foto zu posieren.

Nachdem wir uns vom umwerfenden Blick haben fesseln lassen, sind wir gestartet einen äußerst steilen Wanderweg möglichst elegant bergab zu gehen. Wenn wir „möglichst elegant“ auf den Wanderwegen stolziert sind, versuchten wir, wie eine Seiltänzerin Schritt für Schritt mit ausgebreiteten Armen und mit stolzem Blick nach unten den schmalen Wegen zu folgen. Dabei haben uns aber wahrscheinlich die frei umherlaufenden Ziegen eher als von der Mutter ausgestoßene und vom Nest fallenden Babyvögel gehalten. So freue ich mich aber auch sehr, dass sich niemand, neben ein paar leichten Stürzen, beim Wandern verletzt hat. So kann man ohne unvorteilhafte Folgen sich noch in ein paar Monaten oder auch in ein paar Jahren an die Ausflüge und die damit verbundenen lustigen Momente erinnern. Damit hoffe ich, dass wir die Zeit bis zum nächsten Landaufenthalt auf den Kap Verden mit Sonnenschein und den passenden Winden, wie diese paar Wochen, sehr genießen können.