Tauchen Sie ein in die Welt der – Vorträge
Die Schiffsglocke erschallt.
Alle lassen ihre Arbeit stehen und liegen, denn:
Es ist wieder Zeit für…?
Stille.
Alle halten den Atem an. Man kann nur erahnen, was hier vor sich geht. Eine schummrige Ungewissheit umwabert alle, bis auf eine gewisse Person, die uns aufklären kann. Nur eine, die es weiß. Sie blickt in ahnungslose Gesichter. Der Wind pfeift, das Schiff schaukelt, ächzt und stöhnt. Sie alle nehmen es wahr. Das Wetter. So wie es leibt und lebt. So unterschiedlich, grausam und unberechenbar kann es sein. Im Moment jedoch: Der Himmel scheint mit dem vor Wonne strahlenden blau geradezu zu prahlen und es zur stellen zu wollen. Doch da…? – Was betrübt denn hier gerade diese herrliche Pracht? Das ist doch nicht etwa…? Ein paar Wölkchen scheinen mit dem Wind spielen zu wollen. Wölkchen? – Wolken. Und was für Wolken.
Magdalena: Wolken
„Was ist das denn?“, wird sich jetzt der ein oder andere Leser denken.
Es ist wieder Zeit für … Vorträge!
Was? So ein tristes Thema? Bei Leibe nicht! Wie man sieht, steckt in Vorträgen weit mehr, als man vielleicht zunächst erahnen möchte.
An einem anderen Tag tauchten wir ab. Wir begannen eine Reise in die Tiefsee. Eine Reise in das Dunkle, in das Unbekannte. Das Schott des Aufenthaltsraums wird geschlossen und er verwandelt sich in ein U-Boot. Dunkelheit. Je tiefer wir hinabsteigen, desto mehr umgibt sie uns und lässt uns für jedermanns Augen scheinbar mit ihr verschmelzen. Sie verschlingt uns und lässt uns nicht mehr los. Seltsame Kreaturen tauchen an den papierenen Fenstern unseres U-Boots auf und blicken uns mit leeren, großen Augen an. Mit geschlossenen Augen lauschen wir einer Stimme. Dann – ein fahles Licht beleuchtet Lisa und den Innenraum unseres U-Boots. Ein Licht. Es scheint nur für uns. Es weist uns den Weg.
Lisa: Tiefsee
Alle warten darauf, dass die Referentin oder der Referent fertig vorbereitet hat und freudig in die Menge blickt, um ihr spannendes Wissen zu vermitteln. Der Vortrag wird eingeleitet und der oder die Vortragende wird vom Moderator außer Hörweite geschickt, um sich einen Aspekt des Vortrags, wie zum Beispiel Mimik und Gestik, Füllwörter, Lautstärke o.ä. auszusuchen, auf den die Zuschauerinnen und Zuschauer achten sollen. Währenddessen überlegen sich die Zuhörerinnen und Zuhörer, auf welchen Punkt sie achten wollen, damit sie die oder den Vortragenden während des Vortrags beobachten und ihr oder ihm hinterher eine Rückmeldung geben können. Nachdem die Referentin oder der Referent den Aspekt allen mitgeteilt hat, beginnt der Vortrag.
Vogelgezwitscher ist der Umgebung zu entnehmen und horcht man genauer hin, kann man eine wissende Stimme vernehmen. Es bildet sich ein Halbkreis um die besagte Stimme. Alle starren gebannt auf den Mittelpunkt des Geschehens.
Stille.
Auf einmal. Ein lautes Zischen. Rauch steigt empor, bahnt sich seinen Weg in die Höhe und umhüllt die Gestalt wie ein Mantel. Das Feuer züngelt und lodert empor. Die Menge erstarrt und hält den Atem an. Ein Raunen geht durch die Menge. Was ist gerade geschehen? Es gibt nur eine Person, die uns das sagen kann. Langsam verziehen sich die Rauchschwaden wieder und erlaubt es, die Gestalt zum Vorschein zu bringen. Langsam sieht man alles wieder klarer und kann erkennen, dass die Referentin gerade dabei ist, ein Vulkanmodell zum Rauchen zu bringen. An diesem erklärt sie, wie die Azoren und damit auch deren Naturraum entstanden ist.
Anouk: Naturraum Azoren
Jeder muss auf der gesamten Reise mindestens zwei Vorträge halten. Vorträge sind Teil des Unterrichts und sind Fächern zugeordnet, das heißt, sie vermitteln Lerninhalte – auf spannende Art und Weise. Außerdem müssen sie in der Freiwache bearbeitet werden, in der es nicht immer genügend Zeit gibt, sodass die Vorbereitungszeit oft ein wenig knapp bemessen ist. Eine weitere Schwierigkeit stellen die mangelnden Informationsquellen dar, da man kein Internet oder passende Bücher zur Verfügung stehen hat. Nach 10 Minuten ist der Vortrag, auf den es auch eine Note gibt, optimalerweise beendet und die Fragerunde wird eröffnet. Danach bekommt der Referent das Feedback zu den Punkten, die sie sich ausgesucht haben. Das Feedback sollte möglichst genau sein, damit der Referent diese Punkte beim 2. oder 3. Vortrag oder auch bei Referaten bei sich zu Hause beachten und gegebenenfalls verändern kann. Um das Feedback so präzise wie möglich zu formulieren ist wichtig dabei:
- So konkret wie möglich
- Ein Aspekt
- Aus eigener Sicht
Tosender Applaus folgt. Die Menge tobt.
Und wieder ist die Zeit reif und gekommen: Mein Letzter Vortrag steht bevor:
Hoch erhoben thronen sie auf der Mastspitze. Sie flattern königlich im Winde. Selbst der ärgste Sturm kann ihnen nichts anhaben. So kann sich das Schiff sehen lassen.
Flaggen- der Stolz aller Seefahrer.
Magdalena: Heraldik und Flaggen
(folgt noch)
KUS-Ticker
Mittwoch, 24.03.2021
Mittagsposition: Ankerplatz vor Graciosa, Azoren
- Bis 16:00: Solo
- 17:00: Nachbesprechung des Solos
- 18:00: Rückkehr zur Thor
Donnerstag, 25.03.2021
Mittagsposition: Ankerplatz vor Graciosa, Azoren
- 06:00: Run and Dip
- 09:00-16:00: Umzug in neue Kammern und Schiffsarbeiten, wie z.B. Malarbeiten außenbords, Diesel wurde gebunkert
- 10:00: neuer Bordarzt Alexander kommt an Bord
- 12:00: Wir bekommen die Nachricht, dass wir vermutlich doch erst am Montag, 29.3. auslaufen, weil Ruth die letzte Etappe nicht mitfährt und wir noch eine Person mit nautischem Patent brauchen
- 17:00: Vortrag von Frederik über Klimawandel