Unser Manövertag und vieles mehr!

Heute ist der Tag gekommen, heute geht es wieder los, denn die zweite Atlantiküberquerung wartet schon auf uns! Doch um wirklich bereit zu sein für die nächste Seeetappe, müssen die Sicherheitsvorkehrungen bei einem Notfall nochmals geübt werden. Dieser Tag ist vollgepackt mit viel wichtigen Aufgaben, Übungen und Erledigungen.

Der Tag beginnt früh und die Ankerwache läuft um 0600 durch das ganze Schiff, um alle Schlafenden zu finden. Viele haben die Gelegenheit nochmal genutzt, um draußen zu schlafen, auf Backskisten, Hängematten, Festmacherleinen, auf der Farblast oder auch der Ladeluke, bevor das Deck wieder unter Wasser steht. Nach dem Frühstück geht es weiter mit Großreinschiff und dem Aufklaren der Kammern, denn wir wollen ja mit einem blitzenden und sicheren Schiff in die neue Etappe starten! Der letzte Proviant wurde eingekauft, der restliche Müll an Land gebracht, alle Kokosnüsse verstaut und die Sonnensegel feinsäuberlich weggepackt. Als auch die Kammern seeklar und die Kühl- und Tiefkühllast / Last gelascht waren, konnten wir den Anker hieven, den Motor starten und die ersten Segel setzen!

Das Schiff ist wieder ein richtiges Schiff und kein scheinbares Ferienresort mehr! Um uns zu versammeln, kam das Signal K (kurz-lang-kurz) und alle stellten sich in ihren neuen Wachen auf und warteten auf neue Ansagen vom Kapitän Johannes. Dieser plante, mit uns noch ein POB-Manöver zu fahren, was wir dann auch taten. Unsere überbordgegangene Person war ein Rettungsring, den wir mit dem Rescueboot wieder bergen konnten. Vom Ausrufen des „Person over Bord!“ über Aussetzen und Bemannen des Rescuebootes bis alle Personen (und Rettungsringe) wieder an Bord waren, vergingen 10 Minuten. Eine weitere Methode einer Person zu retten, ist die durch den Springer. Ellen, ein neues Stammmitglied, sprang dem Rettungsring mit Überlebensanzug, Schnorchel und Taucherbrille hinterher und hatte den Rettungsring nach 40 Sekunden sicher in der Hand. Bei der Nachbesprechung wurden viele Punkte angesprochen, wo es vielleicht noch etwas gehakt hat, jedoch hat die Übung trotzdem gut funktioniert.

Nach dem Mittagsessen ging es weiter mit den Segelmanövern, den Halsen. Dabei geht es darum, mit dem Heck durch den Wind zu fahren, also einmal rechts oder links abbiegen. Insgesamt sind drei Halsen gefahren worden, die alle geglückt sind.

Nachdem nun alle anstehenden Punkte erfolgreich ausgeführt waren, blieb auch noch Zeit, um unser Geburtstagskind Julian mit Liedern, Geburtstagsgeschenk und selbstgebackenem Kuchen zu feiern. Ab diesem Punkt konnten wir nun auch unseren Kurs Richtung Heimat aufnehmen und richtig lossegeln und somit am späten Abend den Windschatten von Dominica verlassen. Mit viel Wind und vielen gesetzten Segeln geht es nun endlich los mit normalem Wachbetrieb und einem entspannten Abend, nur unterbrochen von einem spannenden Vortrag über die Tiefsee von Julian.

Doch mit den Wellen kommt eine alte Bekannte zurück, die Seekrankheit. Trotz der grünen und müden Gesichter freuen sich alle auf die nächste Etappe. Noch sind wir mittendrin im Abenteuer, aber diese Etappe kündigt auch wieder die Rückkehr in die Heimat an. Doch bevor wir wieder zurück in Europa sind, wartet noch die zweite Atlantiküberquerung auf uns!

KUS-Ticker

Dienstag, der 15.02.2022

  • 06:00 Uhr: Allgemeines Wecken
  • 06:30 Uhr: Letztes Frühstück auf dem Hauptdeck in der Karibik
  • 07:00-10:00 Uhr: Großreinschiff, Kammern aufklaren, Schiff seefest und -klar machen
  • 10:00 Uhr: Signal K für Anker auf
  • 10:30 Uhr: POB- Manöver
  • 12:30 Uhr: Mittagessen
  • 13:00 Uhr: mehrere Halsen fahren
  • 16:00 Uhr: Geburtstagskaffe für Julian mit Geschenken
  • 18:00 Uhr: Abendessen
  • 19:00 Uhr: Vortrag über Tiefsee von Julian