Insel-Hopping einmal anders

Insel-hopping einmal auf eine andere Art und Weise (eigentlich müsste man es Anker-hopping nennen).

Dieser Mittwoch begann für mich mal wieder mit einem flauen Gefühl im Magen. Nachdem auch die Tage davor schon Wind und Wetter unsere Route bestimmten und wir immer wieder aufgrund der Windstärke und Windrichtung aufstoppen mussten, befanden wir uns am Mittwoch nach einem leckeren Mittagessen und für mich auch nach einer anstrengenden Wache mit vielen Segelmanövern bei Brixham vor Anker. Der Weg dorthin war teilweise durch starke Dünung und Wind gekennzeichnet. Das sorgte bei mir leider wieder für ein flaues Gefühl im Magen. Somit konnte ich leider das Geburtstagsfrühstück für Oli nicht wirklich genießen. Sobald wir vor Anker lagen war dies aber bei mir und auch allen anderen Seekranken schnell vorbei. Somit war es dann für alle kein Problem mehr den voraussichtlich besten Geburtstagskuchen der Reise zu essen.

Gegen Abend ging dann unser Anker-Hopping aufgrund eines günstigen Windfensters schon wieder weiter. Davor konnten aber noch viele einen wunderschönen Ausblick aus dem Rigg genießen. Mit dem günstigen Windfenster kam bei manchen auch schon das flaue Gefühl im Magen wieder.

Zum Seemannssonntag (Donnerstag) gab es zum Frühstück leckeres French Toast. Dieses konnte dann auch quasi von allen wieder genossen werden, da uns so langsam echte Seebeine wachsen. Nun war unsere nächste Station Falmouth, wo wir gegen Mittag ankamen. Während des ersten Bunkerns von Diesel und Frischwasser gab es Mittagessen. Darauf folgte unser erstes Großreinschiff. Das erste Mal Kammern-Aufklaren. Das war gar nicht so leicht und mit einem großen Zeitaufwand verbunden. Für manche eine erste und echte Herausforderung. Aber auch diese wurde von allen mit Bravour gemeistert. Am Abend konnten somit alle zufrieden in ein frisch gemachtes Bett fallen. Bevor wir aber nun den Abend mit einer leckeren Mousse au Chocolat ausklingen lassen konnten, mussten wir erst die Thor von ihrem Bunkerliegeplatz an zwei Mooring-Tonnen verlegen. Dieses All-Hands-Manöver war äußerst interessant, zeitaufwändig und für viele auch kraftaufwändig. Alle zusammen haben wir mit angepackt und im Team auch diese Aufgabe gemeistert.

Glücklich, zufrieden und erschöpft liegen wir nun vor dem wunderschönen Falmouth und hoffen auf Landgang. Die nächsten Tage bleiben wir hier liegen, hören unser zweites Referat und warten darauf, dass die Winde sich zu unseren Gunsten drehen und wir den Absprung in die Biskaya schaffen. Bis dahin bleiben wir in Falmouth und genießen die kleine Pause von den sehr schönen, aber auch anstrengenden Segelmanövern.

KUS-Ticker

Mittwoch, 26.10.2022

Mittagsposition: 50°24,7’N, 003°30,0’W
Etmal: 117 sm
Wetter: bewölkt; Temperatur: Luft 16°C, Wasser 15°C; Wind: SW 3-4

  • 13:00 Uhr Ankern vor Brixham
  • 17:00 Uhr Nautische Theorie
  • 22:00 Uhr Anker auf bei Brixham

Donnerstag, 27.10.2022

Mittagsposition: 50°07,4’N, 004°58,6’W
Etmal: 75 sm
Wetter: bewölkt; Temperatur: Luft 15,5°C, Wasser 14°C; Wind S-SW 5-6

  • 12:00 Uhr All-Hands-Manöver
  • 13:00 Uhr Bunkern von Diesel und Frischwasser
  • 14:30 Uhr Großreinschiff
  • 16:00 Uhr Festmachen an Mooring-Tonnen