Von der Bohne zur Tafel

Ich werde von Sonnenstrahlen geweckt. Ich liege in meiner Hängematte auf dem Hauptdeck und schaue wahrscheinlich etwas verschlafen drein. Trotzdem freue ich mich auf den Tag. Für heute ist eine Tageskleingruppen Exkursion geplant. Gestern Abend schon haben wir uns getroffen, um zu besprechen, was wir genau machen wollen und wofür wir unser Geld nutzen wollen. Dummerweise wissen wir noch nicht genau, wie wir nach „Calibishi“ kommen, aber wir hoffen einfach einen Bus zu finden, der uns für nicht allzu viel Geld dorthin bringt.

Ein paar Gruppen haben festgestellt, dass es bei ihnen ganz schön knapp werden könnte, wenn sie pünktlich zum Abendessen wieder an Bord sein wollen, weshalb wir schon sehr früh aufbrechen.

Um 9 Uhr werden wir alle mit dem Dinghi an Land geshuttelt und jetzt heißt es erstmal einen Busfahrer zu finden. So etwas wie einen Fahrplan oder wenigstens Haltestellen gibt es hier nicht. Der Bus kommt einfach, wann er will. Erstaunlicherweise finden wir sogar relativ schnell einen Busfahrer, der bereit ist, uns nach Calibishi zu bringen. Der Fahrstill der Einwohner hier ist jedes Mal ziemlich aufregend. Schon nach einer halben Stunde kommen wir bei der Kakaofarm an, die unser eigentliches Ziel ist.

Die Farm liegt am Ende einer schmalen Straße, wo man sich eigentlich keine Kakaofarm vorstellt, aber man weiß ja nie! Es dauerte auch gar nicht lange, bis wir sie dann erreichen. Die Farm ist in zwei Gebäude aufgeteilt. Das eine sieht mehr aus wie ein Unterstand und das andere ist einfach ein Haus. Im Haus treffen wir die Besitzerin der Farm, welche uns anbietet, eine Führung zu machen. Wir nehmen dieses Angebot natürlich dankend an und folgen ihr über das Gelände. Was ich für einen Unterstand hielt, ist in Wirklichkeit eine Art Trockenfläche für die Kakaobohnen. Die Frau zeigt uns auch die Kakaopflanze, wie sie vom Baum hängt. Danach gehen wir zurück ins Haus. Hier findet der Rest der Produktion statt. Die Bohnen werden geröstet, gemahlen und dann fertig verarbeitet. Am Ende der Führung wollen wir natürlich alle unbedingt die Schokolade probieren und so kauft sich eigentlich jeder mindestens eine Tafel Schokolade.

In Angesicht der Tatsache, dass wir jetzt doch noch sehr viel Zeit haben, beschließen wir einen Abstecher zu den „Red Rocks“ zu machen. Die „Red Rocks“ sind riesig große Felsen, die durch Sand und Erde rötlich geworden sind. Von hier oben ist die Aussicht wunderschön, weshalb wir eine Mittagspause einlegen.

Auf dem Rückweg kommen wir bei einem Laden vorbei, wo die nette Verkäuferin uns empfiehlt, doch noch zum Strand zu fahren, um etwas baden zu gehen. Die Idee finden alle super und so verbringen wir etwas Zeit am weißen Sandstrand, mit türkis blauem Wasser und um uns herum sind überall Palmen verteilt. Wir schwimmen und schnorcheln oder liegen einfach im Sand und genießen die Sonne. Es ist wie im Bilderbuch.

Letztendlich machen wir uns um kurz nach vier dann aber doch auf den Weg zurück, denn wir wissen immer noch nicht, wann und ob hier ein Bus fährt. Glücklicherweise kommt dann doch noch einer und wir düsen in Richtung Portsmouth, wo die Thor vor Anker liegt.

Es war ein wunderbarer Tag, auch wenn von meiner frisch gekauften Schokolade schon nicht mehr so viel da ist, weil ich die schon am Strand gegessen habe. Hoffentlich finde ich in Panama neue Schokolade.

KUS-Ticker

Montag, 18.12.2023

  • 07:00 Uhr: Run and Dip
  • 09:00 Uhr: Reinschiff
  • ab 10:00 Uhr: Landgang

Dienstag, 19.12.2023

Mittagsposition: 15°34,74‘N; 061°27,93’W – vor Anker in Prince Rupert Bay vor Dominica
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28,5°C, Wassertemperatur: 28°C, Wind: SE 1

  • 06:30 Uhr: Reinschiff Sanitär
  • 08:00 Uhr: Kleingruppenexkursionen